Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
Vom Netzwerk:
Kopf und ging ihm nach. Sie stellte sich auf die andere Seite des Sandsacks und hielt ihn fest, damit er besser zuschlagen konnte. »Du versteckst dich hier unten. Genau wie ich.«
    Hector fing an, den Sandsack zu bearbeiten, aber seine Schläge waren bestenfalls halbherzig. Doch allmählich schlug er fester zu. Helen musste etwas Beinarbeit leisten, als er ein paar Kombinationen machte, und sie konnte sehen, wie sein Gesicht finsterer wurde und den entschlossenen Ausdruck des wahren Kämpfers annahm.
    Nein, es ist mehr als das, dachte sie. Er ist ein Krieger wie in einer der alten Legenden.
    Doch sie hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, als alle Wildheit aus ihm wich und etwas Verletzliches, Trauriges zum Vorschein kam und seinen Kampfgeist im Keim erstickte.
    »Sie kann meinen Anblick nicht ertragen, Helen. Das einzige Mädchen, das mich je wirklich berührt hat – und ich versetze sie in Angst und Schrecken.« Er ließ die Fäuste sinken, lehnte sich gegen den Sandsack und sah Helen verzweifelt an. »Ich könnte damit leben, wenn sie mich für einen Blödmann oder ein Schwein hielte. Dann könnte ich ihr beweisen, dass sie sich irrt. Aber Angst?« Er schüttelte den Kopf. »Das ist aussichtslos. Ich kann sie nicht verfolgen, weil es das ist, was er getan hat. Das Einzige, was ich tun kann, ist, mich von ihr fernzuhalten, wie sie es verlangt hat. Das Problem ist nur … Ich weiß nicht, ob ich das schaffe.«
    »Ich weiß genau, was du meinst«, sagte Helen traurig und lehnte sich gegen die andere Seite des Sandsacks.
    »Ironie des Schicksals, stimmt’s?«, scherzte er, runzelte aber sofort wieder die Stirn. »Aber du hast noch andere Möglichkeiten.«
    »Und du nicht?«, lachte Helen. »Oder hast du schon mit jedem anderen heißen Mädchen der Welt geschlafen und es ist nur noch eine übrig?«
    »Ich meine es ernst«, sagte Hector, der jetzt nicht mehr lächelte. »Empfindest du etwas für Orion oder ist es wie bei dir und Matt? Ist Orion nur ein Freund oder ist da mehr?«
    »Nein, es ist definitiv anders als bei Matt.« Sie dachte daran, was Morpheus ihr gezeigt hatte – dass sie in mancher Hinsicht Orion sogar mehr begehrte als Lucas. »Ich fühle mich wirklich zu ihm hingezogen.«
    »Und er bedeutet dir etwas?«
    »Sogar sehr viel.«
    »Dann mach den ersten Schritt.« Hector betrachtete Helen und sie merkte, dass er es aufrichtig meinte. »Sie warten beide darauf, dass du eine Wahl triffst. Und keiner von ihnen wird etwas unternehmen, solange du es nicht tust. Du, Helen. Du musst dich entscheiden.«
    Helen wollte laut »Lucas« schreien, aber sie fürchtete Hectors angewiderten Blick, wenn er hörte, dass sie ihren Cousin mehr liebte als Orion, und deshalb behielt sie seinen Namen für sich. »Das habe ich«, beteuerte sie mit mehr Überzeugung, als sie tatsächlich empfand. »Das habe ich«, wiederholte sie.
    Hector grinste sie an. »Als du das erste Mal ›Das habe ich‹ gesagt hast, klang es beinahe glaubwürdig. Aber beim zweiten Mal? Nicht wirklich.«
    »Was soll ich denn tun?«, stöhnte sie zur Antwort und stieß mehrmals mit der Stirn gegen den Sandsack. »Ich fühle mich wie ein Pingpongball.«
    »Ich glaube, wir beide müssen hier raus und etwas Nützliches tun.« Er packte sie am Hals, nahm sie spielerisch in den Schwitzkasten und führte sie zur Treppe. »Komm, Prinzessin. Gehen wir nachsehen, ob der Laden deines Vaters noch steht.«
    Hector und Helen luden ein paar Bretter aus dem Schuppen, einen Werkzeugkasten und eine Packung Nägel in Hectors Truck. Sie diskutierten kurz, ob Hector es wirklich riskieren sollte, dass ihn jemand sah. Aber als Helen klar wurde, dass er ohnehin schreiend durch die Straßen rennen würde, wenn er nicht bald aus dem Haus kam, unter dessen Dach sich Andy zurzeit aufhielt, gab sie zögernd ihr Einverständnis. Allerdings setzte sie durch, dass sie den Truck steuern würde. Helen machte einen Zwischenstopp an ihrem Haus, um sich zu vergewissern, dass dort alles in Ordnung war, und fuhr dann weiter zum News Store. Hector versteckte sich derweil auf dem Rücksitz.
    Auch im Laden hielt sich Hector im Hintergrund und fegte die Scherben und anderen Abfälle zusammen, die dort seit dem Aufstand herumlagen. Helen holte sich die Leiter aus dem Lager und begann, die eingeschlagenen Schaufenster zu vernageln. Es war eine deprimierende Arbeit. Jedes Mal, wenn sie sich umsah, redete sie sich ein, dass der Laden wieder aufgebaut werden konnte, aber er würde dennoch

Weitere Kostenlose Bücher