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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Tod!« zischte sie.
    »In einer halben Stunde. Und wenn dir etwas an deinen Leuten liegt, solltest du mich diesmal nicht herausfordern.« Abrupt kehrte er ihr den Rücken, sein weiter Mantel bauschte sich hinter ihm. Er legte eine Hand auf Swens Schulter, führte ihn hinaus, und die Tür fiel ins Schloss. »Bei allen Göttern, diese Frau ist das schlimmste Biest, dem ich je begegnet bin!«
    »Mein Herr Wolf, eine so feindselige Gesinnung dürft Ihr nicht hegen«, meinte Swen leichthin und seufzte, als Conar ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. »Vielleicht hättet Ihr das Mädchen nicht heiraten sollen, aber
    »Was?«
    Swen grinste. »Immerhin ist sie das schönste >Biest(, das ich kenne, und sie kann reizend sein.«
    »Zu allen Leuten außer mir … Sie besaß eine beträchtliche. Mitgift, und ich nahm sie zur Frau, als sie noch ein halbes Kind war, wegen dieses elenden Ragwalds.« Conar zögerte, dann fügte er langsam hinzu: »Und weil ich zu spät kam, um ihren Vater zu retten. Mein Onkel hatte ihm meinen Beistand versprochen. Aber wie gesagt, damals war sie fast noch ein Kind, und ich hätte nie gedacht …«
    »Dass sie einen Wolf am Schwanz packen könnte?« Swens Lächeln erlosch sofort, als er merkte, dass sein Herr nicht in der Stimmung für solche Scherze war. Daran mangelte es ihm, seit Melisande ein Schiff von einem seiner Verwandten benutzt hatte, um hierherzugelangen. Natürlich, es ging um ihr Land, ihr Geburtsrecht, aber trotzdem … Alle hatte sie belogen und behauptet, sie besitze Conars Erlaubnis. Und bei seiner Rückkehr …
    »Sie war ein Kind!« schrie er plötzlich.
    Ein verdammt schönes Kind, dachte Swen. Angesichts Conars düsterer Laune beschloss er, seine Meinung für sich zu behalten. Melisande konnte die heftigsten Gefühle im Herrn der Wölfe erregen - seit er herausgefunden hatte, welch ein mutwilliges, unabhängiges Geschöpf seine gekaufte Braut war, wild entschlossen, selbst über ihr Leben und ihr Erbe zu bestimmen.
    Von Anfang an war die Ehe stürmisch verlaufen, und der Kampf würde vorerst kein Ende finden. Offenbar erkannte Melisande, dass Conar plante, notgedrungen in der Festung zu bleiben, denn die Dänen versammelten sich zu Tausenden, um die Küste zu verwüsten.
    »Nun ja, mein Herr … « Unbehaglich versuchte Swen, ihn zu beruhigen. »Stets habt Ihr Zurückhaltung geübt .und sie ins Kloster geschickt, bis zu ihrer Volljährigkeit … «
    »Was ihr in tiefster Seele zuwider war.«
    Nachdenklich runzelte Swen die Stirn. Vielleicht hatte er die wahren Beweggründe des Wolfs missverstanden. Trotz ihrer Jugend war Melisande schon damals sehr verführerisch gewesen, und Conar hatte vielleicht einer zu großen Versuchung entrinnen wollen. »Wie ich sagte, Ihr wart stets zurückhaltend, mein Herrn«
    »Das hat jetzt ein Ende. « Conars blaue Augen funkelten wie Dolche, und Swen fragte sich, wen der Wolf erbitterter bekämpfen würde, die Dänen oder seine Frau. So oder so, die künftigen Tage drohten, sich in die Länge zu ziehen. Denn eins stand fest, wenn es auch kaum jemand erkannte, am allerwenigsten Melisande. Mochte ihr der Kriegsherr auch noch so heftig grollen, einen Teil seines Herzens hatte sie zweifellos erobert.
    »Sucht Ragwald«, befahl Conar. »Er soll seine Leute am Hang oberhalb des Strandes versammeln. Ich werde nach den Gefangenen sehen, dann treffe ich Melisande im Burghof, und wir gehen gemeinsam zu den anderen.«
    »Wie Ihr wünscht.« Prüfend musterte Swen seinen Herrn, der plötzlich lächelte.
    »Keine Angst, sie wird kommen. Niemals würde sie das Leben ihrer Leute aufs Spiel setzen, das muss man ihr immerhin zugestehen. «
    Im Hof angekommen, eilte Swen davon, um den Auftrag auszuführen. Conar schaute ihm eine Weile nach, straffte müde die Schultern und pfiff nach Thor. Sofort trottete der ebenholzschwarze Hengst zu ihm. »Wären die Frauen doch auch so gehorsam wie du«, flüsterte der Wolf, stieg auf und ritt aus der Festung.
    Die Gefangenen bildeten eine buntgemischte Schar etwa fünfundzwanzig, zur Hälfte Dänen, die ihn feindselig anstarrten. Die anderen hatten dem Befehl des närrischen Geoffrey unterstanden, der sich mit aller Macht nehmen wollte, was ihm nicht gehörte.
    Ich müsste sie alle enthaupten lassen, dachte Conar. In seinen Augen verdiente es kein einziger, am Leben zu bleiben. Während er sie nacheinander betrachtete, trat ein Franke aus der Reihe, warf sich vor ihm auf die Knie und umklammerte seinen Fuß. »Gnade, großer

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