Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
Vom Netzwerk:
sieht
aus, als würde sie Leben in dein Schlafzimmer bringen, alter Freund.«
    Peter wusste genau, was Simon
meinte. Und die Wahrheit hinter der Einschätzung seines Freundes versetzte ihn
in so trübe Stimmung, dass er auf dem Balkon blieb und eine von Simons Zigarren
rauchte. Normalerweise tat er so etwas nicht, da der durchdringende Geruch nach
Tabak so lange an der Kleidung haftete, aber nun empfand er es als sehr
tröstlich.
    Das Problem bestand jedoch darin,
dass Simon offensichtlich berauscht war und immer wieder von Gabbys
auffälligstem Merkmal schwärmte — ihren Brüsten. Peter konnte sich gerade noch
die wütende Erwiderung verkneifen, dass er sich auf dem Land umgesehen hätte,
wenn er eine Kuh hätte kaufen wollen. Er wusste aber, wie unfreundlich und
unfair dieser Gedanke war. Gabby konnte nichts für ihren Busen.
    In der Zwischenzeit saß Gabby im
Damensalon und ließ sich erneut das Haar aufstecken. Plötzlich kam Sophie
Foakes, die Herzogin von Gisle, herein.
    »Miss Jerningham!«, rief Sophie
entzückt.
    »Vergeben Sie mir, dass ich mich
nicht erhebe, Euer Gnaden«, sagte Gabby mit einem Lächeln. Die Dienerin hatte
noch an die zwanzig Haarnadeln zu befestigen, und wenn Gabby sich nun bewegte,
müssten sie noch einmal von vorn anfangen.
    »Oh, wir müssen doch nicht so
förmlich sein«, sagte Sophie und ließ sich auf den Stuhl neben Gabby sinken.
»Und wie gefällt Ihnen London, Miss Jerningham?«
    »Bitte, nennen Sie mich doch Gabby!«
Die Bitte war ungehörig, aber die Herzogin reagierte sehr freundlich.
    »Furchtbar gern«, erwiderte Sophie
prompt, »wenn Sie mich Sophie nennen. Das wird die alten Hühner schockieren.«
    »Warum wäre das so schockierend?«
Wenn sie an Peters Vorhaltungen dachte, verspürte sie keinerlei Lust, einen
Skandal zu provozieren.
    »Oh, das wäre es eigentlich nicht.
Aber einige Frauen im Alter meiner Mutter kennen sich seit Kindertagen und
sprechen sich immer noch mit Lady Soundso an. Nun, warum waren Sie nicht im
Hyde Park oder bei meinem Empfang? Ich habe Ihnen eine Karte geschickt.«
    Gabby blickte sich um. Sie waren
allein. »Ich musste warten, bis die Kleider von Madame Carême geliefert
wurden«, gestand sie. »Peter bestand darauf, dass ich im Haus bleibe, bis ich
angemessen gekleidet bin.«
    Sophie runzelte die Stirn. »Das
klingt gar nicht nach dem liebreizenden Peter.« Dann überlegte sie einen
Augenblick. »Doch Ihre Erscheinung war ihm bestimmt sehr wichtig. Sie sehen
übrigens hinreißend aus. Ich trage selbst einige Kleider von Carême. Morgen
werde ich verlangen, dass die Kleider, die sie für mich anfertigt, ebenfalls
eine kleine Schleppe haben. Ich rechne fest damit, dass Sie damit eine neue
Mode auslösen!«
    »Vielleicht«, sagte Gabby und
kicherte. »Aber vielleicht werde ich eher einen Skandal verursachen. Ich bin
nämlich nicht davon überzeugt, dass dieses Oberteil an seinem Platz bleibt.«
    »Oh, das wird es schon«, versicherte
Sophie ihr. »Wir haben ungefähr die gleiche Figur und ich hatte nie Probleme
damit. Madame ist eine Zauberin. Du meine Güte, bin ich müde!«, fügte sie hinzu
und fächerte sich träge Luft zu. »Ich finde diesen Zeitpunkt des Abends immer
schier unerträglich.«
    Gabby blickte sie neugierig an.
»Warum gehen Sie dann nicht nach Hause?«
    »Oh, es wird besser«, erwiderte
Sophie. »Bald werden Sie den letzten Tanz vor dem Nachtmahl ankündigen. Nach
dem Essen werden die meisten Leute noch einmal munter und natürlich sind dann
die Männer im Kartenzimmer ein wenig angeheitert. Das ist immer äußerst
interessant«, sagte sie mit einem bedeutungsvollen Glitzern in den Augen.
    »Wieso sind betrunkene Männer
interessant?«
    »Sie fassen sich ein Herz.«
    Nach Gabbys fragendem Blick wurde
sie ausführlicher. »Sie nähern sich Frauen, die nicht ihre Ehefrauen sind, oder
sie beginnen einen absurden Streit oder tragen ihr primitives, männliches
Temperament zur Schau.«
    »Das klingt schon interessanter«,
sagte Gabby.
    »Die Damen lassen ebenfalls alle
Vorsicht fahren und gehen ohne Anstandsdamen in den Garten hinaus. Das ruft
dann meine Mutter und die anderen strengen alten Drachen auf den Plan.« Sie
lächelte schelmisch. »Ich hielt einen Abend immer für verschwendet, wenn ich
meiner Mutter nicht mindestens einen Grund gab, mich auf dem Weg nach Hause
auszuschelten.«
    Gabby erwiderte ihr Lächeln ein
wenig unsicher. Dann fragte sie fast im Flüsterton: »Wurden Sie je auf einem
Balkon geküsst? Ich meine, bevor

Weitere Kostenlose Bücher