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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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mit dem Daumen fort, ehe sie ihr über die Wangen zu laufen drohten.
    Zeugen und Tätern löschte man das Gedächtnis oder bestimmte Erinnerungen, aber doch nicht den Agenten der Schattenabteilung.
    Worüber zur Hölle waren sie und Emmett da nur gestolpert?
    »Merri, weinst du?«, fragte Emmett leise. »Du machst mir Angst.«
    »Sie haben dir die Erinnerung gelöscht. Dieser Abschaum hat deine gottverdammte Erinnerung gelöscht.«
    Emmett wurde bleich. Er starrte sie an. »Nein, das ist unmöglich. Warum sollten sie? Sie haben uns hergebracht, um uns für …« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Nein.«
    Merri legte die Finger um seinen Unterarm, spürte die harten Muskeln unter der Haut. Er sah ihr in die Augen. »Ich bin als Nächste dran«, sagte sie. »Ein Teil des Grundes, warum sie das getan haben, ist auf diesem USB -Stick. Vielleicht ist ein weiterer Grund das, was wir auf dem Grundstück vorgefunden haben.«
    »Dem Grundstück? Scheiße! Welchem Grundstück? Was haben wir gefunden?«
    »Wenn du dich auch daran nicht mehr erinnern kannst, dann habe ich Recht.« Merri sog intensiv an ihrer Zigarette, holte den Rauch tief in ihre Lunge und blies ihn in die Luft. Sie sah zu Emmett auf. »Habe ich dir je einen Grund gegeben, mir nicht zu trauen?«
    »Nein.«
    »Dann musst du mir auch jetzt vertrauen. Einverstanden?«
    Emmett fuhr sich durchs Haar. Er holte tief und zaghaft Luft, ehe er nickte. »Gut. Du bist als Nächste dran. Dann müssen wir abhauen.«
    »Ganz genau.« Merri drückte seinen Arm ein letztes Mal, ehe sie ihn losließ. »Lass alles zurück, was nicht in deinen Laptopkoffer oder deine Taschen passt. Ich tue dasselbe.«
    »Ja, den Korridor mit einem Koffer entlangzuschlendern könnte etwas auffällig sein.«
    Merri nickte. »Wir haben noch Zeit. Ich soll erst um zwanzig Uhr bei der Befragung sein.«
    Emmett sah auf die Uhr. »Zwanzig Minuten. Glaubst du, es wird Probleme geben, hier rauszukommen?«
    »Für sie gibt es keinen Grund anzunehmen, wir wollten flüchten. Offiziell nehmen wir ja an, es handle sich um eine reine Routinebesprechung.« Sie ging zur Tür. »Also kein Grund, sich Sorgen zu machen oder beunruhigt zu sein. Kein Grund, uns zu beobachten.«
    »Stimmt.«
    »Wir sehen uns in fünf Minuten.« Merri öffnete die Tür, dann hielt sie inne. Sie wandte sich um.
    Emmett nahm gerade sein Schulterholster von dem Sessel, auf das er es geworfen hatte, und schnallte es an. Das Leder knarzte. Er nahm seinen Fünfundvierziger, lud ihn durch und schob ihn dann in das Holster.
    Die Erinnerung gelöscht.
    Ihr wurde auf einmal übel. Hatte ihr kleiner Datenklau im Büro von Purcell damit zu tun? »Emmett?«
    »Ja?«
    »Es tut mir so leid.«
    Er sah sie mit ruhigem Blick an. »Das muss es nicht.«
    Merri schlüpfte aus der Tür. Wenn sie und Emmett in Sicherheit waren, wollte sie ihm die Wahrheit sagen. Er musste erfahren, was auf dem USB -Stick war, und genau wissen, worum es bei der ganzen Sache augenscheinlich ging. Niemand würde je wieder wagen, seine Erinnerungen zu löschen und ihm somit einen Teil seines Lebens und seiner Realität zu stehlen. Dafür würde sie sorgen.
    Galiana, ich bin in Schwierigkeiten.
    Merris Mère de sang antwortete sofort. Ihre Gedanken übertrugen auch ihre Sorge. Ich habe dich gewarnt, Mädchen. Was ist passiert, und wie kann ich dir helfen?
    Der Vampir, von dem ich dir erzählte? Er ist ein Blutgeborener und sehr jung, und er hat echte Probleme.
    Eine Sekunde lang pulsierte überraschte Stille durch Merris Geist, dann: Ein Blutgeborener. Bei allem, was heilig ist, Merri-Mädchen – das sind gute Nachrichten.
    Nicht unbedingt. Aber das erkläre ich dir später. Sie haben Emmetts Erinnerung gelöscht, und ich soll als Nächste dran sein. Wir fliehen.
    Wohin? Ich schicke Hilfe. Ihr könnt nach Savannah kommen.
    Dort würden sie uns zuerst suchen. Sobald wir hier raus sind, lasse ich es dich wissen.
    Wenn sie euch jagen, werden sie solche Schwierigkeiten bekommen, dass sie sich wünschen, nie geboren worden zu sein.
    Bitte halte dich für den Moment da raus. Der Blutgeborene heißt Dante Baptiste. Er ist aus New Orleans, und er ist auf der Flucht. Wenn er überhaupt noch existiert.
    Ich werde mich darum kümmern. Pass auf dich auf, Kind. Ich hoffe, bald von dir zu hören.
    Ich werde mich melden. Danke.
    Merri schulterte ihre Laptoptasche und verließ ihr Zimmer. Emmett wartete auf dem Gang auf sie.
    »Du nimmst einen der südlichen Aufzüge, die zum Parkhaus

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