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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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hörte. »Nun, Mädchen, zumindest haben Sie Rückgrat.«
    Gabby gab die Hoffnung auf, dass
Lady Sylvia sie je bei ihrem richtigen Namen nennen würde. Offensichtlich
bevorzugte sie die Anrede »Mädchen«.
    »Das sind meine drei Grazien«, sagte
Lady Sylvia und deutete mit ihrer brennenden Zigarre auf die Hunde, so dass ihr
kleine blaue Rauchwolken um den Kopf waberten.
    »Ganz bezaubernd«, murmelte Gabby.
    »Hoffnung, Wahrheit und ...« Lady
Sylvia blickte sich um. »Da ist sie ja. Die dritte heißt Schönheit.«
    Alle Blicke folgten der Spitze ihrer
Zigarre. Schönheit hatte sich unter einen der Stühle gehockt, die die
Eingangshalle säumten und ein kleines Bächlein lief über den Marmorboden.
    »Sie ist zu intelligent, um auf mich
zu hören«, sagte Lady Sylvia unverblümt. »Die Hunde stammen alle aus
Frankreich und Es ist Ihnen zu klein, das kann jeder Trottel sehen. Wenn Sie
sich wie ein leichtes Frauenzimmer kleiden wollen, werde ich Sie nicht davon
abhalten. Eine Dame sollte sehr wohl ihre Vorzüge herausstreichen.« Sie warf
einen stolzen Blick auf ihre eigene üppige Brust. »Aber Sie sollten sich
Kleider besorgen, in die Sie hineinpassen. Ich halte es als Anstandsdame
allerdings nicht für meine Aufgabe, Sie anzukleiden.«
    Gabby errötete und blickte an sich
hinunter. Sie hatte völlig vergessen, sich mit dem Schal zu verhüllen.
    Lady Sylvia lachte gackernd. »Quill
hat es wahrscheinlich sehr gefallen. Warum auch nicht. Aber ich möchte nicht
mit ansehen, wie Ihr Oberteil bereits beim ersten Gang aus den Nähten platzt.
Das könnte mir den Appetit verderben.« Sie stieß Quill den Ellbogen in die
Rippen. »Ich vermute, du siehst die Angelegenheit ganz anders, was?«
    Quill warf Gabby einen langmütigen
Blick zu. Die Familie harte schon immer unter Lady Sylvia zu leiden gehabt, und
sie verdankte es nur ihrem altehrwürdigen Stammbaum — einem der ältesten
Englands -, dass überhaupt noch jemand etwas mit ihr zu tun haben wollte.
    Gabby machte erneut einen Knicks und
Quill begleitete Lady Sylvia die Treppe hinauf.
    »Schön, dich wieder auf den Beinen
zu sehen, Erskine«, sagte Lady Sylvia leutselig, als sie den Gang entlang zu
ihrem Zimmer schritten. »Wirklich eine Schande, was dir auf diesem Pferd
passiert ist. Es hätte natürlich schlimmer kommen können. Du musst mir
unbedingt verraten, warum dein Vater die Erbin mit Peter verheiratet. Du bist
schließlich der Ältere. Ich kann dir verraten, es hat unter den Klatschmäulern
ziemlichen Aufruhr verursacht. Sie vermuten, dass du den Unfall nicht
unbeschadet überstanden hast.«
    Quill schüttelte sich innerlich. Er
verspürte keinerlei Wunsch, mit der forschen Lady Sylvia über seine
Unzulänglichkeiten zu sprechen.
    »Ich deute dein Schweigen so, dass
sie Recht haben«, sagte Lady Sylvia kurz darauf.
    »Nein«, korrigierte Quill sie. »Ich
könnte die Ehe vollziehen, aber es ist nicht sicher, ob ich Kinder haben kann.«
    »Oh, das tut mir wirklich Leid,
Erskine. Ich war immer der Meinung, dass du der bessere aus dem Wurf bist. Aber
wie auch immer, Lionel und ich haben unsere Heirat nie bereut, auch nicht als
wir keine Kinder bekamen. Und wir hätten wahrscheinlich nicht geheiratet, wenn
wir das vorher gewusst hätten. Ich werde es keiner Seele verraten.« Sie
tätschelte Quill nicht unfreundlich den Arm.
    Er schob die Tür zu ihrem Zimmer auf
und entdeckte die drei Grazien, die friedlich in einer Reihe dahockten und
Dessie dabei zusahen, wie sie der Dienerin Anweisung gab, die Koffer
auszupacken. Quill verbeugte sich und murmelte etwas in der Art, dass er Lady
Sylvia beim Essen sehen werde. Sie lächelte ihn zum Abschied an und schien gar
nicht zu bemerken, dass er vor Wut kochte.
    Quill ging nach unten und schloss
die Tür des Arbeitszimmers hinter sich. Erst da wurde ihm klar, dass er unbewusst
den festen Entschluss gefasst hatte, sich doch zu verheiraten. Und wenn er es
nur tat, um die Klatschmäuler zum Schweigen zu bringen. Doch was würde das
nützen? Er müsste schon ungewöhnliches Glück haben, um ein Kind zu zeugen. Und
in der Zwischenzeit würde die Gerüchteküche über sein eheliches Versagen
förmlich überkochen und seine Frau womöglich noch unglücklicher machen, als
sie es ohnehin schon war. Schließlich würde sie einen Krüppel heiraten, der
weder tanzen noch reiten noch regelmäßig mit ihr schlafen konnte.
    Quill unterdrückte einen Fluch und
trat in den Garten hinaus. Manchmal blieb ihm nichts anderes übrig, als sich
zu

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