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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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sollte sie Orion nach allem, was sie in dieser Nacht erlebt hatten, wirklich sagen, dass seine Mutter wegen eines Krieges den Verstand verloren hatte, bei dem es nur um eine missverstandene Prophezeiung und einen Ort gegangen war, den es nicht mehr gab? Helen hatte keine Ahnung, ob sie ihm das überhaupt jemals sagen konnte. Deswegen zuckte sie nur mit den Schultern.
    »Lass mich raten«, sagte er und wandte sich ab, um den Sand aus seiner Jeans zu schütteln. »Das ist mal wieder eine lange Geschichte. Irgendwann wirst du anfangen müssen, mir ein paar von diesen langen Geschichten zu erzählen, das ist dir klar, oder?«
    »Ich weiß«, sagte Helen. Sie stand auf und klopfte sich den Sand von den Kleidern ab. »Ich brauche nur ein bisschen Zeit, um das alles auf die Reihe zu kriegen.«
    Helen wusste, dass Orion das Durcheinander sehen konnte, das in ihrem Innern herrschte, aber er drängte sie nicht, sich ihm anzuvertrauen. Stattdessen zog er sich an und baute sich dann mit ausgebreiteten Armen vor ihr auf.
    »Nimmst du Anhalter mit?«, fragte er mit einem frechen Grinsen. Helen schlang kichernd die Arme um ihn und flog los. Von ihrem Lachen angespornt, alberte Orion weiter herum. »Captain? Werden auf diesem Flug Drinks serviert? Ich glaube, ich habe hier irgendwo einen gefälschten Ausweis.«
    »Einen gefälschten Ausweis? Wieso sollte ich dir Alkohol geben, obwohl du gerade zugegeben hast, dass du zum Trinken zu jung bist?«
    »Also gibt es Drinks«, beharrte er mit gespieltem Ernst. »Das wundert mich gar nicht, wenn ich mir all diese Taschen ansehe, die du dir an deine Jacke und Hose gezaubert hast.« Er begann, Helen zu durchsuchen und wühlte so gewissenhaft in den Taschen ihrer Cargohose und ihrer Jacke, als hinge die nationale Sicherheit davon ab. »Von all den Klamotten auf der Welt suchst du dir ausgerechnet ein Outfit aus, in dem ich bestenfalls auf die Jagd gehen würde. Ich wusste gar nicht, dass du auf Holzfällerlook stehst.«
    »Mir war kalt!«, verteidigte sich Helen lachend.
    »Und da entscheidest du dich für Flanell?«
    »Was soll ich sagen? Ich komme aus Neuengland. Wir stehen auf Flanell.«
    Inzwischen schwebten die beiden über dem Garten des Delos-Anwesens, und Helen musste sich zwingen, mit dem Kichern aufzuhören und sich auf die Landung zu konzentrieren.
    »Oooh. Gummistiefel. Wie sexy«, stichelte Orion. Damit war es in der letzten Sekunde wieder um Helen geschehen und beide plumpsten ungeschickt auf den Rasen.
    »Seid ihr okay?«, rief Matt besorgt.
    »Alles klar. Nichts passiert«, rief Helen zurück. Matt stand in der Tür seines neuen Wagens. Der Motor lief noch, und die Scheinwerfer brannten, als wäre er erst vor einer Sekunde aus dem Auto gesprungen.
    Helen versuchte, sich von Orion zu befreien und sich zu benehmen wie eine Erwachsene, aber er hielt sie immer wieder an den Knöcheln oder den Knien fest, sodass sie einfach nicht auf die Beine kam.
    »Also jetzt weiß ich, was mit den Drinks auf unserem Flug passiert ist«, scherzte Orion und gab sich nachdenklich, als er Helen zum dritten Mal umwarf. »Der Captain hat alles allein ausgesoffen. Was bist du nur für eine Schnapsnase, Hamilton.«
    Helen hätte gern ihre Unschuld beteuert, aber sie war so außer Atem vom Lachen, dass sie keinen zusammenhängenden Satz herausbrachte.
    »Seid ihr bald fertig?«, fragte Matt. »Wie alt seid ihr – neun?«
    Helen und Orion hörten auf herumzualbern. »Hat Ariadne dich angerufen?«, fragte Helen Matt.
    »Nein, Hector«, sagte er und half Helen auf die Beine.
    »Wo ist Claire?«, wollte sie wissen.
    »Sie sitzt eingesperrt in ihrem Zimmer. Ihre Großmutter wollte sie um diese Uhrzeit nicht aus dem Haus lassen«, berichtete er mit einem Kichern. »Habt ihr eine Ahnung, was Cassandra vorhergesagt hat?«
    »Sie hat nach Orion gefragt. Mehr wissen wir nicht«, sagte Helen. Die drei gingen um die Garage herum zur Seitentür in die Küche.
    »Ach ja«, sagte Matt und schaute mit gerunzelter Stirn zu Orion hinüber. »Hector hat irgendwas über den Tyrannen gesagt.«
    Helen spürte, wie Orion erstarrte, und warf einen Blick auf seine Brust, um seine Gefühle zu lesen. Er verbarg sie jedoch so schnell, dass Helen nicht interpretieren konnte, was sie sah, aber die Art, wie er die Lippen verkniff, verriet ihr, dass er sich für einen Kampf wappnete.
    Helen nahm sich fest vor, dass sie sofort den Raum verlassen würde, wenn irgendjemand etwas Schlechtes über Orion sagte. Man hatte ihn schon sein

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