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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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du deine Meinung geändert hattest. Von dem Augenblick, als wir ihn im George and Dragon trafen, wusste ich es ...“
    „Wusstest du was?“, fragte Sylvie überrascht.
    „Ich wusste es einfach ...“
    Sylvie stemmte ungeduldig die Hände in die Hüften. „Was wusstest du, um Himmels willen? Sprichst du von Lord Rockingham? Was wusstest du über ihn?“
    „Ich wusste, dass er die Art von Mann ist, die zu dir passt. Ich wusste, dass du etwas Besseres verdienst als mich, aber ich wünschte immer noch, wir wären weitergefahren. Dann wärst du jetzt meine Frau und würdest mit mir auf der Farm leben.“
    Sylvie seufzte. „Wenn ich ehrlich bin, ist das vielleicht einer der Gründe, warum ich zurückkehren wollte. Ich habe deine Eltern immer gemocht, aber ich bin mir nicht sicher, ob Mrs. John Vance und Mrs. Frank Vance in Frieden unter demselben Dach leben könnten.“ Liebevoll ergriff sie seinen Arm mit beiden Händen. „Ich wünschte, wir wären erst gar nicht nach Schottland aufgebrochen, denn dann wären wir immer noch Freunde.“
    „Sind wir das denn nicht mehr?“, fragte John, aber er wandte den Blick ab und starrte über ihren Kopf hinweg. „Hugo Robinson ist dort drüben beim Bach. Er beobachtet uns.“
    Sylvie wandte sich rasch um und warf einen Blick in die angegebene Richtung. Pferd und Reiter standen reglos da. Hugo musste wissen, dass er entdeckt worden war, dennoch wich er nicht von der Stelle. Sylvie vermutete, dass er sie durch sein Starren einschüchtern wollte.
    „Glaubst du, er wird rüberkommen?“ In Johns Stimme klang ein Hauch Besorgnis durch, was zeigte, dass Hugo mit seiner Taktik Erfolg hatte.

    Sylvie drückte beruhigend seinen Arm. „Mach dir keine Gedanken über diesen Rüpel. Er wird dich nicht mehr belästigen, wenn er erst herausgefunden hat, dass ich nach London abgereist bin.“
    John blickte sie fragend an, und Sylvie erklärte: „Ich habe dem Vorschlag zugestimmt, mit meiner Schwester und meinem Schwager nach London zu fahren.
    Meine Mutter wird keine Ruhe geben, bis ich einen Gatten gefunden habe.“
    „Es besteht keine Veranlassung dafür! Wir könnten immer noch ...“
    Sylvie legte ihm den Finger auf die Lippen und lächelte ihn an. „Es würde nicht gut gehen, John. Du hast mir gleich, als ich diese dumme Idee zum ersten Mal äußerte, versucht zu sagen, dass es ein Fehler wäre. Aber ich kann so selbstsüchtig und dumm sein, und weil du mein Freund bist, tolerierst du das mir zuliebe. Ich muss mich ändern, sonst werde ich niemandes Gemahlin werden.“ Sie schaute zu John auf und entdeckte in seiner Miene einen verwirrten, gekränkten Ausdruck. „Und du wirst eine Gemahlin finden, die es wert ist, Mrs. John Vance zu sein.“
    „Damit meinst du, ich soll mir jemanden meines Standes suchen.“
    „Nein!“, rief Sylvie aus. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass er recht hatte. In dem Augenblick, da sie Lord Rockingham an der Great North Road begegnet waren, war ihr Entschluss, John zu ehelichen, ins Wanken geraten. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte sie ihn mit John verglichen und dabei einige Makel an ihrem Freund festgestellt. Sie mochte ihn deswegen nicht weniger, aber sie erkannte, dass ihre Gefühle für ihn eher denen ähnlich waren, die man für einen Bruder empfindet.
    In ihrer selbstbezogenen Art hatte sie sich nie Gedanken um Johns Bedürfnisse oder Empfindungen gemacht. Auch hatte sie nie in Betracht gezogen, dass er möglicherweise von ihr aufrichtige Liebe und Treue erwarten würde und den Wunsch nach Kindern hegte. Ihr Plan war so selbstsüchtig gewesen, dass sie sich tatsächlich vorgestellt hatte, sie könnten heiraten und weiter als Freunde zusammenleben. Nun verstand sie, warum sie John nach seinem Kuss gesagt hatte, er solle nicht so närrisch sein. Bei dem Gedanken, so vertraulich und intim mit ihm zu werden, war ihr unwohl.
    „Er ist weg“, meinte John und riss sie aus ihren Gedanken.
    Sylvie schaute nach Osten und sah Hugo davonreiten. „Unsere enge Freundschaft nährt seinen Groll. Er ist so unglaublich eingebildet und kann es daher nicht ertragen, dass ich ihn hasse und dich mag.“
    John schlang sich die Zügel seines Pferdes über die Hand. „Ich muss zurück. Es ist vor dem Abendessen noch viel zu erledigen.“
    Sylvie nickte. „Ich wünsche dir alles Gute, John.“
    „Und ich dir“, erwiderte er mit gezwungenem Lächeln.
    Spontan umarmte Sylvie ihn fest. „Ich werde dich vermissen!“
    John stand einen Moment reglos in

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