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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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ausgedachte Nachnamen. Im Grunde interessieren die sich sowieso nur dafür, ob wir immun sind oder nicht – die freuen sich immer, wenn da noch welche dazukommen. Mehr als ein oder zwei Tage bleiben uns nicht, dann kommen sie und wollen, dass wir was für die Regierung tun. Wir sind kostbar. Und ich kann es nicht oft genug wiederholen: Thomas, du musst dein Plappermaul zur Abwechslung wirklich mal geschlossen halten.«
    »Und du erst recht, Minho«, warf Brenda ein. »Kapiert?! Jorge hat für uns alle Ausweispapiere gefälscht, und lügen kann er wie ein Meisterdieb.«
    »Das kannst du laut sagen«, brummte Minho.
    Jorge und Brenda gingen auf das Tor zu, Minho folgte ihnen auf dem Fuß. Thomas zögerte. Er blickte an der Mauer hinauf – sie erinnerte ihn an das Labyrinth, und schreckliche Erinnerungen an das Leben dort schossen ihm durch den Kopf, auch an die Nacht, in der er Alby in dem dicken Efeubewuchs festgebunden und vor den Griewern versteckt hatte.
    Es schien ewig zu dauern, bis sie den Ausgang erreichten. Als die Gruppe auf die riesige Mauer und das enorme Tor zuging, schienen diese größer und größer zu werden. Als sie endlich unten an dem gigantischen Tor standen, ertönte aus dem Nichts ein elektronisches Summen, dann eine weibliche Stimme.
    »Nennen Sie Ihre Namen und Ihr Anliegen.«
    Jorge antwortete sehr laut: »Ich heiße Jorge Gallaraga, das sind meine Partner, Brenda Despain, Thomas Murphy und Minho Park. Wir sind zur Informationsbeschaffung und Feldforschung hier. Ich bin ausgebildeter Berk-Pilot. Ich führe alle notwendigen Unterlagen bei mir; überzeugen Sie sich selbst.« Er zog die Datenkarten aus der Hosentasche und hielt sie hoch vor eine Kamera in der Wand.
    »Warten, bitte«, wies die Stimme sie an. Thomas schwitzte – er war fest davon überzeugt, dass die Beamtin vermutlich jetzt schon einen Alarm auslöste. Wächter würden zum Tor herausgestürmt kommen. Sie würden ihn zurück zu ANGST schleppen, in die Gummizelle stecken, oder noch schlimmer.
    Mit sich überschlagenden Gedanken wartete er, minutenlang, wie es ihm vorkam, bevor es laut klackte und rasselte, gefolgt von einem dumpfen Rumpeln. Dann schwenkte eine der Eisentüren auf quietschenden Scharnieren auf sie zu. Thomas spähte in den breiter werdenden Spalt und sah voller Erleichterung, dass die schmale Gasse dahinter leer war. Am anderen Ende der Gasse gab es eine weitere Riesenmauer mit einem weiteren Tor. Das Tor wirkte etwas moderner, und rechts waren mehrere Displays und Bedienfelder in den Beton eingelassen.
    »Kommt«, forderte Jorge sie auf. Er trat durch das offene Tor hindurch, als tue er das jeden Tag. Thomas, Minho und Brenda folgten Jorge durch den Gang zur nächsten Mauer. Von nahem war zu sehen, dass die Bildschirme und Bedienfelder ziemlich komplex waren. Jorge berührte ein Feld auf dem größten Touchscreen und gab ihre falschen Namen und Ausweisnummern ein. Dann schob er ihre Karten in einen breiten Schlitz.
    Weitere Minuten vergingen, und Thomas’ Nervosität nahm mit jeder Sekunde zu. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber er war plötzlich überzeugt, dass sie einen Riesenfehler begingen. Sie hätten eine weniger stark gesicherte Stelle ansteuern oder doch versuchen sollen, unentdeckt in die Stadt einzudringen. Vielleicht hatte ANGST ja schon lange die Meldung durchgegeben, dass Flüchtlinge gesucht wurden.
    Nun mach dich mal nicht nass, Thomas , tadelte er sich selbst und befürchtete eine Sekunde lang, dass er das womöglich laut gesagt hatte.
    Die Frauenstimme war wieder da. »Ausweise sind in Ordnung. Begeben Sie sich zum Virustest.«
    Jorge trat nach rechts an die Wand, wo sich ein Paneel öffnete, aus dem ein mechanischer Arm herauskam. Es war ein extrem seltsames Gerät, das wie ein Paar Augenhöhlen aussah. Jorge beugte sich vor und hielt sein Gesicht an die Maschine. Sobald seine Augen auf Höhe der Vertiefungen waren, kam ein dünner Draht herausgefahren und piekte ihn in den Hals. Es zischte und klickte, dann wurde der Draht wieder eingefahren, und Jorge trat zurück.
    Das gesamte Paneel schwenkte zurück in die Wand, die von Jorge benutzte Teststation verschwand und sofort erschien eine neue, die haargenau gleich aussah.
    »Nächster«, sagte die weibliche Stimme.
    Brenda warf Thomas einen leicht beunruhigten Blick zu, trat nach vorne an die Apparatur und streckte den Kopf vor. Der Draht stach ihr in den Nacken, das Gerät zischte und klickte, dann war es vorbei. Als sie

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