03 - Hinter dunklen Spiegeln
diesen Augenblick mit ihm gewartet.
Kirk schob sie von sich, um sie im dämmrigen Schein der Lampe anzusehen, alles von ihr. Sie war so unwirklich, mit ihrer weißen Haut und ihrem makellosen Körper, wie von einem Bildhauer geschaffen. Das Haar fiel über ihre Schultern bis hinunter zum Ansatz ihrer Brüste. Ihre Taille war so schmal, dass er sie mit seinen Händen umfassen konnte, und ging über in sanft gerundete Hüften und lange schlanke Schenkel. Er konnte sich gar nicht sattsehen.
„Du bist so schön." Er sah ihr in die Augen, seine Stimme war belegt. „Du nimmst mir den Atem."
Sie trat näher und schmiegte sich in seine Arme.
Mit halb geschlossenen Augen bot sie ihm ihren Mund. Ihre Zunge fand seine und begann ein erotisches Spiel.
Ein Windhauch kam durchs Fenster. Er brachte den Duft des Abends mit sich und vermischte sich mit dem ihrer Körper. Langsam, so wie er zuvor, entkleidete sie Kirk.
Sie strich ihre Handflächen über die harten gespannten Muskeln seiner Schultern. Es fühlte sich so wunderbar an, dass sie ihn anschließend dort küssen musste. Sein Körper war so voller Kraft und doch so geschmeidig.
Gemeinsam ließen sie sich auf dem Bett nieder.
Ohne Eile. Ohne Hast. Der Augenblick war eine Ewigkeit, wie ein Traum. Es gab nichts als die Freude, die sie sich gegenseitig schenkten. Wie konnte sie ihm sagen, welche Bedeutung er für sie bekommen hatte? Wie konnte sie ihm sagen, dass sie bei ihm sein musste - jcm, morgen, immer?
Kannte ein Mann wie Kirk ein Immer? Ganz \eicht schüttelte sie den Kopf und schob die Tragen beiseite. Sie konnte es ihm nicht sagen, sie konnte ihn nicht fragen. Aber
sie konnte es ihm durch die zärtliche Sprache ihrer Liebe mitteilen.
Sie presste ihre Lippen auf seine, fuhr dann mit der Spitze ihres Fingers darüber, als wollte sie die Wärme, die ihr Kuss entzündet hatte, spüren. Dann küsste sie ihn wieder auf den Mund.
Er hatte nicht geahnt, dass es so sein könnte.
Selbst in den heftigsten Wogen ihrer Leidenschaft, die sie gegenseitig in sich ausgelöst hatten, hatte er von diesem Wunder nichts geahnt. Er hatte sich schon vorher gesagt, sie gehöre zu ihm, aber jetzt, wo er sie so weich und schmiegsam in seinen Armen fühlte, konnte er es fast glauben. Und, was noch erstaunlicher war, er gehörte ihr. Restlos und vollkommen. Liebe, gebaut auf Zärtlichkeit, war verzehrender als jede Verrücktheit.
Gemeinsam stiegen sie in einer Harmonie der Bewegungen zu einer nur hier verborgenen Schönheit. Als sie sich alles, restlos alles gegeben hatten, schmiegten sie sich fest aneinander und schliefen ein.
„Jetzt drängt mich doch nicht so. Ich muss mich doch überzeugen, ob sie auch mein Banjo wirklich nach New York verladen haben."
„Frank ist immer nervös, wenn er fliegen muss", erläuterte Molly und steckte ihre Tickets und Bordkarten ein. „Und von ihm hat es Carrie."
Überrascht sah Kirk auf. „Du fliegst nicht gern?"
„Schon in Ordnung", entgegnete sie und bemühte sich, den Druck in ihrem Magen zu ignorieren. Als sie durch die Absperrung gingen, atmete sie langsam und gleichmäßig, eine Technik, die ihr schon immer geholfen hatte, wenn sie ein Flugzeug besteigen musste.
„Engel." Kirk hatte ihre Hand genommen. „Deine Finger sind eiskalt."
„Es ist kühl hier."
„Ich wusste gar nicht, dass du Angst vor dem Fliegen hast."
„Sei nicht albern. Ich fliege immer."
„Ich weiß. Es muss hart sein."
„Jeder hat das Recht auf seine kleinen Ängste."
Es war deutlich zu hören, dass sie sich über sich selbst ärgerte.
„Ja." Er hob ihre Hand an seine Lippen. „Lass mich dir dabei helfen."
Sie wollte ihm die Hand entziehen, doch er hielt sie fest. „Kirk,
Nora Roberts
ich komme mir vor wie ein Idiot. Es wäre mir lieber, du würdest nicht bei mir Händchen halten."
„Gut. Aber es macht dir doch nichts aus, meine Hand während des Flugs zu halten?"
„Sechs Stunden", meinte sie halblaut. „Sechs endlos lange Stunden."
„Wir sollten an etwas denken, um uns die Zeit ein wenig zu vertreiben."
Als er seine Lippen auf ihre legte, bemerkte keiner von ihnen den Mann mit der Sonnenbrille, der sie mit geballten Fäusten beobachtete.
„Wenn wir das machen, woran du denkst, nimmt man uns fest", sagte Carrie leise.
Kirk saugte an ihrer Lippe. „Du überraschst mich.
Ich habe ans Kartenspielen gedacht."
Als ihr Flugzeug ausgerufen wurde, holte sie tief Luft und ließ ihre Hand in seiner. „Einsatz ein Dollar?" Sie lachte auf.
Der
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