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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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oben. Vielleicht hatte sie bis zu Peters Rückkehr
ihre neue Garderobe von Madame Carême, und Peter würde sie mit der gleichen
feurigen Bewunderung ansehen, die sie in Quills Augen entdeckt hatte. Streng rief
sie sich die Predigten in Erinnerung, die sie über die Wollust gehört hatte.
    Aber sie hatte ja niemals ahnen
können, wie ... wie unbeschreiblich schön das Küssen war. Aus irgendeinem
Grund fiel es ihr schwer, sich vorzustellen, wie Peter sie in seine Arme riss
und verschlang, wie Quill es getan hatte. Ohne Zweifel würde das Küssen mit
Peter sanfter vonstatten gehen.
    Oben in ihrem Zimmer nahm sie Peters
Miniatur hervor, die sein Vater ihr geschickt hatte. Der Anblick seiner
lächelnden sanften Augen und seiner weichen, braunen Locken beruhigte sie.
    Gabby lächelte. Die Ehe mit ihm
würde sehr angenehm werden. Sie konnte es kaum erwarten, dass er zurückkehrte!
    Lady Sylvia traf ungefähr eine Stunde
später ein. Gabby hatte gerade ein zufrieden stellendes Gespräch mit
Codswallop beendet. Da sie ihn nicht in der Eingangshalle angetroffen hatte,
war sie in den Dienstbotentrakt hinuntergegangen, um sich davon zu überzeugen,
dass er sich bei dem Sturz nicht verletzt hatte. Und sie hatte sogar ihren
Stolz überwunden und sich für ihre Lüge entschuldigt.
    »Quill weiß alles«, teilte sie
Codswallop ernst mit, »und er hat mir versichert, dass Viscount Dewland Sie
niemals entlassen
    Codswallop machte eine kleine
Verbeugung und schenkte ihr ein verständnisvolles Lächeln. Alle Diener im Haus
wussten von Peters pedantischer Art; er konnte der jungen Dame wirklich keinen
Vorwurf machen, dass sie so erschrocken reagiert hatte.
    »Nun, Miss Jerningham«, sagte Codswallop
tröstend, »wir werden einfach nicht mehr darüber nachdenken. Was mich
betrifft, so hat mir ein Engel ein Bein gestellt und mich dazu gebracht, die
Teekanne fallen zu lassen.«
    »Nein, das stimmt nicht«,
widersprach Gabby reumütig. »Ich bin ein Tollpatsch und das war ich schon
immer.«
    »Dann hat ein Engel Ihnen ein Bein gestellt«,
sagte Codswallop. »Das hat meine Mutter immer gesagt, wenn wir mit Schrammen
auf den Knien nach Hause kamen.«
    Gabby lächelte. »Ihre Mutter ist
anscheinend sehr nett.«
    Als Codswallop sie schließlich durch
die messingbeschlagene Tür zurück in die Eingangshalle schob, waren sie die
besten Freunde.
    Dann trat Gabby durch die Tür zum
Dienstbotentrakt und sah, dass ihre Anstandsdame, Lady Sylvia, eingetroffen
war. Und zwar was für eine! Ihr klappte beinah die Kinnlade herunter und sie
blieb vollkommen erstarrt mit dem Rücken zur Tür stehen.
    Kittys Kusine, Lady Sylvia, war das
krasse Gegenteil von Quills trauernder, gefühlsbetonter Mutter. Sie lachte
gerade lauthals über eine Bemerkung, die Quill gemacht hatte. Ihr pinkfarbenes,
mit Schleifen verziertes Kleid hatte einen erstaunlich tiefen Ausschnitt. Und
sie wurde von drei klaffenden Hunden umringt, deren wippende Stirnhaare
ebenfalls mit pinkfarbenen Schleifen zusammengehalten wurden.
    Doch trotz ihrer femininen Kleidung
wirkte Lady Sylvias Gesicht eher wie das eines Mannes. Obendrein rauchte sie
eine Zigarre.
    Als Quill sich umblickte, entdeckte
er Gabby. »Hier ist Miss Jerningham ja«, verkündete er. »Lady Sylvia, darf ich
Ihnen die Verlobte meines Bruders vorstellen, Miss Gabrielle Jerningham? Miss Jerningham,
das ist Lady Sylvia Breaknettle.«
    Lady Sylvia musterte Gabby einen
Moment lang und wandte sich dann an Quill. »Dewland, was hatte das Mädchen im
Dienstbotentrakt zu suchen? Du willst doch wohl nicht das Geld für eine
Magd einsparen? Und ich halte auch nichts von zu engem Kontakt mit den
Dienstboten.« Ihre Stimme war ein nasales Bellen und sie klang sehr gerissen.
    »Was ist los, Mädchen? Haben Sie
Ihre Zunge verschluckt?«
    Gabby überwand ihren Schock und
machte einen Knicks. »Ich habe mit Mrs Farsalter über die Speisenfolge
gesprochen, Mylady.«
    »Sie hat tatsächlich etwas von einer
Dienstbotin«, verkündete Lady Sylvia.
    Gabby spürte, wie ihr die Röte ins
Gesicht stieg.
    »Bringt die Kleine denn keinen
besseren Knicks zustande?«
    »Mein Name ist Gabrielle
Jerningham«, sagte Gabby. »Man hat mir natürlich auch die révérence en
arrière beigebracht,« Sie machte einen tiefen Hofknicks und richtete sich
anschließend wieder auf. »Mir wurde jedoch gesagt, dass ich diesen Knicks nur
in Gegenwart eines Mitglieds der königlichen Familie auszuführen habe.«
    Lady Sylvia grinste, als sie Gabbys
scharfen Unterton

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