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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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erlebt«, fügte Jorge hinzu. »Einmal ist er seinen Bewachern entwischt. Da ist er nackt durch die Gänge gerannt und hat aus vollem Hals gebrüllt, er hätte Käfer in den Adern.«
    Thomas bemühte sich wieder klar zu denken. »Ich frage mich, was mit ›Rechter Arm‹ gemeint sein mag.«
    Jorge antwortete: »Es gibt Gerüchte. Angeblich ist das eine Untergrundbewegung, die ANGST zu Fall bringen will.«
    »Na, dann haben wir doch erst recht allen Grund, das zu tun, was auf dem Zettel steht«, sagte Thomas.
    Brenda wirkte misstrauisch. »Ich finde, wir sollten als Allererstes Hans suchen.«
    Thomas wedelte mit dem Zettel vor ihrer Nase. »Wir müssen zu Gally! Wir brauchen jemanden, der sich in der Stadt auskennt.« Außerdem sagte ihm sein Instinkt, dass sie bei Gally anfangen mussten.
    »Und was ist, wenn es sich um eine Falle handelt?«
    »Genau«, pflichtete Minho bei. »Die Möglichkeit müssen wir in Betracht ziehen.«
    Thomas schüttelte nur den Kopf. »Nein. Wir können uns nicht mehr ständig fragen, ob alles nur ein Trick unserer Gegner ist. Die haben viel zu oft Sachen gemacht, nur damit ich das Gegenteil von dem tue, was die glauben, dass ich glaube, dass die glauben, was ich vorhabe!«
    »Hä?«, fragten die drei anderen wie aus einem Mund, ein Riesenfragezeichen im Gesicht.
    »Von jetzt an mache ich einfach nur noch, was mir richtig erscheint«, erläuterte Thomas. »Und mein Gefühl sagt mir, dass wir zu diesem Apartment gehen und Gally treffen müssen – zumindest um herauszufinden, ob er es wirklich ist. Er stellt eine Verbindung zum Labyrinth dar und hat ja wohl wirklich jeden Grund, auf unserer Seite zu stehen.«
    Die anderen starrten ihn nur an, als versuchten sie verzweifelt, sich weitere Gegenargumente einfallen zu lassen.
    »Na wunderhübsch«, sagte Thomas. »Wie ich sehe, seid ihr einverstanden. So, wie kommen wir dahin?«
    Brenda stieß einen theatralischen Seufzer aus. »Schon mal von einem Taxi gehört?«
    Nach einem schnellen Imbiss im Shopping Center suchten sie sich ein Taxi, das sie in die Innenstadt bringen würde. Als Jorge dem Fahrer eine Geldkarte zum Bezahlen gab, löste das bei Thomas wieder die Befürchtung aus, ANGST könnte ihren Aufenthaltsort mittels der Karte nachverfolgen. Sobald sie im Wagen saßen, fragte er Jorge im Flüsterton danach, so dass der Fahrer sie nicht hören konnte.
    Jorge sah ihn nur sorgenvoll an.
    »Du machst dir auch Gedanken darüber, dass Gally über unsere Ankunft schon Bescheid wusste, stimmt’s?«, riet Thomas.
    Jorge nickte. »Ein wenig. Aber nach dem, was der Bote gesagt hat, hoffe ich, dass es nur Gerüchte über eine Flucht gegeben hat und der Rechte Arm seitdem nach uns Ausschau gehalten hat. Die sollen hier aktiv sein.«
    »Vielleicht hat’s ja auch was damit zu tun, dass Teresa mit ihrer Gruppe schon hier gelandet ist«, warf Brenda ein.
    Das tröstete Thomas allerdings wenig. »Du weißt, was du tust, ja?«, fragte er Jorge.
    »Mach dir nicht ins Hemd, muchacho . Jetzt sind wir in der Stadt, da spürt ANGST uns nicht mehr so einfach auf. Unter so vielen Menschen fällt man gar nicht auf, wirst du schon merken. Mach dich locker.«
    Thomas wusste nicht so recht, wie er das anstellen sollte, aber er lehnte sich trotzdem zurück und schaute aus dem Autofenster.
    Die Fahrt durch Denver verschlug ihm den Atem. Als er die durch die Luft schwebenden Gleiter sah, regten sich Erinnerungen an seine Kindheit – das mussten die Polizeimaschinen sein, unbemannte, bewaffnete, fliegende Polizeigefährte. Aber so vieles andere hatte er noch nie gesehen: die riesigen Hochhäuser, an denen die Werbe-Holografien leuchteten und glitzerten, die Unmengen von Menschen. Er konnte nicht fassen, dass das alles echt sein sollte. Ein kleiner Winkel seines Hirns fragte sich, ob seine Sehnerven vielleicht von ANGST manipuliert wurden und alles nur eine große Simulation war. Er fragte sich, ob er vielleicht früher in einer solchen Stadt gelebt hatte, und wenn ja, wie er diese Pracht hatte vergessen können.
    Während sie durch die belebten Straßen fuhren, dachte er auf einmal, dass die Welt vielleicht doch nicht so schlecht war. Hier lebten Tausende von Menschen zusammen und führten ein ganz normales Leben. Aber allmählich bemerkte er Einzelheiten, die ihm vorher nicht aufgefallen waren. Je länger sie fuhren, desto stärker beunruhigte ihn die Szenerie. Die meisten Menschen, die Thomas sah, wirkten besorgt. Sie schienen einander aus dem Weg zu gehen – und

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