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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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ihr ist meine Unhöflichkeit bereits
aufgefallen.«
    »Ich habe sie heute Morgen gefragt«,
sagte Quill und starrte aus dem Fenster. Sein beiläufiger Ton fiel ihm
unendlich schwer, denn am liebsten hätte er es laut hinausgeschrien. Gabby
— seine schöne, sinnliche Gabby — hatte zugestimmt, ihn zu heiraten. Ihn, einen
Krüppel. Einen wortkargen Kaufmann. Einen Mann, der die elegante Gesellschaft
gegen die prosaische Geschäftswelt eingetauscht hatte.
    Und genau dieses Problem hatte ihn
den ganzen Tag beschäftigt. Sie wusste nicht, auf welchen Handel sie sich
eingelassen hatte.
    »Und?« Nun war es Peter, der beinah
laut losgeschrien hätte.
    Quill hatte den ganzen Tag mit
seinem Gewissen gerungen. »Sie wird mir heute Nachmittag eine Antwort geben«,
sagte er beiläufig, als ginge es in der wichtigsten Unterhaltung seines Lebens
nur um ein einfaches Ja oder Nein.
    »Oh Gott, es ist alles aus«, stöhnte
Peter und fuhr sich durch die Locken, die Rinsible fünfundvierzig Minuten lang
mühsam und mit Hilfe einer großen Portion Pomade frisiert hatte. »Wenn sie dich
vertröstet hat, will sie nur darüber nachdenken, wie sie dir schonend eine
Abfuhr erteilen kann. Ich wusste, dass Gabby dich niemals nehmen würde.«
    »Sie wirkte heute Morgen aber recht
empfänglich«, sagte Quill und verbannte die Erinnerung an Gabbys kehliges,
leises Stöhnen.
    »Sie ist eine nette Frau. Ich bin
sicher, dass sie dich behutsam abweisen wird. Ich habe es dir gesagt, Quill.
Unter anderen Umständen würde ich ihre Gesellschaft sehr genießen.« Peter
setzte sich hin und starrte wie betäubt vor sich hin. »Ich gehe am besten
einfach hin und bringe es hinter mich. Ich kann nicht nach Amerika auswandern.
Sie haben ... dort gibt es überall Wilde. Unmöglich. Ich werde die Frau einfach
heiraten. Wenigstens scheint ihr Ruf nicht völlig ruiniert zu sein, da die
Herzogin von Gisle ebenfalls das Oberteil verloren hat.«
    Peter vergaß einen Moment lang seine
Verzweiflung und blickte zu seinem Bruder hoch. »Sag mal, Quill, findest du es
nicht seltsam, dass das Oberteil der Herzogin kurz danach ebenfalls nach unten
gerutscht ist?«
    Quill fand daran nichts seltsam,
sondern alles sehr offensichtlich. Sophie nahm auf seiner geheimen Liste der
wunderbarsten Frauen der Welt den zweiten Platz ein und auf dieser Liste gab es wohlgemerkt nur zwei Frauen. Obwohl er in seinem Herzen immer noch eine
leise Zuneigung für eine Milchmagd namens Anne bewahrte, die ihm vor etwa
fünfzehn Jahren die Unschuld genommen hatte.
    Er zuckte die Achseln.
    Peter war daran gewöhnt, dass er nur
selten Antwort gab, und nahm nicht einmal Notiz davon. »Gabby hat dir also noch
keine Antwort gegeben?«
    Wieder zuckte Quill die Achseln.
Natürlich hatte Gabby gesagt, dass sie ihn heiraten wollte. Aber das war,
bevor ihm sein Gewissen befohlen hatte, ihr genau zu sagen, was für einen
schlechten Tausch sie mit ihm gemacht hatte. Er war ein Kaufmann mit einem
lahmen Bein. Von den Kopfschmerzen ganz zu schweigen.
    »Gut, dann zwinker mir beim
Abendessen einfach zu«, sagte Peter trübselig, zog seine Halsbinde zurecht und
steuerte auf die Tür zu. »Wie ich schon sagte — um mich brauchst du dir keine
Sorgen zu machen. Ich habe beschlossen, die bittere Medizin zu schlucken und
das Mädchen zu heiraten.«
    Codswallop erschien in der Tür.
»Miss Jerningham erwartet Mr Dewland.«
    Quill verließ den Salon und traf in
der Halle auf Gabby, die gerade ihre Handschuhe überstreifte. Sie trug einen
Mantel von dunklem Rosa, den sie bis obenhin zugeknöpft hatte, und ihr
wunderschönes Haar war unter einer engen Haube versteckt. Sie warf ihm einen
ungeduldigen Blick zu. Offensichtlich war sie tatsächlich ein wenig gereizt.
    Seine Karriole fuhr vor dem Haus
vor. Quill half Gabby geschickt auf den Sitz und stieg dann ebenfalls ein. Er
winkte seinen Diener fort und nahm selbst die Zügel.
    Es kam Gabby seltsam vor, wie anders
es ohne Phoebe in der Kutsche war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie
in Peter verliebt gewesen war, als Quill sie von den Docks nach Hause gefahren
hatte. Es war ihr gar nicht aufgefallen, dass seine muskulösen Oberschenkel
beinah den ganzen Sitz einnahmen. Aber nun ...
    Sie räusperte sich. »Hast du deinen
Bruder von unserer Verlobung in Kenntnis gesetzt?«
    »Nein, ich wollte erst ganz sicher
sein, dass du mich auch wirklich heiraten möchtest.«
    Gabby blinzelte überrascht. Hatte
sie ihm das am Morgen nicht eindeutig zu verstehen gegeben, als

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