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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Blick der älteren Frau sah. »Ja, das hat er«, bestätigte sie.
    »Er ist ein guter Junge. Voller
Gefühl, und lassen Sie sich von seiner schweigsamen Art nicht täuschen. Er ist
ein guter Junge.« Gabby nickte.
    Lady Sylvia ging in ihr Zimmer und
gab Gabby Anweisung, sich mindestens vierzig Minuten aufs Bett zu legen und
sich auf den Ansturm der Klatschsüchtigen vorzubereiten, die sie an diesem
Morgen zu erwarten hatten.
    »Und vergessen Sie eines nicht«,
sagte sie schroff »Wegen des Vorfalls gestern Abend werden einige nur
herkommen, um ihre
    Neugier zu befriedigen. Zweifellos
hat die Geschichte bereits in der ganzen Stadt die Runde gemacht. Wenn sich die
Männer dieser Stadt ein Oberteil hätten aussuchen dürfen, das nach unten
rutscht, dann wäre die Wahl der meisten auf das Ihre gefallen. Das dürfte die
Damen verärgern. Es macht sie schlicht und ergreifend eifersüchtig.«
    Gabby ging in ihr Zimmer und legte
sich gehorsam aufs Bett, aber es war ihr unmöglich, sich zu entspannen.
Schließlich setzte sie sich auf und nahm Peters Miniatur in die Hand. Doch
seine sanften Augen und sein weiches, braunes Haar übten auf sie keine Anziehungskraft
mehr aus. Sie hatte ihren Appetit auf perfekt arrangierte Locken und sanfte
Manieren verloren. Quills Augen waren stürmisch und sein Haar alles andere als
perfekt angeordnet — sein Kammerdiener fuhr höchstens einmal am Tag mit dem
Kamm hindurch, wenn überhaupt. Dennoch, sie brauchte nur an ihn zu denken und
ein Glücksgefühl durchflutete sie. Er sprach mit den Augen, und diese Augen
sagten ihr, dass sie schön und begehrenswert war — und intelligent.
    Lucien stand in der kleinen Halle von
Emilys bescheidenem Haus und bekam kaum ein Wort heraus. Das war eine recht
ungewohnte Erfahrung für einen Mann, der für seine eloquenten Komplimente
bekannt war. »Ich bin hier, um Sie zu fragen, ob Sie mich zu der kleinen Party
von Lady Dunstreet begleiten möchten«, sagte er. »Ich habe unseren gemeinsamen
Abend sehr genossen.«
    »Ich ebenfalls«, murmelte Emily,
doch Lucien konnte bei ihr keinerlei Anzeichen von Freude erkennen. Dann hob
sie den Blick. »Ich muss mit Ihnen sprechen, Mr Boch. Haben Sie einen Augenblick
Zeit für mich?«
    Lucien sank das Herz, als er Emily
in den Salon folgte und ihr gegenüber Platz nahm.
    »Mr Boch, ich fürchte, ich kann Sie
in Zukunft nicht mehr sehen«, sagte Emily entschieden. »Obwohl mir der Ball
sehr viel Spaß gemacht hat ...« Sie brach ab. »Ich bin für diesen kleinen
Haushalt, zu dem nun auch Phoebe gehört, verantwortlich. Ich bin Ihnen sehr
dankbar, dass Sie mich zu Lady Festers Ball eingeladen haben, aber ich darf
mir solche Unternehmungen nicht zur Gewohnheit machen.«
    Luden schüttelte den Kopf. »Können
Sie es nicht als geschäftliche Unternehmung ansehen?«, fragte er und hoffte,
dass seine Stimme nicht flehentlich klang. »Ich hatte den Eindruck gewonnen,
dass die Teilnahme an gesellschaftlichen Anlässen bei Ihren Artikeln hilfreich sein
könnte.«
    Emily zerknüllte die Handschuhe in
ihrem Schoß.
    »Hat es Ihnen keine Freude
gemacht?«, hakte er nach — und nun wusste er ganz sicher, dass in seiner Stimme
Verzweiflung mitschwang.
    Als sie dies hörte, blickte Emily
hastig auf. »Oh, doch! Es war ... es war schöner, als ich es mir je erträumt
hätte. Aber ich kann es nicht noch einmal tun, Mr Boch. Ich gehöre nicht
in diese Welt. Ich arbeite für meinen Lebensunterhalt.«
    »Wie ich schon sagte, könnten Sie
nicht ...«
    »Auf keinen Fall«, unterbrach Emily
ihn mit ruhiger Entschlossenheit.
    Lucien machte Anstalten etwas zu
sagen, aber Emily hob abwehrend die Hand. »Mr Boch, ich werde offen zu Ihnen
sein. Ich kann es mir nicht leisten, das Leben einer Frau der feinen Gesellschaft
zu führen. Meine Schwester und ich haben vergangene Woche täglich bis spät in
die Nacht genäht, um das Kleid fertig zu stellen, das ich gestern getragen
habe.«
    »Es war auch wunderschön«, sagte er
prompt. »Meine Begleiterin war die eleganteste Dame des Abends.«
    Emily errötete, schüttelte jedoch
den Kopf. »Ich gehöre nicht in diese Welt, und ich kann es mir auch nicht
leisten, diese Maskerade fortzuführen. Ich muss mich sowohl um Phoebe als auch
um meine Schwester kümmern. Schon allein die Abendhandschuhe haben meine
Mittel weit überstiegen.« Sie stand auf.
    Lucien musste sich notgedrungen
ebenfalls erheben. Er folgte ihr zur Tür und unterdrückte den zornigen Wunsch,
gegen ihre Worte Widerspruch einzulegen.

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