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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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geboren.«
    »Du fährst auf Wikingerschiffen übers Meer … «
    »Weil es die besten sind.« Seine Augen verengten sich, seine Stimme nahm einen harten Klang an. »Wie ich höre, wolltest du dich unserem alten Feind Geoffrey unterwerfen.«
    Ihr Atem stockte. Sie hatte nicht gewusst, wie offenherzig ihre Männer mit ihm sprachen, wie rückhaltlos sie auf seine Macht vertrauten. »Ich … «, begann sie und unterbrach sich, als sie seine Wut spürte. »In Wirklichkeit hatte ich das nicht vor. Verdammt, begreifst du denn nicht? Ich versuchte, Menschenleben zu retten.«
    »Wenn du noch einmal auf solche Gedanken verfällst … «
    »Was wird dann geschehen?«
    »Ich werde nicht zögern, dich auszuziehen und halb totzuprügeln.«
    »Niemals würdest du das wagen.«
    »Möchtest du mich beim Wort nehmen?«
    »Und wenn Geoffrey mich besessen hätte?« fragte sie kühl, obwohl in ihren violetten Augen immer noch ein wildes Feuer brannte.
    »Nun, dann müsste ich mir gründlich überlegen, ob es sich lohnen würde, dich zurückzugewinnen. Aber du bist meine Beute, nicht seine. Ja, ich hätte dich Geoffreys Klauen unter allen Umständen entrissen. Was mir gehört, lasse ich mir nicht stehlen.«
    »Du brauchst mir niemals irgendeinen Gefallen zu tun. Und hättest du auf meine Bitte gehört, wäre es nie soweit gekommen.«
    »Hättest du meine Warnung beachtet, wärst du nicht in Gefahr geraten.«
    »Aber dieses Schloss wäre … «
    »Dieses Schloss besteht nur aus Holz und Stein.«
    »In diesen Wänden aus Holz und Stein leben Menschen!« rief Melisande.
    »Ich traf gerade noch rechtzeitig hier ein!« Wütend fluchte er und wich ihrem Blick aus. Wieder einmal wäre er fast zu spät gekommen. Mühsam rang er nach Fassung. Im Grunde war er ihr nichts schuldig gewesen.
    »Dann … « Sie musste mit sich kämpfen, um in ruhigem Ton zu sprechen. »Dann wirst du also eine Weile hierbleiben?«
    »O Melisande … « Langsam verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln. »Kein Wort des Dankes, nachdem ich dir im allerletzten Augenblick doch noch zu Hilfe geeilt bin? Nur die kühle Frage, wie lange ich bleiben will? Hoffentlich nicht zu lange, was? Sicher wärst du jetzt glücklicher, hätte ein lodernder Dänenpfeil meine Brust durchbohrt. Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.«
    »Ja, das ist allerdings bedauerlich«, wisperte sie, dann verbesserte sie sich hastig. »Danke, dass du gerade zur rechten Zeit hierhergesegelt bist. Aber welchen Unterschied macht das schon? Ein Wikinger oder ein anderer … «
    Zum Teufel mit ihr! Viel zu gut wusste sie, wie sie ihn mitten ins Herz treffen konnte. Er biss die Zähne zusammen und zwang sich, sein Temperament zu zügeln. »Nun, sollte ich beschließen, mit Geoffrey oder irgendeinem dänischen Jarl zu verhandeln, muss ich wenigstens nicht befürchten, es könnte dich kränken, wenn ich deine glorreiche Person zum Tausch gegen diese oder jene Vergünstigung anbiete.«
    Endlich hatte er sie dazu gebracht, die Beherrschung zu verlieren. Er sah wilden Zorn in ihren Augen aufflammen. Blitzschnell hob sie ihr reichverziertes Schwert, doch seine Geistesgegenwart - in zahllosen Schlachten erprobt - befähigte ihn,- den Angriff ebenso rasch zu parieren. Für eine kleine Weile bebten die aneinandergepressten Klingen in der Luft, und er erwiderte Melisandes Blick, drohend und voller Wut. Plötzlich begann sie zu schreien. Ihr. Fuß war auf der zerbrochenen Stufe ausgeglitten. Sie ließ das Schwert fallen, suchte Halt an der Wand, berührte aber nur glatten Stein.
    Conar schleuderte seine Waffe zu Boden und fing Melisande auf, ehe sie stürzen konnte. Seine starken Arme umschlangen ihre Taille und pressen sie an seine Brust. Mühsam rang sie nach Luft, warf den Kopf in den Nacken, und all die stürmischen Gefühle, an die er sich so gut erinnerte, brannten in ihren Augen.
    Unwillkürlich lächelte er. Gleichgültig, wie oft er sie schon gerettet hatte, sie hasste ihn. Aber er entsann sich auch noch anderer Dinge - wie es gewesen war, ihre seidige Haut und die Vollkommenheit ihres Körpers zu spüren. Heißes, schmerzhaftes Verlangen erfasste ihn, doch jetzt fehlte ihm die Zeit, seinen Wünschen nachzugeben.
    »Du kleine Närrin! Nur um mir eins auszuwischen, würdest du dich selber umbringen. Nun, ich muss dich warnen. Heute fand nur ein Scharmützel statt, ein kleines Vorspiel künftiger Kämpfe, und so wahr mir Gott helfe…«
    »Du glaubst doch gar nicht an Gott!« Verzweifelt grub sie die

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