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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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und blickte
ihn mit ihren klaren, braunen Augen an. »Ich schlafe gar nicht gut. Du fehlst
mir.« Sie schwieg und setzte dann leise hinzu: »Gemahl.«
    Quill war wie erstarrt und musste
sich beherrschen, um sie nicht zu packen und aus dem Raum zu tragen.
    Er tat einen tiefen Atemzug und
sammelte den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung. Dann versuchte er es noch
einmal mit einem flirtenden Tonfall — jedoch nicht sehr erfolgreich. »Verdammt,
Gabby, du sollst angenehme Konversation machen und mich nicht in einen
lüsternen Idioten verwandeln. Jetzt schau dir nur an, was du angerichtet hast.«
Er warf einen verächtlichen Blick auf seinen Schoß.
    Gabby musterte seine Hosen, konnte
aber nichts Ungewöhnliches entdecken.
    Als er daraufhin in schallendes
Gelächter ausbrach, warf sie ihm einen grimmigen Blick zu. »Ich wüsste nicht,
was daran lustig ist«, sagte sie würdevoll.
    Abrupt beugte er sich nach vorn und
drückte seine Lippen auf den Mund seiner Viscountess. Er küsste sie mit so
sinnlicher Intensität, dass ihn heiße Lanzen zu durchbohren schienen.
    Als er sich zurückzog, hatten ihre
Augen sich verschleiert und die Farbe von dunklem Kognak. Quill nahm ihre Hand
und drückte einen Kuss auf die Innenseite. Unwillkürlich lief ein Schauer durch
ihren Körper. Er nahm ihre Hand und legte sie in seinen Schoß.
    Gabby zuckte zusammen und versuchte,
ihm ihre Hand zu entziehen.
    »Weißt du noch, was ich mit dir tun
will?«, fragte er mit einem heiseren Flüstern.
    Sie nickte.
    »Wirst du das Gleiche bei mir tun?«
    Ihre Augen weiteten sich überrascht.
Quill hoffte jedenfalls, dass es Überraschung war und kein Entsetzen. Er nahm
seine Hand von der ihren und merkte erfreut, dass Gabby ihre beließ, wo sie
war. Sie tat gar nichts und für ihn war das eine ganz neue Art der Folter.
    Schließlich musste er ihre Hand
fortnehmen und sie noch einmal leidenschaftlich küssen, sonst hätte er sie
gepackt und auf einem Lager aus zerbröselten Brötchen geliebt.
    Dieser Kuss, ganz zu schweigen von
Gabbys Berührung, änderte nichts an seinem Zustand, auf den er sie zuvor
aufmerksam gemacht hatte. Als Lady Sylvia begleitet von zwei ihrer
einnehmenden Grazien den Raum betrat (Schönheit residierte vorübergehend im
Dienstbotentrakt, da die Reise sich nachteilig auf ihre Blase ausgewirkt
hatte), musste Quill an seinem Platz bleiben und fünf Brötchen mehr essen, als
er eigentlich beabsichtigt hatte, da er nicht in der Lage war, aufzustehen und
den Raum zu verlassen.
    Der Viscount wurde am folgenden
Morgen im Altarraum von St. Margaret's beigesetzt. Bei Lady Festers Ball waren
Gabby die Mitglieder der Londoner Gesellschaft begegnet, doch nun lernte sie
beim Leichenschmaus den Landadel kennen. Es war erstaunlich anstrengend.
    Gabby knickste und knickste und
knickste. Man gratulierte ihr zur Vermählung, und die eine oder andere
Augenbraue wanderte in die Höhe, als sich herausstellte, dass sie nicht ihren
ursprünglichen Verlobten, sondern dessen Bruder, den neuen Viscount,
geheiratet hatte. Außerdem hörte sie eine Unterhaltung mit an, in der eine
gewisse Lady Skiffing die Überzeugung äußerte, Gabby habe Peter den Laufpass
gegeben, als ihr klar wurde, dass Quill bald Viscount würde. Der bewundernde
Unterton in Lady Skiffings Stimme war dabei für Gabby kein Trost.
    Erst am späten Vormittag wurden die
letzten Besucher, nachdem sie noch einmal Beileidsbekundungen geflüstert
hatten, aus dem schwarz verhangenen Salon geführt. Nur der Anwalt der Familie,
Mr Jennings von Jennings und Condell, blieb.
    Die verwitwete Viscountess saß
zusammengesunken auf dem Sofa; sie wirkte bleich und verkniffen. Lady Sylvia,
die ein äußerst elegantes Trauerkleid trug, saß ihr gegenüber. Gabby hatte die
Hände fest ineinander verschlungen und gab sich alle Mühe, Quill keine
verstohlenen Blicke zuzuwerfen.
    Der Butler informierte sie darüber,
dass in zwanzig Minuten ein leichtes Mittagessen serviert würde, und verließ
nach mehreren Verbeugungen den Raum.
    Kitty erschauerte. »Ich werde mich
auf mein Zimmer zurückziehen«, sagte sie schwach.
    »Mama, es wäre besser, wenn du etwas
zu dir nimmst«, sagte Peter.
    »Das könnte ich nicht, wirklich
nicht.«
    »Kitty«, mischte sich Lady Sylvia
ein, »es ist an der Zeit, über die Zukunft zu sprechen.«
    »Ich werde nach dem Mittagessen das
Testament des verstorbenen Viscounts verlesen«, sagte Mr Jennings ein wenig
alarmiert.
    »Ja, ja.»Lady Sylvia tat seinen
Einwand mit einer

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