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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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einem leisen Stöhnen unter
seinen öffneten ... daran, wie er sich innerlich danach verzehrte, sie wieder
in den Armen zu halten.

Kapitel 8
    Es hatte Lucien Boch zwei mühselige Wochen gekostet,
diesen Erfolg zu erzielen: zusammen mit Phoebe Pensington, ihrer Adoptivmutter,
Mrs Emily Ewing, und ihrer Tante Louise einen Imbiss einzunehmen. Nun saß er
mit Phoebe zu seiner Rechten und Emily zu seiner Linken an einem kleinen Tisch
und war sich durchaus bewusst, dass seine Anwesenheit den beiden Damen
unangenehm war und sie ihn ganz bestimmt nicht hatten einladen wollen. Aber
Lucien, sonst ein vollendeter Gentleman, war den eindeutigen Signalen zum Trotz
zum Essen geblieben.
    Anfangs hatte Lucien Phoebe nur nach
Hause begleitet, um seine Neugier auf die neue wichtige Mama des Kindes zu
befriedigen. Als er jedoch der schlanken, erschöpft aussehenden Mrs Ewing
gegenübertrat, hatten sich seine Gefühle rapide und auf unerklärliche Art
gewandelt.
    Er hatte sich charmant vor ihr
verbeugt, ihr die Hand geküsst und sich anschließend gründlich blamiert, indem
er die Tatsache erwähnte, dass er bevor er Frankreich verließ ein Marquis gewesen
war. Warum hatte er das bloß gesagt? Er verabscheute Emigranten, die nach
England reisten und sich an ihre toten Titel klammerten.
    Es lag nicht daran, dass sie so
schön war. Zugegeben, sie war schön. Außerdem war sie exquisit gekleidet und
trug eine der modischsten kleinen Witwenhauben, die er je gesehen hatte. Nein,
etwas in ihren blaugrauen Augen trieb ihn dazu, am nächsten und auch am darauf
folgenden Tag ihr Haus aufzusuchen. Und als er schließlich absichtlich zu einer
äußerst unpassenden Zeit vor ihrer Tür erschien, hatte Mrs Ewing widerstrebend
die Einladung ausgesprochen, er möge mit ihnen einen Imbiss einnehmen. Die
schöne Mrs Ewing war äußerst misstrauisch. Sie mochte ihn nicht, das konnte er
merken. Ihre Finger wiesen stets Tintenflecke auf und sie war viel zu dünn.
Doch sie faszinierte ihn.
    Und da saß er nun und aß einen
Gemüsekuchen, den eine ungeschickte Dienerin aufgetragen hatte.
    »Miss Phoebe sagte mir, Sie seien
Schriftstellerin, Mrs Ewing«, sagte Lucien. Sie hatte sich vor dem Essen die
Tinte von den Fingern gewaschen. Sie besaß wunderschöne Hände — und schlanke,
sehr lange Finger.
    Emily blickte ihren unwillkommenen
Gast an. Was zum Teufel wollte dieser Mann bei ihnen? Er sah viel zu gut aus
für einen Junggesellen. Außerdem hatte ein Junggeselle keinen Grund, die
skandalösen Thorpe-Schwestern zu besuchen. Sie war ratlos. Immerhin, er war
kein Snob; sonst würde er weder mit Ihnen verkehren noch mit ihnen essen. »Ich
schreibe für ein Modemagazin für Damen«, erklärte sie.
    »Für La Belle Assemblée?«, erkundigte
er sich.
    Das ist also der Grund für Mr Lucien
Bochs Anwesenheit an unserem Tisch, dachte Emily. Er ist bestimmt der Besitzer
eines Konkurrenzmagazins. Sie hatte Gerüchte gehört, dass ein neues Blatt
gedruckt werden sollte. Im vergangenen Jahr hatte der Besitzer eines deutschen
Magazins sie überreden wollen, für ihn zu schreiben. Nun, das erklärte alles.
Es konnte keinen anderen Grund für ein Mitglied des französischen Adels geben,
sich an ihren Tisch zu setzen. Sie spürte ein seltsames Ziehen in ihrer Brust.
Es wäre schön gewesen, wenn Mr Bochs bewundernder Blick ihr als Frau und nicht
als Autorin gegolten hätte.
    »Ich schreibe für La Belle
Assemblée«, sagte sie brüsk. »Und ich habe nicht vor, in der näheren Zukunft
für jemand anderen zu schreiben.«
    »Oh ... natürlich«, murmelte er.
    Beinahe hätte sie ihm geglaubt, dass
er unschuldig war. Aber nur beinahe ...
    Lucien wusste nicht, was er als
Nächstes sagen sollte, und hakte noch einmal nach. »Und was könnte Sie dazu
bewegen, für jemand anderen zu schreiben, Madame? Ich meine für ein anderes
Magazin.«
    »Absolut nichts«, erwiderte Emily
scharf.
    Damit schien das Thema beendet und
Lucien suchte verzweifelt nach einem anderen. »Miss Thorpe, schreiben Sie
ebenfalls für La Belle Assemblée?«
    »Nein«, erwiderte Phoebes Tante und
biss fröhlich in einen großen Apfel. »Ich bin das schwarze Schaf der Familie.
Ich schreibe für Etherege's Portents, das so genannte literarische Magazin
für Herren. Ich schreibe den Modeteil. Wenn Sie mir die Bemerkung verzeihen,
Monsieur Boch, ich habe eine Schwäche für olivgrüne Gehröcke und Sie tragen ein
außerordentlich schönes Exemplar.«
    Lucien starrte ein wenig verwirrt
auf seinen Rock hinunter.

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