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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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Haus dann der Schlüssel zu Atlantis ist? Die bringen sich schon seit Jahrzehnten gegenseitig um, und jetzt willst du, dass ich zu ihnen gehe und ihnen sage, dass alles eine Lüge war, dass es kein Atlantis gibt? Das kann ich nicht!«
    »Es ist keine Lüge. Nur eine Fehlinterpretation der Prophezeiung«, sagte Hades gelassen. Helen starrte ihn an wie betäubt.
    »Das reicht nicht«, erwiderte sie erstaunlich ruhig. »Du musst mir mehr darüber erzählen.«
    Er setzte sich neben sie in den Sand, nahe genug, dass die Schatten ein wenig zurückwichen und sie das leuchtende Grün seiner Augen und einen vertrauten Schönheitsfleck in Form einer einzelnen Träne auf einem seiner perfekten Wangenknochen sehen konnte.
    »Die Prophezeiung ist eingetreten. Die Häuser sind vereint, Helen.« Hades ergriff ihre Hände und hielt sie warm umschlossen. »Du wirst Atlantis oder Avalon oder Helena – wie immer du es auch nennen willst – erschaffen, und sobald deine Welt fertig ist, entscheidest du, wer sie betreten darf, wer bleiben und wer gehen muss und wie jeder Einzelne dein Land erlebt. Das alles liegt an dir.«
    »Das ist zu viel für einen Menschen«, sagte Helen und schüttelte den Kopf, als könnte sie diese Verantwortung wieder loswerden, wenn sie sie nur heftig genug von sich wies. »Das ist zu viel Macht.«
    Hades streifte seine Kapuze zurück, nahm den Helm der Dunkelheit ab und vertrieb die Schatten, die ihn umgaben. Helen schaute in ein Gesicht, das sie kannte und liebte.
    »Es wird viele Scions geben, die derselben Meinung sind. Viele Wesen, sowohl sterbliche als auch unsterbliche, werden vor nichts zurückschrecken, um dich daran zu hindern, dass du deine wahre Macht beanspruchst.« Hades’ leuchtend grüne Augen füllten sich mit Trauer. »Wenn du eine Welt erschaffst, werden viele versuchen, sie zum Einsturz zu bringen. Du und die mit dir verbündeten Scions werden sie verteidigen müssen und viele von euch könnten dabei sterben. So wie die Götter es wollen.«
    »Dann werde ich keine Welt erschaffen.«
    Wieder nahm Hades ihre Hand. »Die Parzen werden dafür sorgen, dass du keine Wahl hast.«
    »Nein«, widersprach Helen und schüttelte bockig den Kopf. »Ich werde nicht zulassen, dass drei alte Hexen über mein Leben bestimmen. Ich werde keine Welt erschaffen, wenn das meinen Freunden und meiner Familie einen Krieg aufzwingt. Wenn ich nie eine Welt hervorbringe, werden uns die Götter nicht herausfordern und niemand muss kämpfen.«
    »Du bist tapfer und voller Mitgefühl, wie ein Weltenschöpfer es sein sollte, und ich bin sehr stolz auf dich. Aber ein Krieg kommt auf dich zu, Nichte«, sagte Hades traurig. »Und du musst dich – genau wie einst Helena von Troja – entscheiden, wie du damit umgehen willst.«

7
    D er schrille Klingelton eines Handys brachte Helen dazu, dass sie widerwillig die Augen öffnete. Es war im- mer noch dunkel und bis zum Morgengrauen würde es eine ganze Weile dauern. Unter ihr erwachte Orion und griff nach seiner Jeans, die wie eine Stola über Helens Rücken lag. Mit kalten Fingern fummelte er schlaftrunken das Telefon aus der Hosentasche – gerade rechtzeitig, bevor es aufhörte zu klingeln.
    »Hallo?«, murmelte er verschlafen. »Du bist es. Ja, sie ist in Sicherheit. Sie ist hier bei mir.«
    Helen spitzte die Ohren, um beide Seiten des Gesprächs zu belauschen.
    »Oh. Gut«, sagte Lucas am anderen Ende mit bleierner Stimme. »Könnt ihr beide in unser Haus kommen? Cassandra wird eine Prophezeiung abgeben. Sie hat extra nach dir gefragt, Orion. Ich wollte nicht bei irgendwas stören.«
    Helens Blick traf den von Orion, der erst jetzt begriff, was Sache war.
    »Wir sind unterwegs. Lucas, warte …«, sagte Orion noch, aber es war zu spät. Lucas hatte bereits aufgelegt. Orion sah Helen verlegen an. »Tut mir leid.«
    »Wieso? Vielleicht ist es besser, wenn er denkt, dass wir miteinander geschlafen haben. Vielleicht wird er dann …« Sie verstummte, als sie Orions skeptischen Blick bemerkte.
    »Er wird nicht über dich hinwegkommen, Helen. Egal, mit wie vielen Männern du deine Nächte verbringst.«
    Helen nickte, denn sie wusste, dass er recht hatte. Orion betrachtete Helen verwundert.
    »Woher hast du die Klamotten?«, fragte er.
    »Ich habe sie in der Unterwelt sozusagen herbeigehext.«
    »Wie lange warst du dort – und wieso?«, fragte er besorgt. »Was ist geschehen?«
    Helen überlegte kurz, Orion alles zu erzählen, was sie von Hades erfahren hatte. Aber

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