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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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mit Roms Fürstin und Sprecherin des Cercle des Druides durch. Er suchte nach unbemerkten Andeutungen und Nuancen, die er überhört haben mochte, während er ihrer angenehmen Stimme mit dem italienischen Akzent so begeistert gelauscht hatte.
    Mein Fils de sang , Giovanni, wird Sie besuchen, M’sieu Mauvais .
    Es ist mir eine Ehre, Ihren Sohn willkommen zu heißen, ma belle dame . Wird es sich um einen offiziellen Besuch handeln?
    No , Giovanni soll nur Fakten zusammentragen. Das ist alles.
    Ich werde ihm in jeglicher Hinsicht behilflich sein, Signora Cortini. Nach welchen Fakten sucht er denn?
    Er soll alles über Dante Baptiste herausfinden, was Sie und die Ihren wissen.
    Baptiste? Ich kenne einen Rebellen und eine Nervensäge namens Dante Prejean, aber nicht Dante Baptiste.
    Ah, sì , wir haben gerade erfahren, dass sein wahrer Name Dante Baptiste ist.
    Eine aufschlussreiche Information – Baptiste also, nicht Prejean. Vielleicht eine Namensänderung, um andere Vergehen zu vertuschen? Eine Frage, der Mauvais genauer weiter nachzugehen gedachte.
    »Hoffentlich kann ich Etienne endlich Gerechtigkeit zuteil werden lassen«, flüsterte Justine.
    Mauvais blickte sie an. Sie sah in den wolkendurchzogenen Nachthimmel hinauf. Ihr Gesichtsausdruck wirkte melancholisch. Ohne nachzudenken, strich er ihr über die weiche Wange.
    »Was, wenn nicht?«
    »Dann reicht mir auch Rache.«
    »Besteht da ein Unterschied, ma belle ?«
    Justine seufzte. »Ich weiß nicht. Ist das wichtig?«, fragte sie und schmiegte sich an ihn.
    Mauvais legte einen Arm um ihre nachtkühlen Schultern. »Vermutlich nicht.«
    Holzplanken knarrten, als ein Bediensteter auf sie zueilte. Er war nicht allein. Mauvais hörte einen langsamen, fremden Herzschlag, der den schnelleren des sterblichen Herzens begleitete.
    Unser Gast ist eingetroffen, sendete er an Justine.
    Sie richtete sich auf. Ihr Morgenmantel raschelte, als sie sich neben ihn setzte. Der berauschende Duft von Rosen erfüllte die Nacht.
    Victor, der eine weiße Rose im Knopfloch seiner Butlerlivrée trug, begleitete einen Mann auf das Achterdeck des Flussschiffs. Er blieb neben Mauvais stehen und verkündete: » M’sieu Giovanni Toscanini.«
    Der attraktive Italiener in der dunklen Jeans und dem eng anliegenden violetten Pullover, mit der stolzen römischen Nase, den strahlenden haselnussbraunen Augen und dem kurzgeschnittenen burgunderroten Haar trat vor.
    »Es freut mich, Sie kennenzulernen, Signore «, sagte Mauvais, fasste den Italiener an den Schultern und küsste ihn auf beide Wangen. Giovanni roch nach Ozean – nach Salz, Sand und tiefem Wasser.
    »Auch mir ist es eine Ehre«, antwortete er und erwiderte die Küsse. Dann ließ er Mauvais los und richtete seinen lichtdurchfluteten Blick auf Justine. Sie nickte grüßend. Ihre weißen Hände wirkten wie Blüten auf dem roten Stoff des Morgenmantels.
    »Meine Fille de sang , Justine Aucoin.«
    »Bella«, flüsterte Giovanni, nahm eine ihrer Hände und führte sie zu seinen Lippen. »Es ist mir eine Freude, auch Sie kennenzulernen.«
    »Merci«, entgegnete Justine, deren Augen amüsiert blitzten. »Vous êtes très aimable.«
    »Nur, wenn es angezeigt ist«, sagte Giovanni und lächelte. Er zwinkerte ihr zu und ließ dann ihre Hand los.
    Mauvais trat einen Schritt vor und bedeutete den anderen, ihm zu folgen. »Gehen wir nach unten und machen es uns dort bequem.«
    Victor war bereits dort und bereitete die Drinks vor.
    Justine führte die beiden unter Deck. Der Saum ihres Morgenmantels raschelte über das Deck. Einige Strähnen ihres dunklen Haars hatten sich gelöst und waren herabgefallen, um ihr bleiches Gesicht zu umrahmen. Sie ging die schmiedeeiserne Treppe nach unten.
    »Wie ich bereits Renata erklärte, bin ich Ihnen gerne in jeder erdenklichen Hinsicht behilflich«, sagte Mauvais, der neben Giovanni lief. »Aber wieso interessieren Sie sich für Dante Baptiste?«
    Der Italiener sah Mauvais lächelnd an. »Das Wichtigste ist die Tatsache, dass er unserer Meinung nach ein Blutgeborener ist.«
    Mauvais blieb stehen und starrte Giovanni an. »Bitte?«
    »Er ist ein Blutgeborener.«
    »Ce n’est pas possible«, erwiderte Mauvais.
    »Wollen Sie damit andeuten, dass Sie Baptiste nie persönlich kennengelernt haben?«
    »Er verweigerte jegliche Geselligkeit, jegliche Ladung. Bisher hat er uns nur Probleme bereitet, und er ist des Mordes angeklagt.«
    Giovanni zuckte die Achseln. »Wir werden sehen, amico mio . Wir werden sehen. Einem

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