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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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denn?«
    »In den Rocky Mountains in Nordamerika. Ist hoch gelegen. Es bot sich als Quarantänebereich an, weil das Klima sich dort nach den Sonneneruptionen relativ schnell wieder stabilisiert hat. Gar nicht schlecht da.«
    Die Lage war Thomas relativ egal; er wusste nur, dass er Teresa und die anderen wiederfinden musste. Warum ihm das so wichtig schien, war ihm noch unklar, mit Brenda würde er aber auf jeden Fall nicht darüber reden. Also lenkte er erst mal ab.
    »Und wie ist es da?«, fragte er.
    »Na ja. Wie in den meisten Großstädten herrschen knallharte Gesetze, um die Cranks draußen zu halten, und die Einwohner werden ständig auf die Seuche getestet, sogar auf offener Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals wurde eine neue Stadt gegründet, in die Neuinfizierte abgeschoben werden. Immune können viel Geld damit verdienen, für die Kranken zu sorgen, aber es ist extrem gefährlich. Beide Städte sind schwer bewacht.«
    An ein paar Dinge konnte Thomas sich zwar erinnern, aber über die Bevölkerung, die immun gegen Den Brand war, wusste er nicht sehr viel. Ihm fiel ein, was Rattenmann ihm verraten hatte. »Janson meinte, die Immunen seien allgemein verhasst – ›Munis‹ werden sie genannt. Warum eigentlich?«
    »Wenn man Den Brand hat, weiß man, dass man erst verrückt wird und dann stirbt. Unausweichlich. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und sosehr die Welt sich auch bemüht, der Virus findet immer einen Weg in die Quarantänezonen. Stell dir vor, du weißt das, und andererseits weißt du, dass den Immunen nichts passiert. Der Brand kann ihnen nichts anhaben – sie können nicht einmal andere damit anstecken. Würdest du die Gesunden nicht auch hassen?«
    »Kann sein«, gab Thomas zu, heilfroh, dass er einer der Immunen war. Besser, man war verhasst, als wenn man vor die Hunde ging. »Aber sind die nicht unheimlich wichtig? Ich meine, weil sie die Krankheit nun mal nicht bekommen können.«
    Brenda zuckte die Achseln. »Natürlich werden die Immunen auf wichtigen Posten eingesetzt – in der Regierung oder der Verteidigung –, aber vom Rest der Welt werden sie wie Abschaum behandelt. Außerdem gibt es viel, viel mehr Menschen, die nicht immun sind. Deswegen kriegen die Munis auch so viel Geld, wenn sie als Wachpersonal arbeiten – sonst würde das ja niemand machen. Viele versuchen sogar so zu tun, als wären sie gar nicht immun. Oder sie arbeiten für ANGST wie Jorge und ich.«
    »Und kanntet ihr zwei euch schon, bevor ihr zu ANGST gegangen seid?«
    »Wir haben uns in Alaska kennengelernt, nachdem wir erfahren hatten, dass wir immun sind. Dort gab es eine Sammelstelle für Leute wie uns – eine Art verborgenes Lager. Jorge wurde wie ein Onkel für mich und hat geschworen, dass er mich immer beschützen wird. Mein Dad war ja schon gestorben, und meine Mom wollte nichts mehr von mir wissen, als die Seuche bei ihr ausgebrochen war.«
    Thomas beugte sich vor, Ellbogen auf die Knie gestützt. »Du hast mir damals erzählt, ANGST hätte deinen Vater ermordet. Und trotzdem hast du dich freiwillig bereit erklärt, für die zu arbeiten?«
    »Es geht ums Überleben, Thomas.« Ein Schatten huschte über ihr Gesicht. »Du weißt ja gar nicht, wie gut du es hattest, dass du unter dem Schutz von ANGST aufgewachsen bist. Draußen in der echten Welt sind die meisten Menschen bereit, alles zu tun, um nur einen weiteren Tag zu überleben. Die Cranks und die Immunen haben unterschiedliche Probleme, klar, aber um ihre Existenz kämpfen beide Seiten. Alle wollen überleben.«
    Thomas gab keine Antwort. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Das Einzige, was er von der Welt kannte, war das Labyrinth und die Brandwüste und ganz düster ein paar Erinnerungen an die Kindheit bei ANGST. Er fühlte sich leer und verloren, als gehöre er nirgendwohin.
    Sein Herz krampfte sich vor Trauer zusammen. »Ich wüsste zu gern, was aus meiner Mom geworden ist«, sagte er zu seinem eigenen Erstaunen.
    »Deiner Mom?«, fragte Brenda. »Erinnerst du dich denn an sie?«
    »Ja, ich habe schon öfter von ihr geträumt. Ich glaube, das waren Erinnerungen.«
    »Was hast du gesehen? Wie war sie?«
    »Sie war … na, meine Mutter eben. Sie hat mich geliebt, sich um mich gekümmert. Sie hat sich um mich gesorgt.« Thomas’ Stimme brach. »Ich glaube, das hat keiner mehr gemacht, seit ich ihr weggenommen worden bin. Es tut so weh sich vorzustellen, dass sie verrückt geworden ist, was ihr alles zugestoßen sein kann. Was

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