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03 - Geheimagent Lennet und die Saboteure

03 - Geheimagent Lennet und die Saboteure

Titel: 03 - Geheimagent Lennet und die Saboteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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war's mit dem Lokal, wo wir gestern zusammensaßen?«
    »In Ordnung. Wann sehen wir uns?«
    »Ich denke, so in zehn Minuten", sagte William Beauxchamps, genannt Billy, »geht das?«
    »Einverstanden", war Lennets Antwort. Und zehn Minuten später saß er, wie am Abend zuvor, in der spärlich beleuchteten Kneipe auf der King's Road dem schlaksigen Engländer mit dem netten Lächeln gegenüber.
    »Also zur Sache!« eröffnete Billy das Gespräch und tat das ziemlich laut, um das Schwatzkonzert der vielen Gäste zu übertönen. »Sie haben Ihren Leuten in Paris wegen der gewissen Auskünfte geschrieben. Die Herrschaften glauben anscheinend, mit Ihnen das große Los zu ziehen, Freund. Jedenfalls haben sie sofort per Flugzeug eine Spezialnachricht herübergeschickt.
    Sehr ordentlich von ihnen, muß ich schon sagen. Sie haben die Post über uns geleitet. Eine Kopie ist bei Youyou - und hier ist Ihr Exemplar!« Lennet riß sofort den Umschlag auf und las: Spezialnachricht No. SNIF / MF / AN / l Absender: MF
    Empfänger in Aktion: Geheimagent 122 Empfänger zur Information: John Smith Esq. Dringlichkeit: Äußerste Wichtigkeit Geheimhaltung: Stufe A Gegenstand: Auftrag AN
    Bezugnahme: Ersuchen 122/1
    Text folgt: »Mehrere Gruppen französischer Explosiv-Saboteure in verschiedenen Gebieten der Welt, Liste angefügt - 
    Engere Bezugnahme: Ihr Augenmerk auf Gruppe mit Operationsgebiet Nahost - Anhand Ermittlungen Personenkreis im einzelnen:
    -1. Vaubin Charles, ehemals Spreng-Spezialist für Eisenbergwerke
    -2. Bourrelier Jules, ehemals Unteroffizier beim Ingenieurkorps 
    - 3. Privat Claude, ohne nähere Angabe
    -Drei Bezeichnete waren Urheber mehrerer klug vorbereiteter Attentate im Raum des heutigen Transjordaniens - Waren außerdem in Affären mit Waffen- und Sprengstoff-Schmuggel verwickelt - 1946 Spuren von ihnen verloren - Erteilte Auskünfte unter vollem Vorbehalt (Bewertungsstufe F/6) -
    Ende.«
    »Na, was können Sie mit dem Zeug anfangen?« fragte Billy.
    »Sie meinen, was ich von der Sache halten soll?« erwiderte Lennet.
    »Genau.«
    »Oje, da muß ich erst nachdenken", sagte der Franzose.
    »Zunächst stelle ich fest, daß ich 1946 noch gar nicht auf der Welt war.«
    Billy meinte: »Die drei Burschen müßten heute mindestens fünfundvierzig sein, wenn nicht älter. Das engt den Kreis der Nachforschungen ein, mein Lieber. Wir machen schon Fortschritte.«
    Lennet mußte herzhaft lachen. Er wurde aber schnell wieder ernst und sagte: »Erstens haben wir nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, daß die drei genannten Figuren irgendwie mit unserer Geschichte zu tun haben. Die angehängte Liste führt noch 143 weitere Namen auf. Zweitens kann sich in der Zwischenzeit viel, sehr viel geändert haben. Wer weiß, vielleicht wandelt nur noch einer der drei auf Erden und hat sich neue Helfershelfer zugelegt, so in Ihrem oder meinem Alter. Und drittens, mein lieber Billy: Es ist ja gar nicht erwiesen, daß die drei Gestalten durchweg Männer sind. Claude ist auch ein Vorname für Frauen.«
    »Lennet, Sie sind ein toller Kopf!« brüllte Billy los. »Sie sind ein ganz toller Kopf - aber ebenso ein Miesmacher!«
    »Miesmacher?« erwiderte Lennet erstaunt, »nicht im geringsten. Ich will nur die Pariser Auskünfte genau durchleuchten. Unter Umständen helfen sie doch mit, die Saboteure zu schnappen.«
    »Ich kann da nicht so ganz folgen", brummelte Billy.
    »Dann eben nicht", meinte der junge Franzose. »Hören Sie mir mal einen Augenblick zu, ja? Die britische Regierung weiß, daß zur Zeit alle historisch bedeutenden Bauwerke bedroht sind.
    Und was tut sie zu ihrer Abschirmung? Nicht mehr, als üblich ist.«
    »Was sollte die Regierung auch anderes tun?« fragte der Engländer und kicherte etwas höhnisch, »bei der großen Anzahl dieser Bauten würde unsere komplette Armee nicht zur Absicherung ausreichen.«
    »Eben, das mein ich ja, Billy. Wir können die Witzbolde nur dann fassen, wenn sie in London neue Sabotageakte anzetteln.«
    William Beauxchamps, genannt Billy, entgegnete bissig: »Die Halunken werden es nicht wagen, die Hauptstadt in Unruhe zu versetzen.«
    »Sie werden es sehr wohl wagen", sagte Lennet, »das garantiere ich Ihnen.«
    »Auf was wetten wir?«
    »Ich wette nie", sagte der Franzose, »hab ich Ihnen schon einmal erklärt.«
    »Sie rechnen also mit einer Niederlage?« stichelte der Engländer.
    »Im Gegenteil. Ein billiger Sieg ist aber nicht mein Fall.«
    »Läppisches Zeug, was Sie da

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