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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Anfang an die Absicht, Ihnen zu gestehen, dass ich Sie angelogen hatte. Da Sie ein Freund der Familie sind, hoffte ich, Sie würden sich tolerant zeigen, wenn Sie die Gründe für meine Lüge erführen. Und falls Sie mich später der Unehrlichkeit bezichtigen wollen, möchte ich zudem ein Missverständnis aufklären, dem Sie scheinbar aufsitzen. Wir wurden nicht auf dem Weg nach Gretna Green gefasst, sondern sind aus freien Stücken zurückgekehrt.“ Sylvie schaute ihm mit stolz erhobenem Kopf unverwandt in die dunkelbraunen Augen. „Dessen ungeachtet bin ich der Ansicht, dass Sie ein Gemüt wie ein Höllenhund haben müssen, mich der Heuchelei zu bezichtigen. Mit welchem Recht spielen Sie den Moralapostel? Gewiss würden auch Sie nicht wünschen, dass Ihr Grund für Ihren Aufenthalt im George and Dragon öffentlich bekannt wird. Sie wurden vielleicht Zeuge meiner Sündhaftigkeit, ich aber auch der Ihren.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, raffte Sylvie die Röcke und versuchte, an ihm vorbeizueilen.
    „Ach ja?“, fragte er und stellte sich ihr in den Weg. „Es ist wahr, dass ich den Grund nicht öffentlich bekannt machen möchte. Aber bitte erhellen Sie mich doch, welche Missetaten ich Ihrer Ansicht nach unter Mrs. Braggs Dach begangen habe.“
    Seine Miene war verschlossen, aber Sie wusste, sie hatte ihn bis aufs Blut gereizt.
    Angst durchzuckte sie. „Nun scheinen Sie es nicht mehr so eilig zu haben, Mylord“, spottete sie. „Aber ich kann Sie beruhigen, ich werde mein Wissen nicht preisgeben.
    Wenn Sie mich allerdings aus Gehässigkeit verraten, dann werde ich Ihnen dies mit gleicher Münze vergelten.“
    Sein Blick war flammend, er brannte förmlich auf ihrem Gesicht. „Ja, glauben Sie denn tatsächlich, ich würde Sie aus purer Gehässigkeit verraten? Wie kommen Sie zu dieser Annahme?“
    Sylvie erwiderte seinen Blick, seine Augen schienen nun so schwarz wie Kohle. „Ich mag zwar naiv sein, aber ich hege dennoch den Verdacht, dass Sie eifersüchtig auf John sind. Vermutlich sehnen Sie sich nach einem Kuss von mir.“
    Adam schaute auf ihre rosigen Lippen und spürte, wie seine Selbstbeherrschung schwand. „Ach tatsächlich?“, meinte er. „Dann sollte dies keine große Überraschung für Sie sein.“
    Er packte sie am Arm und zog sie mit einer raschen Bewegung zu sich heran, sein Mund glitt hungrig über ihren warmen weichen Hals, dann verschmolzen seine Lippen mit den ihren.
    Sylvie war vor Überraschung wie gelähmt. John hatte sie ein oder zweimal geküsst, und obwohl es nicht unangenehm gewesen war, hatte sie es doch eher langweilig gefunden. Das war auch der Grund dafür, dass sie beschlossen hatte, John zukünftig davon abzuhalten. Dann hatte Hugo Robinson sie zu diesem schrecklichen Treffen überredet. Er hatte ihren Mund mit seiner ekligen Zunge bestürmt, bis sie würgen musste. Aber das hatte ihn nicht gekümmert, sondern vielmehr zu anderen, noch abstoßenderen Dingen verleitet. Daraufhin hatte sie sich geschworen, dass kein Mann ihr so etwas jemals wieder antun würde.
    Aber dieser Kuss war nicht abscheulich. Adam weckte ein neues, magisches Gefühl in ihr. Ihre Fäuste, die sie an seine Brust drückte, öffneten sich, ebenso wie ihre Lippen. Sie spürte, wie seine Zungenspitze die ihre berührte, und schreckte zurück.
    Als seine Hände ihren Kopf umfassten, um sie näher an sich zu ziehen, wehrte sie sich.
    Adam ließ sie unverzüglich los, und sie wich stolpernd zurück, die Finger auf die Lippen gepresst. „Tun Sie das nie wieder oder ...“
    „Oder?“, wiederholte Adam und musterte sie eindringlich. Als sie nicht fortfuhr, fragte er: „Warum nicht?“

    „Lassen Sie es einfach bleiben“, sagte Sylvie und wandte sich um. Sie würde nicht vor ihm davonlaufen. Nie wieder würde sie vor einem Mann davonlaufen. Sie war vor Hugo geflohen, mit zerrissenen Kleidern und schmerzenden Gliedern. Sein Blut klebte an ihren Händen, und seine derben Flüche hallten ihr im Ohr, als sie sich unter Ästen und Gestrüpp hindurchduckte, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Am ganzen Körper bebend wandte sie sich um und ging zum Haus.
    „Haben Sie nicht etwas vergessen?“, rief Adam ihr nach.
    Sylvie drehte sich um und schaute ihn so herablassend an, wie es ihr möglich war.
    „Sie haben mir noch gar nicht gesagt, welche Sünde ich im George and Dragon begangen habe. Kommen Sie, verraten Sie mir, was Sie über mich wissen.“
    „Ich weiß, dass die Frau in Ihrer Begleitung nicht Ihre

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