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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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und lag mit dem Gesicht auf dem Metallprofil, konnte sich aber nicht mehr erinnern, wie er da gelandet war. Er spürte, wie Hände sein Hemd packten und ihn in die Luft hoben. Direkt hinter der Ladeluke donnerte er zu Boden, gerade als sich die Luke schloss und verriegelt wurde.
    »Sorry, Tommy«, brummte ihm Newt ins Ohr. »Das wäre wahrscheinlich auch ein bisschen sanfter gegangen.«
    Thomas war der Bewusstlosigkeit nahe, und dennoch erfüllte ihn ein unbeschreibliches Glück – sie entkamen ANGST! Er brachte ein schwächliches Grunzen hervor – der Versuch, seinen Freunden das mitzuteilen. Dann verdrehte er die Augen und fiel in Ohnmacht.

Als Thomas aufwachte, sah er Brendas Gesicht auf sich herunterblicken. Sie wirkte besorgt. Auf der bleichen Haut hatte sie getrocknete Blutstreifen, auf der Stirn Rußflecken und auf der Wange einen Bluterguss. Ihr lädierter Anblick erinnerte ihn an seine eigenen Wunden; mit einem Schlag tat ihm wieder alles weh. Er wusste nicht, wie die Granaten genau wirkten, war aber sehr froh, dass er nur ein Mal davon getroffen worden war.
    »Ich bin auch gerade erst wieder zu mir gekommen«, sagte Brenda. »Wie fühlst du dich?«
    Thomas stützte sich auf den Ellbogen und zuckte zusammen: Bei der kleinsten Bewegung spürte er den bohrenden Schmerz in seinem Unterschenkel, wo er den Streifschuss abgekriegt hatte. »Wie einmal durchgekaut und wieder ausgekotzt.«
    Er lag auf einem niedrigen Feldbett in dem großen Frachtraum des Berks, in dem außer ein paar uralten Möbeln nichts stand. Minho und Newt ratzten, bis zum Kinn schön zugedeckt, auf zwei hässlichen Sofas. Thomas hatte den leisen Verdacht, dass Brenda sie zugedeckt haben musste – behaglich und warm wie schlafende Kinder sahen sie aus.
    Brenda hatte neben seinem Feldbett gekniet; jetzt stand sie auf und setzte sich auf einen wenige Schritte entfernt stehenden, altmodischen Sessel. »Wir haben beide fast zehn Stunden lang geschlafen.«
    »Echt wahr?« Thomas konnte es nicht glauben – ihm kam es vor, als hätte er nur kurz gedöst. Geschlafen wie ein Stein war wahrscheinlich der bessere Ausdruck.
    Brenda nickte.
    »So lange fliegen wir schon? Wohin geht denn die Reise, zum Mond?« Thomas schwenkte die Beine auf den Boden und setzte sich auf die Bettkante.
    »Nein. Wir sind nur hundertfünfzig, zweihundert Kilometer weit geflogen, dann ist Jorge auf einer großen Lichtung gelandet. Der ist auch gerade am Pennen. Ein müder Pilot, das geht ja gar nicht.«
    »Ich fass es nicht, dass wir beide eine Granate abgekriegt haben. Es hat viel mehr Spaß gemacht, selber am Drücker zu sein.« Thomas rieb sich das Gesicht und gähnte laut. Er betrachtete ein paar seiner Brandwunden am Arm. »Glaubst du, das gibt Narben?«
    Brenda lachte. »Na, du hast Sorgen!«
    Er musste lächeln. Sie hatte Recht. Langsam wurden seine Gedanken etwas klarer: »Solange wir dort waren, habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als vor ANGST zu fliehen, aber jetzt … Ich weiß ja nicht mal, wie die Welt überhaupt … Es sieht nicht überall so aus wie in der Brandwüste, oder?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Nur die Region rund um den Äquator ist eine komplette Einöde – auf dem Rest der Erde herrschen extreme Klimaschwankungen. Es gibt einige sichere Städte, die wir anfliegen können. Und weil wir immun sind, könnten wir wahrscheinlich auch leicht einen Job finden.«
    »Job«, wiederholte Thomas, als habe er dieses Wort noch nie gehört. »Du denkst schon über die Suche nach einem Job nach?«
    »Du willst ja wohl nicht hungern, oder?«
    Thomas spürte das Gewicht der Realität auf sich lasten. Wenn sie allen Ernstes in die normale Welt fliehen wollten, dann mussten sie auch anfangen, wie normale Menschen zu leben. Aber ging das überhaupt in einer Welt, in der Der Brand wütete? Er dachte an ihre Freunde.
    »Teresa«, sagte er.
    Brenda reagierte etwas pikiert. »Was ist mit ihr?«
    »Können wir irgendwie rausfinden, wo sie und die andern hingeflogen sind?«
    »Hat Jorge schon getan – kein Problem mit dem Ortungssystem der Berks. Sie sind in eine Stadt namens Denver geflogen.«
    Thomas war alarmiert. »Soll das heißen, ANGST kann uns auch finden?«
    »Da kennst du Jorge nicht.« Sie hatte ein verschlagenes Grinsen im Gesicht. »Der kann das System manipulieren, so was hast du noch nicht gesehen. Zumindest eine Weile bleiben wir ihnen einen Schritt voraus.«
    »Denver«, sagte Thomas versuchsweise. Ein komisches Wort. »Wo ist das

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