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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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gemerkt.
Glauben Sie, er liebt eine andere?«
    Zu Quills Erleichterung schien sie
sich beruhigt zu haben. »Das bezweifle ich«, sagte er nach kurzem Nachdenken.
»Peter hat einigen Damen den Hof gemacht, ohne den Eindruck zu erwecken,
verliebt zu sein. Er hat Ihre Freundin, die Herzogin von Gisle, häufig
begleitet, als sie noch Sophie York hieß.«
    »Vielleicht liebte er Sophie, bevor
sie den Herzog heiratete«, mutmaßte Gabby traurig. »Und nun zwingt man ihn,
mich zu heiraten.«
    »Ich habe nie auch nur das leiseste
Anzeichen dafür gesehen, dass er Lady Gisle liebt.« Quill spürte einen Anflug
von schlechtem Gewissen, weil sie der Wahrheit so nah gekommen war — zumindest
der halben Wahrheit.
    »Egal, ob Peter nun eine andere
liebt oder nicht, es gefällt ihm nicht, mich zu küssen. Mein Gott, ich werde
wahrscheinlich sterben, bevor ich je von meiner wahren Liebe geküsst wurde.«
    Quill stieß ein kurzes, schroffes
Lachen aus. »Gabby, finden Sie nicht, dass Sie ein wenig melodramatisch sind?«
    »Es ist mein gutes Recht, so
melodramatisch zu sein wie ich möchte. Mein zukünftiger Mann hat mich
zurückgewiesen. Damen haben sich schon aus geringeren Gründen von einer Brücke
gestürzt!«
    »Wovon zum Teufel sprechen Sie?«
    »Einmal kam eine fahrende
Schauspielertruppe in unser Dorf, und die Heldin warf sich von einer Brücke,
oder vielleicht war es auch ein Balkon. Jedenfalls tat sie es, weil sich
ihr Verlobter in eine andere verliebt hatte«, erklärte Gabby. »Es war sehr bewegend.«
    »Unsinn.«
    »Doch, es war sehr bewegend.
Ich habe so heftig geweint, dass es meinem Vater furchtbar peinlich war und er
sich am nächsten Abend weigerte, mich zu der Vorstellung mitzunehmen.«
    »Ich hätte mich ebenfalls
geweigert«, bemerkte Quill. »Ihnen hat der Abend offensichtlich nicht
gefallen.«
    »O doch, das hat er«, rief Gabby.
»Es war bezaubernd! Der Autor wusste von den Schmerzen der Liebe, besonders
davon, wie sehr die Frauen darunter leiden. Das ist nämlich nicht ungewöhnlich,
wissen Sie. Die Herzen der Frauen sind viel zarter als die der Männer.«
    Er stellte erleichtert fest, dass
sich ihre Miene erhellt und ihre Stimmung offensichtlich gebessert hatte.
    »Was ist mit Ophelia?«, wollte sie
wissen. »Als Hamlet sie zurückwies, verlor sie den Verstand und stürzte sich
in den Fluss, nicht wahr? Sie kennen doch die Stelle, an der er ihr sagt, sie
solle ins Kloster gehen. Das war genau der gleiche Blick, den Peter mir heute
Abend zugeworfen hat!« Gabbys Gesicht war der Inbegriff von Trauer. Sie sah
sich offensichtlich bereits als tragische Shakespeare-Heldin.
    Quill grinste. »Lassen Sie mich das
Ganze noch einmal zusammenfassen. Weil Peter sich berechtigterweise weigerte,
Sie vor den Augen der feinen Londoner Gesellschaft zu küssen, möchten Sie sich
in den Serpentine-See stürzen? Ich könnte dem Kutscher Anweisung geben, uns
sofort in den Hyde Park zu fahren«, sagte er hilfsbereit. »Es geht heute Abend
zwar ein bitterer Wind über dem Fluss, aber das wird Sie sicherlich nicht
abhalten, weil Sie ja so verzweifelt sind.«
    »Sie denken offensichtlich, dass ich
zu viel aus der Sache mache?« Gabby lachte zittrig. »Das ist ein Fehler von
mir«, räumte sie offen ein.
    »Eine verdammt unbequeme
Angewohnheit.«
    Aber Gabby blickte ihn mit ihren
wunderschönen Augen flehend an. »Glauben Sie wirklich, dass Peter mich küssen
möchte, Quill? Ich meine so wie Sie?«
    Er wich zurück. »Woher zum Teufel
wollen Sie wissen, was ich möchte?«
    Gabby zuckte leicht die Achseln.
»Sie sagen nie viel, aber Sie schauen mich an.« Sie verstummte.
    »Jeder Mann unter neunzig hat Sie
heute angesehen«, tat Quill ihr Argument ab. »Ihr Kleid ist dazu geschaffen,
die Blicke der Männer anzuziehen.«
    »Wenn Sie mich ansehen«, beharrte
Gabby, »dann macht mich das ... unruhig.«
    »Das klingt nicht sehr angenehm.« Er
spürte, wie sich eine dunkle Wolke über sein Gemüt schob.
    »Das ist es auch nicht. Ich habe
dann das Gefühl, als würden Ameisen auf meiner Haut tanzen.«
    »Wirklich unangenehm«, knurrte
Quill. »Ich entschuldige mich und werde mich bemühen, Ihnen zukünftig keine
weiteren Unannehmlichkeiten zu bereiten.« Sein Ton war höflich und
distanziert.
    Gabby runzelte die Stirn. »Ich
beschreibe es wohl nicht richtig. Ihre Blicke sind wie Ihre Küsse«, flüsterte
sie. Ihre eigenen verwegenen Worte waren ihr peinlich. »Ich fühle mich dann
ganz zittrig — hier.« Sie legte die Hand auf ihren Magen.

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