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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Raum. „Du bleibst da." Sie gab ihm noch schnell einen Kuss. „Genau da."
    „Du bist der Boss."
    „Vergiss es nicht." Lächelnd eilte sie hinaus in den Vorraum.
    Kirk verschränkte die Hände unterm Kopf. Die Vorhänge waren noch zugezogen, und so lag der Raum im Halbdunkel. Einen Augenblick stellte sich Kirk vor, sie wären jetzt in ihrem Schlafzimmer -
    nicht in Carries oder seinem Haus, auch nicht in so einem vornehmen Hotel... irgendwo, wo sie sich ein Zuhause geschaffen hatten.
    Vielleicht war es Zeit, dass er ihr und nicht nur sich selbst eingestand, dass er sie liebte und sein Leben mit ihr teilen wollte. Sein Leben ... das bedeutete Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und nicht nur die vorübergehende Befriedigung von Lust. Die Leidenschaft, die er spürte, war nicht vorübergehend. Und mehr noch, da war eine Emotion in ihm, die sich in jeder Sekunde, die er bei Carrie war, vertiefte.

    Er wollte sie zur Frau. Es hätte ihn entsetzen sollen, doch es amüsierte ihn fast. Ein Zuhause, eine Familie, ein Ring an ihrem und an seinem Finger ... Diese Tradition hatte er früher als unwichtig und hemmend abgetan. Doch jetzt wollte er es. Kirk Doran, Familienvater. Unwillkürlich musste er lächeln.
    Caroline O'Hara zu überreden, ihn zu heiraten, das würde noch eine harte Nuss werden.
    „Kirk, kommst du bitte."
    Er hörte es sofort an Carries Stimme. Es war nur die Ahnung einer Spannung. Sofort verdrängte er seine Fantasien und griff nach seinem Bademantel.
    Kaum dass er den Vorraum betreten hatte, sah er die Blumen. Ein Dutzend blutroter Rosen auf dem Tisch neben der Tür. Carrie stand mit
    schneeweißem Gesicht daneben und hielt eine Karte in der Hand.
    „Er weiß, dass ich hier bin." Es gelang ihr, fast ruhig zu reden. „Er schreibt, er will mir überallhin folgen." Sie hielt Kirk die Karte hin. „Er schreibt, er wartet geduldig auf den besten Zeitpunkt."
    Kirk bemerkte sofort in der Ecke der Karte den aufgedruckten Namen eines Blumengeschäfts. „Er hat seinen ersten Fehler gemacht", sagte er halblaut.
    Carrie sah ihn an. Sie würde von Kirk keine beruhigenden Worte
    oder leeren Versprechungen bekommen. Die wollte sie auch nicht. Sie wollte die Wahrheit. „Er ist hier, nicht wahr? Vielleicht ist er sogar in diesem Hotel."
    „Carrie." Er nahm ihren Arm.
    Als es erneut klopfte, presste sie eine Hand an den Mund, um einen Aufschrei zu unterdrücken. Mit einem Fluch zog Kirk sie zu einem Sessel und ging zurück zur Tür. Durch den Türspion erkannte er den Zimmerkellner. „Alles in Ordnung", rief er Carrie zu, öffnete und nahm den Rolltisch mit ihrem Frühstück in Empfang.
    „Kaffee?"
    „Nein, Antworten. Du wusstest, dass er hier sein würde."
    Trotz ihrer Ablehnung füllte Kirk zwei Tassen.
    „Ja."
    Sie lachte bitter auf. „Du hältst nicht viel von Mitteilungen. Woher wusstest du das? Sechster Sinn? Vorahnung? Instinkt?"
    „So ungefähr. Und außerdem hat er es in den letzten Briefen, die er geschrieben hat, angekündigt."
    Sie verschränkte die Arme. Sie fröstelte plötzlich.
    „Und du meinst nicht, ich hätte es wissen müssen?"
    „Dann hätte ich es dir gesagt. Warum isst du nicht etwas?"
    Es kochte in ihr, es drohte sie fast zu zerreißen.
    Den Blick unverwandt auf Kirk gerichtet, ging sie zum Frühstückstisch, nahm einen Teller und ließ ihn zu Boden fallen. „Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Wie kannst du es wagen, mich wie ein dummes Mädchen zu behandeln, das man an der Nase herumführen kann? Ich hatte ein Recht zu wissen, dass er mir hierher folgen wollte."
    Kirk blieb ruhig sitzen und griff nach seiner Tasse.
    „Ich gehe es auf meine Art an. Du bezahlst mich dafür, die Angelegenheit auf meine Art zu regeln."
    Sie zuckte zusammen und trat einen Schritt zurück. Sie bezahlte ihn. Wie hatte sie nur vergessen können, dass er nur einen Job ver-richtete? Sie spürte einen stechenden Schmerz. „Ich will über deine Schritte informiert sein, Doran. Und jetzt will ich dich nicht länger bei deinem Frühstück stören."
    „Carrie." Er sprach ruhig, doch mit genügend Nachdruck, um sie zum Stehenbleiben zu
    veranlassen, bevor sie das Zimmer verlassen konnte. „Du kannst dich ebenso gut hinsetzen.
    Allein gehst du nir- gendwohin."
    „Ich gehe hinunter in Maddys Zimmer."
    „Versuche es, aber es wird dir nicht gelingen. Ich bringe dich hinunter, sobald ich angezogen bin."
    Kühl und herausfordernd sah er sie an.
    Sie war so wütend, dass sie es fast darauf hätte ankommen

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