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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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und richtete sich auf.
    »D’accord.«
    Draußen fiel Regen und rief einen durchdringenden Geruch von Diesel und Kaffee hervor. Von folgte Dante zu einem Picknicktisch am anderen Ende des Parkplatzes, der außer Hörweite der Leute stand, die aus den Toiletten und von der Imbissbude kamen oder dorthin gingen.
    Dante setzte sich rittlings auf die Bank. Regentropfen glitzerten in seinem Haar, auf seiner ledernen Hose, den Schultern seines Saints-Of-Ruins-T-Shirt und auf seinen nackten weißen Füßen.
    »Wo sind deine Stiefel?«, fragte Von und setzte sich so auf die Bank, dass er Dante direkt ins Gesicht blicken konnte.
    »Im Auto«, erwiderte dieser und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Ich habe Mist gebaut. Als ich dich vorhin in Gedanken kontaktiert habe, meine ich.«
    »Nein.«
    »Aber es hat sich anders angefühlt, verstehst du? Als sei ich einfach in dein Schlafzimmer gekommen, ohne mir auch nur die Mühe zu machen anzuklopfen, und in Wirklichkeit gibt es nicht mal eine Tür.«
    »Ja, so hat es sich tatsächlich angefühlt. Aber das bedeutet nur, dass ich meine Schilde stärken und enger fassen muss.« Von klopfte sich mit einem Finger an die Schläfe. »Keine große Sache.«
    »Doch, ist es. Ich habe dich in meinen Traum gezogen. Ich bin in deinen Schlaf eingedrungen und habe deine Schilde überwunden. Ganz gleich, was du sagst – ich habe dich verletzt. Ich finde, du solltest die Verbindung zu mir schließen.«
    »Ich werde dich aber nicht ausschließen, kleiner Bruder.«
    »Annie hat erzählt …« Dante hielt inne. Ein Kiefermuskel zuckte. »Sie hat erzählt, du hattest im Schlaf einen Anfall.«
    Von starrte ihn an. Heilige Hölle. Ein Anfall. Eine echte Schaufel hätte verflucht wehgetan, aber sie hätte ihm keinen Schaden zugefügt. Ihm wurde auf einmal glasklar bewusst: Dantes Träume waren tödlicher als die Wirklichkeit.
    Er wusste noch immer nicht, wie er in Dantes Kopf gelangt war. Doch er nahm an, dass ein Teil von Dante verstanden hatte, dass er Hilfe brauchte, und instinktiv nach Von gerufen, ihn in sein Inneres gezogen hatte.
    Um einen sich abmühenden, gefesselten Jungen aus einem flachen Grab zu ziehen.
    »Solange du mir nicht nochmal eine Schaufel überziehst, ist alles halb so schlimm«, meinte Von.
    Dante umfasste Vons Gesicht mit den Händen. Sie fühlten sich bis auf die regenkalten Ringe an seinen Fingern erhitzt an. »Du bist vor mir nicht sicher, und ich will dich nicht auch noch verlieren . Schließ die Verbindung.«
    »Nein.«
    Dante hielt Vons Blick einen Moment lang stand, und seine kajalverschmierten dunklen Augen wirkten entschlossen. Er nahm die Hände vom Gesicht des Nomads und stand auf. »Dann werde ich es tun.«
    Wenn du das tust, wirst du dein blaues Wunder erleben. Das sage ich dir.
    Aber Vons Gedanken prallten ungehört ab, denn Dante hatte bereits auf seiner Seite das geistige Fenster zwischen ihnen geschlossen und abgeriegelt.
    Von bewegte sich übernatürlich schnell und rammte ihn von hinten, wodurch beide über die Bank stürzten und im feuchten Gras landeten. Der Aufprall presste Dante die Luft aus der Lunge, und sein Kopf schlug auf dem Boden auf. Sein schwarzes Haar fiel ihm ins Gesicht.
    Von rang Dante auf den Rücken – angespannte Muskeln, blitzschnelle Reflexe, stahlharte Finger und scharfe Fingernägel. Es war fast, als kämpfe er gegen einen Leoparden. Dennoch gelang es Von, seine Handgelenke festzuhalten und auf den Boden zu drücken. Er setzte sich auf Dante und presste ihm die Knie seitlich in die Rippen.
    Dante warf den Kopf zur Seite, um die Haare aus dem Gesicht zu bekommen. Seine dunklen Augen blitzten wutentbrannt, und seine Halsmuskeln zuckten. »Geh runter von mir, Mann!«
    »Nicht, bis du deine Verbindung wieder geöffnet hast, du sturer Hurensohn, du!«, knurrte Von.
    »Wir haben keine Zeit für so etwas.«
    »Ach?«
    »Geh runter!«
    »Du kennst die Antwort.« Die Muskeln in Dantes Handgelenken spannten sich. Von hielt ihn noch fester. »Nachdem ich dich jetzt schon mal so vor mir habe – es gibt da noch ein paar Dinge, die wir besprechen müssten.«
    »Leck mich.«
    »Hör auf, ein Idiot zu sein, und hör zu.«
    Dantes Augen loderten vor Zorn, aber er schwieg. Ein gutes Zeichen – auch wenn seine Muskeln weiter angespannt blieben. Von nahm ihn noch fester in den Schwitzkasten.
    »Hier sind ein paar Fakten, die du begreifen musst: Vor gerade mal einem Monat hat ein Serienkiller zwei Leute ermordet, die du geliebt hast. Dann hat er dir

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