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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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satthatte wie sie.
    Als sie endlich im Ring standen, waren sie so aufgeheizt, dass sie kaum die Tür hinter sich zugeworfen hatten, als sie auch schon aufeinander losgingen.
    Helen machte den Anfang. Sie schlug Lucas einen rechten Haken ins Gesicht. Im letzten Moment wich er aus, sodass ihre Faust ihn nur streifte, kickte ihr die Beine weg und versuchte, den Kampf auf den Boden zu verlagern, was seine Spezialität war.
    Doch Helen rollte sich ab, sprang auf, bevor er sie zu Boden drücken konnte, und holte dabei gleich noch einmal aus. Er blockte den Schlag mit erhobenen Armen ab, kassierte aber ein paar Treffer, als er sie in den Schwitzkasten nahm und sie dann rückwärts gegen den Zaun schob. Er stemmte die Schulter gegen ihr Brustbein, sodass sie keine Luft mehr bekam, und hielt außerdem noch ihre Hände fest.
    »Worüber haben Orion und du nach dem Frühstück auf dem Flur geredet?«, zischte er ihr ins Ohr.
    »Wer sagt, dass wir geredet haben?« Das sagte sie mit Absicht, um ihn zu treffen. Es funktionierte. Er verzog schmerzlich das Gesicht, und Helen nutzte die Gelegenheit, eine Hand aus seinem Griff zu befreien und ihm in den Bauch zu boxen.
    Lucas grunzte, packte Helens Bein und warf sie um. Als sie auf die Matte krachte, hockte er sich zwischen ihre Beine. Sie wehrte sich sofort, indem sie die Beine um seinen Bauch schlang und hart zudrückte, damit er keine Luft mehr bekam.
    »Ich habe gehört, wie ihr geredet habt«, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen. Er setzte seine ganze Kraft ein, ihre Arme am Boden zu halten. »Und das ist ziemlich schwierig, wenn man die Zunge im Mund von jemandem hat.«
    Sie starrte ihn böse an und weigerte sich, seine Frage zu beantworten.
    »Sag mir, was du ihm gesagt hast, Helen!«, brüllte er ihr ins Gesicht.
    Helen merkte erst jetzt, dass er zwar eine Prellung auf der Wange und eine blutende Risswunde über dem Auge hatte, sie hingegen vollkommen unverletzt war. Er hatte kein einziges Mal zugeschlagen und tat das hier nur für sie, damit sie ihren Frust loswurde. Er versuchte, ihr zu helfen.
    Als Helen das klar wurde, verrauchte ihre Wut und sie entspannte sich. Sie brauchte nicht in Lucas’ Brust zu sehen, um zu wissen, wie sehr er sie liebte. Dass er sich alles von ihr gefallen ließ, war schließlich Beweis genug.
    »Ich kann Gefühle sehen wie die Leute vom Haus von Rom und ich habe keine Ahnung, wieso«, gestand sie mit einem frustrierten Seufzer. Lucas sah verblüfft auf sie herab, während sie noch nach den richtigen Worten suchte. »Und das habe ich Orion nicht erzählt, aber ich glaube, ich kann auch die Herzen anderer Menschen beeinflussen.«
    »Erzähl weiter«, verlangte er, als sie wieder verstummte.
    »Ich habe den Polizisten, der Andys Zimmer bewacht hat, dazu gebracht, dass er uns zu ihr lässt, und er hat nicht einmal nach unseren Namen gefragt. Anfangs dachte ich, es wäre wieder diese Sache mit dem ›Gesicht, das tausend Schiffe in Bewegung setzt‹. Das passiert mir manchmal bei Männern. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, dass es etwas anderes war. Ich habe irgendwie sein Herz beeinflusst. Und es fühlt sich falsch an, das mit jemandem zu tun.«
    »Hmm.« Lucas ließ sie langsam los, hockte sich auf seine Fersen und machte ein nachdenkliches Gesicht.
    Helen setzte sich auf, massierte ihre schmerzenden Handgelenke und wartete darauf, dass er ihr mitteilte, was in seinem Kopf vorging.
    »Sieh mich an«, sagte er plötzlich, beugte sich zu ihr und sah ihr in die Augen. »Du bist das einzige Mädchen, das ich je geküsst habe.«
    »Lügner«, stieß Helen so schnell hervor, dass sie ihm praktisch ins Wort fiel. Er grinste sie kurz an, hörte aber sofort wieder damit auf und setzte eine ausdruckslose Miene auf.
    »Woher weißt du, dass ich gelogen habe?«
    »Abgesehen davon, dass ich ziemlich sicher bin, dass du mit anderen Mädchen viel mehr getan hast, als sie nur zu küssen? Ich denke, es war etwas in deiner Stimme, das falsch klang. Außerdem hatte ich ein Gefühl, als …«
    »Als hättest du etwas verloren. Und müsstest es unbedingt finden.« Sie nickte zustimmend. Er sah sie einen Moment lang nur an. »Du bist ein Falschfinder, Helen. Du kannst Lügen heraushören.«
    »Aber wie?«
    »Unser Blut«, sagte er und nickte dabei, als könnte er die Wahrheit in seiner eigenen Stimme hören. »Als du, Orion und ich Blutsgeschwister wurden, hast du durch unser Blut einige unserer Begabungen aufgenommen. Ich habe bei

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