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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Jake mit einer Frau namens Theresa verheiratet war. Als Sylvie bemerkte, dass ihr ungebührliches Interesse ihn argwöhnisch werden ließ, hatte sie keine weiteren Fragen mehr gestellt. Zudem hatte sie bereits genug erfahren, um sich in Grund und Boden zu schämen.
    Guys Worte rissen sie aus ihren Gedanken: „Ich weiß, ich bin ein wenig älter als Sie, und wir sind uns in letzter Zeit nicht oft begegnet, aber wenn Sie sich ernsthaft vermählen wollen, würde ich mich geehrt fühlen, Ihnen einen Antrag machen zu dürfen.“ Mit feierlicher Miene wartete er auf ihre Antwort.
    Sylvie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Nun, das ist sehr ritterlich von Ihnen, Mr. Markham.“ Als sich sein Blick zu Entzücken wandelte, fügte sie rasch hinzu: „Ich fürchte nur, nun, ich nehme an, mir geht es da nicht anders als den meisten jungen Damen. Es wäre schön, wenigstens zu versuchen, jemanden zu finden, dem man in Liebe zugetan ist.“ Sie blickte sehnsüchtig in die Ferne, bevor sie sich ihm wieder zuwandte. „Falls das nicht möglich sein sollte, werde ich mich gern an Ihr höfliches Angebot erinnern“, sagte sie heiter.
    „Dann haben wir also eine Vereinbarung getroffen“, meinte Guy ein wenig niedergeschlagen. „Ich habe nicht viel Glück bei den Damen. Erst neulich bemerkte ich dies zu Rockingham.“
    „Nun, Seine Lordschaft kann sich in dieser Hinsicht wohl nicht beklagen“, erwiderte Sylvie.
    „Oh ja, die Damen laufen ihm scharenweise hinterher“, sagte Guy, bevor ihm einfiel, mit wem er sprach. „Das heißt, also ... Nun, Janet behauptet, er habe ein gewisses Charisma. Und natürlich ist er attraktiv, nehme ich an.“
    „Vermutlich“, sagte Sylvie trocken, „aber auch Sie sind attraktiv“, fügte sie liebenswürdig hinzu. „Mir fällt es schwer zu glauben, dass Sie nicht bereits von zahlreichen jungen Damen belagert werden, die nach einem netten und anständigen Mann Ausschau halten.“
    Guy hüstelte verlegen, aber sein Lächeln war strahlend. „Ich wollte morgen nach London reisen, aber nun bin ich versucht, einige Tage länger zu bleiben. Was halten Sie von einem gemeinsamen Ausritt? Oder einem Picknick? Angeln Sie gern?“
    „Ja“, sagte Sylvie. „Aber Sie sollten nach London reisen, ich werde auch dorthin kommen. Wir können im Hyde Park gemeinsam ausreiten und Ausschau nach geeigneten Ehepartnern halten. Nach einem Menschen, in den wir uns vielleicht verlieben.“ Sie beugte sich verschwörerisch zu ihm. „Ich werde Ihnen ein Geheimnis anvertrauen. Meine Mutter liegt mir schon seit Ewigkeiten damit in den Ohren, dass ich in die Stadt reisen und mich auf Gattenfang begeben soll. Erst gestern habe ich dieses Ansinnen abgewiesen, aber jetzt denke ich, dass ich fahren sollte. Ja, ich werde nach London reisen, weil ich dort bereits einen Freund habe. Nämlich Sie.
    Wenn June und William nach Mayfair zurückkehren, werde ich mich ihnen anschließen. Und wenn June mich zu Almack’s schleift, um einen geeigneten Ehemann zu finden, hoffe ich, Ihnen dort zu begegnen. Ich könnte diese langweilige Veranstaltung sicher nicht ohne einen angenehmen Gesellschafter wie Sie ertragen.
    Versprechen Sie mir, Mr. Markham, dass Sie kommen und mit mir tanzen werden.“
    „Behandle mich nicht wie einen Narren! Ich bin krank, aber nicht im Hirn“, sagte Jake wütend.
    Adam drehte sich vom Fenster weg. Sein Bruder verlagerte seine magere Gestalt und stützte sich schwer auf seinen Gehstock aus Ebenholz. Langsam kam er auf ihn zu.
    Adam spürte, welche Anstrengung ihn jeder Schritt kostete. Es quälte ihn, seinen Bruder so zu sehen, doch er rührte sich nicht von der Stelle. Selbst als Jakes geschwächtes Bein einknickte und er stolperte und fluchte, unterdrückte Adam das Verlangen, zu ihm zu stürzen und ihm zu helfen. Zu oft schon war er von Jake harsch zurückgewiesen worden, obwohl er nur versucht hatte, die Schmerzen seines Bruders zu lindern.
    Bedauernd glitt sein Blick über ihn. Jake war drei Jahre jünger als er, sah jedoch ein Jahrzehnt älter aus. Er war immer noch sehr attraktiv, aber die jahrelangen geistigen und körperlichen Qualen hatten ihre Spuren hinterlassen. Sein einst so muskulöser Oberkörper schwand immer mehr, und sein fahles Gesicht zeigte einen verbitterten Zug um die blutleeren Lippen. Doch seine Augen blickten wachsam und hart.
    „Wo war sie diesmal? Und mach dir nicht die Mühe zu lügen, um meine Gefühle zu schonen, denn sie kennt keinerlei Skrupel mir selbst zu erzählen,

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