Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
Vom Netzwerk:
Gemahlin gewesen ist. June sagt, Sie seien nicht verheiratet, seien es nie gewesen. Meiner Ansicht nach ist Lady Townsend eine Dirne. Mrs. Bragg war derselben Ansicht und sagte, dass ein anderer Gentleman ebenfalls in ihrer Kammer gewesen sei.“
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu und schenkte ihm einen herausfordernden Blick .
    „Nun? Wollen Sie das etwa abstreiten?“
    „Nein. Sie haben in jeder Hinsicht recht. Lady Townsend ist eine Dirne, fürchte ich“, antwortete er ernst. „Unglücklicherweise ist sie auch meine Schwägerin und daher berechtigt den Titel zu benutzen, den sie durch die Heirat mit meinem Bruder erwarb.“
    Verblüfft sah Sylvie ihn an.
    „Es scheint mir, dass Sie und Theresa an diesem Tag vieles gemeinsam hatten. Auch sie hielt sich mit ihrem Liebhaber versteckt, und ebenso wie Sie hatte sie keinen Erfolg, Mrs. Bragg hinters Licht zu führen und Glauben zu machen, sie sei eine respektable Dame.“
    Diese Unverschämtheit trieb Sylvie die Röte ins Gesicht. „Wollen Sie mir etwa weismachen, dass Sie aus wohltätigen Gründen dort waren?“, höhnte sie. „Kann Ihr Bruder seine Gemahlin nicht selbst zurückholen?“
    „Leider nicht.“ Adam schwieg einen Augenblick, seine Miene war zu einer Maske gefroren. „Er wurde im Krieg schwer verletzt und ist seitdem an das Haus gebunden.“
    Sylvie riss erschrocken die Augen auf, bevor sie beschämt den Blick senkte. Mit belegter Stimme sagte sie: „Es tut mir leid ...“
    Adam schenkte ihr ein freudloses Lächeln. „Ja, mir tut es auch leid“, sagte er leise und ging an ihr vorbei zurück ins Haus.

9. KAPITEL
    „Wie ich sehe, hat sie endlich einen Ring am Finger“, sagte Hugo Robinson.
    Nur mühsam beherrschte Guy Markham seine Wut über die höhnische Bemerkung seines Gastgebers zu der Verlobung seiner Schwester. „Ich muss doch sehr bitten.

    Janet ist erst dreiundzwanzig und eine gute Partie.“ Guy lockerte sein Krawattentuch, weil ihm vor Zorn heiß geworden war, und bedachte Hugo mit einem ärgerlichen Blick. Er mochte zwar Gast in Rivendale sein und dieser ungehobelte Jüngling der Sohn eines Baronet, aber davon ließ er sich noch lange nicht einschüchtern.
    Nötigenfalls würde er den unverschämten Knaben auch bitten, mit ihm vor die Tür zu gehen, damit er ihm eine Tracht Prügel verabreichen konnte.
    Hugo indes kümmerte der Tadel nicht. Mit geringschätzigem Blick musterte er die betreffende korpulente junge Dame mit dem mausbraunen Haar. Janet nahm gerade das Buffet in Augenschein und plauderte währenddessen mit ihrer Mutter, die wie eine verblasste Version ihrer selbst aussah. „Ich bin sicher, Ihre Mutter freut sich darauf, endlich einen Schwiegersohn zu bekommen, selbst wenn es nur Pomeroy ist.
    Wann soll die Hochzeit stattfinden?“, fragte Hugo beiläufig.
    „Im Juni. Angeblich sei dies die beste Zeit dafür, behaupten die Damen, denn man hätte in diesem Monat die größte Auswahl an Blumen, Speisen und auch Roben“, erklärte Guy. „Wir werden im Garten von Spire Park einen Pavillon speziell für die Feier errichten.“
    „Ob das eine weise Entscheidung ist? Wenn Ihre Schwester ganz in Weiß gekleidet ist, könnte es schwierig werden, den Pavillon zu entdecken.“ Hugo lachte wiehernd und knuffte Guy in die Rippen. „Pomeroy wird in dieser Nacht alle Hände voll zu tun haben ...“
    Guy knallte sein Glas auf den Tisch. „Nun reicht es aber, Robinson“, stieß er wütend hervor. „Noch mehr solch gehässiges Geschwätz, und ich werde mir Sekundanten suchen.“
    Hugo klopfte ihm gönnerhaft auf die Schulter. „Immer mit der Ruhe, mein Freund.
    Liebe Güte! Ich hab doch nur einen Scherz gemacht, das ist alles ...“ Die Worte sollten beschwichtigend klingen, doch in seinen Augen glitzerte genussvolle Genugtuung darüber, Guy verärgert zu haben. „Wo ist eigentlich unser illustrer Gast?
    Wir hatten Rockingham heute Abend erwartet. Meine Eltern haben ihm eine Einladung zukommen lassen.“
    Guy, der immer noch verärgert darüber war, dass Hugo seine Schwester verspottet hatte, meinte kurz angebunden: „Ich habe ihn seit ein oder zwei Tagen nicht mehr gesehen.“ Mit diesen Worten wandte er sich um und wollte gehen.
    Doch Hugo packte ihn am Arm und deutete mit dem Kopf zur Doppeltür. „Diese junge Dame da drüben ist ganz nach meinem Geschmack.“
    Guy schaute zur Tür und sah die Familie Meredith eintreten und ihre Gastgeber begrüßen. Der Anblick der Neuankömmlinge war ihm willkommen. Hätte er nicht bald

Weitere Kostenlose Bücher