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03_Im Brunnen der Manuskripte

03_Im Brunnen der Manuskripte

Titel: 03_Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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versäumen, daraus unsere
    Lehren zu ziehen. Man kann gar nicht vorsichtig genug sein. Na
    gut. Tagesordnungspunkt zwei.«
    Er schlug die Seite auf seinem Klemmbrett um.
    »Die Untersuchung zum Tod von Perkins. Commander
    Bradshaw, was haben Sie uns zu berichten?«
    »Die Untersuchungen sind noch im Gange«, erklärte Bradshaw und fügte dann hastig hinzu: »Es gibt keinen Grund zu der
    Annahme, dass es sich nicht um Unfälle handelt.«
    »Was hindert Sie dann daran, einen Abschlussbericht vorzulegen?« fragte der Protokollführer.
    Weil, äh –«, sagte Bradshaw gedehnt und suchte offensichtlich nach einer Ausrede, »weil wir noch mit Vernham Deane
    sprechen wollen.«
    »Wieso?« fragte der Protokollführer. »Hat Deane mit der Sache zu tun?«
    »Ja – vielleicht.«
    »Das ist interessant«, sagte der Protokollführer. »Das bringt
    uns direkt zu Tagesordnungspunkt drei. Ich muss Ihnen leider
    mitteilen, dass gegen Vernham Deane jetzt eine offizielle Ermittlung wegen Mordverdachts läuft.«
    Man hörte allenthalben erschrockenes Luftholen. »Wir alle
    kennen Vern, seit er geschrieben wurde, liebe Kollegen, aber
    leider müssen wir davon ausgehen, dass er etwas ziemlich
    Schlimmes getan hat. Tweed, hatten Sie uns nicht etwas darüber
    zu sagen?«
    Harris Tweed stand auf und räusperte sich. »Vernham Deane
    ist uns allen vertraut. Als Squire of High Potternews hat er die
    Aufgabe, das Dienstmädchen in seinem Haushalt gegen ihren
    Willen zu schwängern und sie dann aus dem Haus zu werfen.
    Zehn Kapitel später kehrt sie dann wieder zurück. Vor drei
    Tagen allerdings – am Morgen nach Perkins Tod – hat sie eben
    dies nicht getan.«
    Er klemmte das Bild einer attraktiven, dunkelhaarigen jungen Frau an die Tafel. »Es handelt sich um eine C-3 mit dem
    Namen Mimi. Zwanzig Jahre alt, Personalnummer
    CDT/2511922.«
    »Was hat denn Deane zu ihrem Verschwinden gesagt?«
    »Das ist es ja gerade«, sagte Tweed grimmig. »Unser Kollege
    – oder soll ich sagen, Ex-Kollege – Vernham Deane ist zum
    gleichen Zeitpunkt verschwunden. Der Squire of High Potternews ist bis zum Abschluss der Untersuchungen erst einmal
    suspendiert worden. Wir haben ihn aus dem Verkehr gezogen
    und in den Brunnen gebracht. Er wird erst dann freigegeben,
    wenn Deane wieder aufgetaucht ist. Das heißt, falls er zurückkommt.«
    »Sind Sie nicht ein bisschen voreilig?« sagte Miss Havisham.
    Sie fand Tweeds Bericht offensichtlich nicht objektiv genug.
    »Gibt es denn überhaupt ein Motiv?«
    »Wir alle haben Vern gemocht«, sagte Tweed, »und das gilt
    auch für mich. Obwohl er der Schurke in High Potternews war,
    hat er uns nie Grund zur Sorge gegeben. Ich war ziemlich
    erschrocken über das, was ich bei meinen Untersuchungen
    festgestellt habe, und ich glaube, Ihnen wird es nicht anders
    ergehen.«
    Er zog ein Blatt Papier aus der Tasche und sagte: »Dies ist
    eine Fotokopie eines Ablehnungsbescheids, den das HandlungsAnpassungsKomitee des GattungsRats ausgestellt hat.«
    Er befestigte das Dokument neben dem Bild des Dienstmädchens.
    »Wie es scheint, hatte Dean beantragt, seine Hausangestellte
    am Kindbettfieber sterben zu lassen, damit ihm die traumatische Szene am Ende des 28. Kapitels erspart bleibt, wo die von
    ihm Geschwängerte mit dem inzwischen sechsjährigen Kind
    auftaucht und seine Hochzeit mit der reichen Fabrikbesitzerstochter Ellen O'Shaugnessy verdirbt. Wenn das Dienstmädchen aus dem Weg wäre, könnte er Ellen heiraten, statt den
    entwürdigenden Abstieg in Alkoholismus und Tod durchzumachen, der ihn im 32. Kapitel erwartet. Es tut mir leid, Miss
    Havisham, aber er hat ein Motiv. Die Gelegenheit hat er auch
    gehabt – und ausreichend Jurisfiktion-Erfahrung, um seine
    Spur zu verwischen.«
    Schweigen herrschte, als die Anwesenden über die schreckliche Möglichkeit nachdachten, dass ein Jurisfiktion-Agent zum
    Verbrecher geworden sein könnte.
    »Habt ihr sein Buch nach Spuren durchsucht?« fragte Fal-staff.
    »Ja. Wir haben den Squire of High Potternews Wort für Wort
    durchsucht, und wir haben nur eine einzige Person gefunden,
    die nicht in den Roman gehörte. Es handelte sich um eine
    blinde Passagierin, die aus dem vorhergehenden Roman von
    Farquitt stammte. Sie hatte sich in einem Schrank in Potternews
    Hall versteckt. Sie wurde ausgewiesen und befindet sich jetzt
    wieder in ihrem eigenen Buch.«
    »Habt ihr die BuchHunde eingesetzt?« fragte die Herzkönigin und reinigte den Lauf ihrer Pistole. »Wenn die mal Witterung

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