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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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voller Frösche. Als
sie erschöpft erwachte, war der Tag bereits angebrochen und ihre Dienerin zog
die Vorhänge beiseite.
    »Es ist Zeit, aufzustehen, Mylady«,
sagte Margaret. »Die Kutschen stehen schon bereit, uns nach Kent zu bringen.
Eine Kutsche haben sie ganz in Schwarz gehüllt, sogar das Dach«, fügte sie
wichtigtuerisch hinzu.
    Als Gabby sie fragend ansah,
erklärte sie: »Das ist die Kutsche für den alten Viscount. Der Leichenwagen. Er
muss ja irgendwie nach Kent gebracht werden, nicht wahr?«
    Gabby erschauerte, aber Margaret
erzählte munter von den schwarzen Federn auf den Köpfen der Pferde und den
Kreppgirlanden, die sogar die Fenster der Dienstbotenkutsche zierten.
    Gegen vier Uhr nachmittags erreichte
der traurige Konvoi den Landsitz der Dewlands. In der Kutsche der Herrschaft
war nicht viel gesprochen worden. Gabby saß neben Quill, der ihre Hand hielt,
aber während der ganzen Reise kein einziges Wort sprach. Nach ungefähr zwei
Stunden begann Gabby sich zu fragen, wie lange er schweigen konnte. Er
beantwortete einige Fragen, als sie im Queen's Cross Inn zu Mittag
aßen, und es kam zu einem erregenden Moment, als er sie in eine Nische zog und
so stürmisch küsste, dass ihr beinah die Sinne schwanden. Aber er sprach dabei
kein Wort, und als sie wieder in der Kutsche saßen, verharrte er weiter in
völligem Schweigen.
    In den letzten beiden Stunden der
Reise nagte Gabby nachdenklich an ihrer Unterlippe und fragte sich, wie um
alles in der Welt eine Frau, die zu viel redete, und ein Mann, der nichts von
Worten hielt, je miteinander auskommen sollten.
    Kitty Dewland saß ihr gegenüber,
wirkte sehr gefasst und machte angenehme Konversation. Vermutlich hatte sie
noch gar nicht richtig begriffen, dass ihr Mann tot war. Peter saß in der Ecke
der Kutsche und verschlief beinah den ganzen Nachmittag. Verwundert stellte
Gabby fest, dass er so steif in den Kissen saß, dass sein Samtmantel nicht eine
Falte aufwies, als sie am späten Nachmittag aus der Kutsche kletterten.
    Als sie den Landsitz der Dewlands
erreichten, war das Herrenhaus bereits für die Trauerzeit hergerichtet. Der
große Salon war mit schwarzer Seide verhangen und die Dienerschaft trug schwarze
Hutbänder, Armbinden und Handschuhe.
    In der Woche vor der Beerdigung
bekam Gabby nicht viel von Quill zu sehen. Er hielt sich die meiste Zeit
außerhalb des Hauses auf und inspizierte zusammen mit dem Gutsverwalter den
Besitz. »Er kann nicht reiten«, erklärte Kitty. »Zu Fuß dauert es viel
länger und von der Kutsche aus kann man die Felder nicht richtig sehen.« Es kam
für Gabby völlig überraschend, dass Quill nicht reiten konnte.
    Während der Mahlzeiten saß er neben
ihr, aber sie sprachen nur über Nichtigkeiten und oft endete die Unterhaltung
in Schweigen. Quills Mutter hatte sich zum Befremden aller angewöhnt, ohne
jede Vorwarnung zwischen leichter Konversation und verzweifeltem Schluchzen
abzuwechseln. Gabby ihrerseits machte sich Sorgen um Kasi Raos Zukunft und
schrieb immer häufiger Briefe nach London und Indien.
    Am Tag der Beisetzung saß sie allein
im Frühstückssalon, aß ein süßes Brötchen und wünschte sich verschämt, dass die
Zeremonie schon vorbei wäre. Es fiel ihr manchmal schwer, die unzähligen
schwarzen Stoffbahnen an den Wänden von Dewland Manor nicht mit den Vasen
voller bunter Orchideen zu vergleichen, die ihr Haus in Indien verschönerten.
    Plötzlich betrat jemand den Raum.
Sofort begann ihr Herz wild zu pochen. Sie wusste instinktiv, dass es Quill
war, der gerade Platz genommen hatte und dessen schwarz gekleideter Arm nun
neben ihrem auf der Tischdecke lag. Schließlich hob sie den Blick.
    »Gabby.«
    Sie nickte ihm zur Begrüßung höflich
zu. »Guten Morgen, Mylord.«
    »Gemahlin«, sagte er ruhig und
beugte sich zu ihr vor.
    Sie schluckte. Sollte sie ebenso
antworten? Nein. Ein »Gemahl« würde sich aus ihrem Mund idiotisch anhören.
Doch wie er das Wort »Gemahlin« aussprach, hatte es herrlich besitzergreifend
geklungen.
    Sanft berührten seine Lippen die
ihren. »Schläfst du gut?« Ein schelmisches Lächeln spielte um seine Mundwinkel.
Quill hatte entschieden, dass ein harmloser Flirt sein unbändiges Verlangen
nach Gabby womöglich vertreiben könnte. Sein Verlangen nach ihr war
unmenschlich. Es machte ihn zu einem gepeinigten, leichtsinnigen Kerl, der am
liebsten noch vor dem Frühstück über seine Frau hergefallen wäre, ohne sich um
die Konsequenzen zu scheren.
    »Nein«, erwiderte Gabby

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