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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Engel?"

    „Man muss nur den kleinen Abzug hier ziehen."
    Sie lächelte. „Natürlich ziele ich entsetzlich. Ich lege auf Ihr Bein an und treffe vielleicht Ihren Kopf."
    „Es gibt nur eine Regel hinsichtlich Waffen." Er trat auf sie zu, und bevor Carrie sich versah, hatte er die Pistole in seiner Hand und Carrie unter sich auf dem Bett. „Die Regel ist, nie mit einer Waffe zu drohen, es sei denn, man beabsichtigt, sie zu benutzen."
    Sie rührte sich nicht. Zunächst musste sie ihre Wut und ihren Widerwillen beherrschen.
    Mit einer gleichmütigen Bewegung zog Kirk das Magazin heraus. „Sie ist nicht geladen."
    „Natürlich nicht. Ich verwahre doch keine geladene Waffe in meinem eigenen Haus."

Nora Roberts
    „Eine Pistole ist kein Spielzeug." Er betrachtete Carrie. Ihr Gesicht war ungeschminkt und ebenso schön wie wütend. Er spürte ihren Körper, der sich gar nicht so weich, wie er erwartet hatte, sondern kräftig anfühlte. Aber ihr Duft war da, unerhört weiblich, wie schon am Abend zuvor.
    „Schönes Bett", meinte er halblaut, ohne dem Drang widerstehen zu können, den Blick zu ihrem Mund wandern zu lassen. Er hatte das Gefühl, ohne sicher sein zu können, dass sich ihr Herzschlag be-schleunigte.
    „Ihr Gefallen bedeutet wirklich alles für mich, Mr.
    Doran. Aber, falls Sie nichts dagegen haben, ich muss zur Arbeit."
    Wie viele andere Männer hatten ihren Körper schon auf diesem riesigen Bett gespürt? Wie viele andere Männer hatten dieses unbändige Auflodern von Leidenschaft gespürt? Sofort gebot er solchen Gedanken Einhalt, erhob sich und half Carrie hoch.
    Carrie machte sich über den Grund ihres erhöhten Pulses nichts vor. Begehren war etwas, das sie kannte, und es war etwas, das sich kontrollieren ließ. Ihr Instinkt riet ihr, es jetzt und auch in Zukunft Kirk gegenüber zu tun.
    „Sie raten mir also, die Waffe zu laden, Mr.
    Doran?"
    „Es würde nicht schaden." Kirk verstaute sie wieder in der Nachttischschublade. „Und sagen Sie Kirk, Engel. Immerhin waren wir schon zusammen im Bett." Er nahm ihren Arm und führte sie hinunter und hinaus.
    „Guten Morgen, Robert." Carrie lächelte ihrem Fahrer zu, der ihr die hintere Tür der Limousine aufhielt. „Mr. Doran wird mich ein paar Tage zum Studio begleiten."
    Kirk entging nicht der versonnene Blick, den der Fahrer ihm zuwarf, bevor er die Tür mit der getönten Scheibe schloss.
    „Wie fühlt man sich eigentlich als Betörerin der Herren der Schöpfung?"
    Hinter ihren dunklen Gläsern schloss Carrie die Augen. „Oh, ich vergaß. Ich bin ja wohl eine dieser herzlosen Frauen, die Männer wie leere Flaschen wegwerfen, nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben."
    Amüsiert streckte Kirk seine langen Beine aus.
    „Das kommt der Sache sehr nahe."

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    „Sie haben Frauen gegenüber eine
    bemerkenswerte Geringschätzung, Mr. Doran."

    „Nein, völlig falsche Schlussfolgerung. Frauen sind einer meiner liebsten Zeitvertreibe."
    „Zeitver..." Im letzten Moment hielt sich Carrie zurück. Sie nahm ihre Sonnenbrille ab, um sich zu vergewissern, ob er sie nur aufzog oder die Wahrheit sprach. Da sie von ihm das Schlimmste denken wollte, neigte sie dem Letzteren zu. „Sie sind der klassische Chauvinist, Mr. Doran. Ich dachte, die Sorte sei längst ausgestorben."
    „Uns ist nicht so leicht beizukommen, Engel." Er drückte einen Knopf, und eine komplette Bar öffnete sich ihm. Er überlegte kurz, sich eine Bloody Mary zu mixen, entschied sich dann aber für Orangensaft.
    Carrie setzte ihre Brille wieder auf und lehnte den Kopf zurück. „Ich möchte Sie übrigens lieber nicht als meinen Leibwächter vorstellen. Das verursacht Aufsehen."
    „Gut. Wie wollen Sie es angehen?"
    „Man wird annehmen, Sie seien mein Liebhaber."
    Ohne die Miene zu verziehen, nahm sie ihm das Glas Orangensaft aus der Hand und trank. „Solche Art von Gerüchten bin ich gewohnt."
    „Darauf möchte ich wetten. Es ist Ihr Spiel.
    Spielen Sie es auf Ihre Art."
    Sie gab ihm das Glas zurück. „Das habe ich auch vor. Und was werden Sie machen?"
    „Meinen Job." Er leerte das Glas, gerade als sie aufs Studiogelände fuhren. „Sie müssen nichts weiter als hübsch in die Kameras lächeln, Engel, und sich keine Sorgen machen."
    Einem plötzlichen Impuls nachgebend, beugte sie sich hinüber zu ihm und umklammerte seine Arme.
    „Kirk, ich habe solche Angst, solche entsetzliche Angst. Diese Ungewissheit, ob ich in der nächsten Minute noch in Sicherheit bin." Sie brach ab und beugte

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