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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Spielfilmen, und es war selten, sehr selten gewesen, dass sie ihn einmal wegen einer persönlichen Sache um Rat gefragt hatte. In all den Jahren hatte selbst er selten hinter ihr Image blicken können, das sie beide geschaffen hatten.
    „Ich denke, ich kenne eine. Vertraust du mir?"
    „Habe ich das nicht immer?"
    „Warte einen Moment. Ich muss telefonieren."
    Carrie lehnte sich zurück und schloss die Augen.
    Vielleicht maß sie dem Ganzen zu viel Bedeutung bei. Vielleicht verhielt sie sich lächerlich überdreht wegen eines Fans, der in seiner Bewunderung einige Schritte zu weit gegangen war.
    Ich beobachte Dich ... beobachte Dich ...
    Nein. Carrie sprang auf und schritt im Zimmer auf und ab. Ihr gefiel es, beobachtet zu werden - auf dem Bildschirm. Sie nahm es hin, fotografiert zu werden, wenn sie sich in einem Club, bei einer Party oder Premiere sehen ließ. Aber das hier war ...
    beängstigend, gestand sie sich schließlich ein. Als würde sie gerade jetzt jemand durchs Fenster beobachten. Der Gedanke ließ sie sich nervös umdrehen. Natürlich war niemand da. Sie hatte das elektronisch überwachte Tor, die Mauern, die Sicherheitsanlage. Aber sie konnte sich nicht vierundzwanzig Stunden täglich in ihrem Haus verschließen.

    Vor dem antiken Spiegel über dem weißen Marmorkamin blieb sie stehen. Dort war ihr Gesicht, ein Gesicht, das als einzigartig schön, sogar herzlos schön bezeichnet wurde. Sie selbst nahm es als glücklichen Zufall, diese Kombination eines perlmuttfarbenen Teints mit den tiefblauen Augen und den hohen Wangenknochen. Der klassisch ovale Schnitt, die vollen sinnlichen Lippen und das üppige silberblonde Haar ... Ihr Gesicht war nicht ihr Verdienst. Sie war damit geboren worden. Aber für den Rest hatte sie arbeiten müssen. Hart arbeiten.
    Seit sie laufen konnte, war sie aufgetreten, war mit ihrer Familie durchs Land gezogen, von einem Club und Provinztheater zum nächsten. Sie hatte ihren Beitrag geleistet, schon lange bevor sie mit neunzehn nach Hollywood gekommen war -
    entschlossen, nicht mit einem sternenverhangenen Blick. Sie hatte kleine Rollen bekommen und verloren, sie hatte für Shampoos und Parfüms in eindeutig sexis- tischen, oft dummen Werbespots geworben. Als sie ihre erste Chance bekam, war sie ohne Wenn und Aber bereit gewesen, den Männer mordenden Vamp zu spielen.
    „Er kommt sofort."
    „Wie bitte?" Carrie schreckte aus ihrer Gedankenversunkenheit vor ihrem Spiegelbild auf, als Matt wieder den Raum betrat.
    „Ich sagte, er kommt sofort. Und jetzt werde ich dir einen richtigen Drink mixen."
    „Nein, ich brauche für die Dreharbeiten morgen früh einen klaren Kopf. Wer kommt?"
    „Kirk Doran."
    Carrie vergrub die Hände in den Taschen ihres weißen seidenen Hausanzugs. „Wer ist Kirk Doran?"
    „Er ist eine Art von Privatdetektiv und hat eine Agentur für Si- cherheits- und
    Überwachungsaufträge. Ich glaube, er war auch schon in ganz geheimer Mission für unsere Regierung tätig."
    „Klingt aufregend, aber ich glaube, ich brauche keinen Schnüffler, Matt. Ein dreihundert Pfund schwerer Ringer wäre mir lieber."
    „Und unübersehbarer. Du kannst natürlich einige Schläger als Leibwächter einstellen, Schätzchen, aber du willst doch Köpfchen und Diskretion. Und das ist Kirk. Er ist nicht gerade pflegeleicht, nicht besonders geschliffen, aber ich vertraue ihm völlig."
    Carrie verzog das Gesicht. „Ich weiß nicht. Aus irgendeinem Grunde mag ich ihn jetzt schon nicht."
    „Du bist einfach nervös." Matt tätschelte ihr Knie.
    „Aber das ist nur zu verständlich."
    „Nein." Sie lächelte, entschlossen, ihre düstere Stimmung aufzuhellen. „Nerven passen nicht zu meinem Image ... Übrigens ein Image, das ich mit deiner Hilfe aufgebaut habe."
    Er betrachtete die fließende weiße Seide, die so gut zu ihr passte. „Meine Hilfe hast du dabei gar nicht gebraucht. Das Talent ist dir in die Wiege gelegt worden. Ich habe dir nur dabei geholfen, es zu entfalten." Es klingelte. „Ich gehe schon."
    Carrie hob ihr Glas mit dem nun lauwarmen Mineralwasser und schwenkte es nachdenklich.
    Wenn Matt diesen Kirk Doran als geeignet zur Lösung ihres Problems einstufte, dann sollte sie ihm vertrauen. Aber es wurmte sie, es wurmte sie entsetzlich, ihre persönlichen Probleme einem Fremden anzuvertrauen.

Dann trat der Fremde ein.
    Wenn Carrie die Rolle eines Spions oder eines Privatdetektivs oder eines Straßenkämpfers hätte besetzen müssen, wäre ihre Wahl wahrscheinlich

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