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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Gras und flüstert: »Nein.«
    Heather fuhr mit konstanten hundertfünfundzwanzig Stundenkilometern die Interstate 84 entlang Richtung Osten. Sie befanden sich inzwischen außerhalb von Brigham City in Utah, als sie sich aufsetzte, denn die Haut in ihrem Nacken hatte zu kribbeln begonnen.
    Hatte sie gerade etwas von der Rückbank gehört? Sie machte die Stereoanlage aus und lauschte.
    »He«, protestierte Annie. »Was soll das?«
    »Still.«
    Heather hörte Schläge auf der anderen Seite des Verdunkelungsrollos. Ihr gefror das Blut in den Adern. Sie lenkte den Wagen auf den Seitenstreifen.
    »Was ist los?«, fragte Annie. »Ist das wieder ein Anfall?«
    Trommelgeräusche folgten den dumpfen Schlägen. »Ich glaube schon. Verdammt.« Sie hielt den SUV an, schaltete den Motor ab und die Warnblinkanlage ein.
    Dann zog sie den Beutel mit den Medikamenten unter dem Sitz hervor. Ihr Herz raste nun genauso wie der brutal klingende Trommelrhythmus hinter ihr. Sie holte eine fertige Spritze aus dem Beutel, drehte sich um und wollte das Verdunkelungsrollo beiseiteziehen, als sie innehielt. Es würde für sie zu dunkel sein, um zu sehen, was vor sich ging.
    Halt durch, Baptiste. Halt durch.
    Heather warf einen Blick auf Annie. »Gib mir die Taschenlampe aus dem Handschuhfach.«
    Wortlos riss Annie das Handschuhfach auf und drückte Heather eine kleine Taschenlampe in die Hand. »Noch was?«, fragte sie.
    Heather schüttelte den Kopf und schaltete die Taschenlampe ein. So vorsichtig wie möglich zog sie das Rollo beiseite. Durch den Spalt sah sie einen Schlafsack. Es war Vons.
    Heathers Herz blieb vor Schreck fast stehen. Hatten Von und Dante die Plätze gewechselt, als sie sich hingelegt hatten? Denn ansonsten war es der Nomad, der so wild um sich schlug.
    Sie kletterte in den hinteren Teil des SUV , und die Lücke zwischen den Rollos schloss sich. Jegliches Tageslicht war nun verschwunden. Mit der Taschenlampe in der einen und der Spritze in der anderen Hand kletterte sie über den heftig zuckenden Schlafsack und kniete sich daneben. Sie zog den Reißverschluss herunter, knöpfte die Kapuze auf und klappte den Stoff beiseite.
    Es war wirklich Von, der so heftig zuckte. Sein Gesicht war blutverschmiert. Seine Bewegungen waren viel zu ruckartig, als dass sie ihm eine Spritze hätte geben können.
    »Scheiße!«
    Sie überlegte sich einen Augenblick lang, ob sie sich auf ihn setzen sollte. Doch vermutlich würde er sie abwerfen. Vielleicht waren ja zwei Körper schwer genug, um ihn so lange festhalten zu können, dass sie eine Nadel in eine seiner Adern jagen konnte – egal in welche.
    »Annie, ich brauche Hilfe.«
    »Sicher?«
    »Natürlich! Jetzt komm schon her!«
    Wieder fiel ein Streifen Tageslicht auf Vons Schlafsack. Kaum war er verschwunden, kroch Annie zwischen die beiden Vampire und setzte sich neben Heather.
    »Mist. Ist das Von? Was ist los?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber wir müssen uns auf ihn setzen und versuchen, ihn stillzuhalten, während ich ihm eine Ladung Morphium verpasse.«
    »Machst du Witze?«
    »Keineswegs. Jetzt zählen wir bis drei, und dann setzen oder legen wir uns auf ihn, um ihn ruhigzustellen. Klar?«
    »Ja.« Annie seufzte. Sie rückte näher an den zuckenden Nomad heran.
    »Eins. Zwei. Drei.«
    Heather warf sich auf Vons Oberkörper, die Spritze bereit. Sie spürte, wie Annie auf ihm landete und seine Beine festhielt – zumindest einen Augenblick lang. Er wand sich und drückte den Rücken durch, so dass sich Heather am Schlafsack festhalten musste, um nicht abzurutschen. Dann rammte sie die Nadel in seine Kehle und drückte den Kolben nach unten.
    Innerhalb weniger Sekunden hörten die Zuckungen abrupt auf, als hätte man einen Stecker herausgezogen. Doch im Gegensatz zu Dante wachte Von nicht verträumt und benebelt auf, ehe er in den Morphiumschlaf sank. Er blieb bewusstlos.
    »Kann ich wieder aufstehen?«, stöhnte Annie. »Ich habe ein Knie in die Brust bekommen.«
    »Ja, kannst du, und danke für die Hilfe.«
    Heather richtete sich auch auf und glitt von dem Nomad. Sie durchsuchte mit dem Strahl der Taschenlampe das Auto, bis sie die Plastiktüten mit dem Proviant und den anderen Dingen entdeckte, die sie bei Wal-Mart gekauft hatten. Einen Augenblick lang wühlte sie sich durch die Tüten, ehe sie die Erfrischungstücher fand, die Annie noch in den Einkaufswagen geworfen hatte.
    »Warum hat Von plötzlich einen Anfall? Ist das nicht eigentlich Dantes Steckenpferd? Ich meine, ist das

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