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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Herzenswünsche – bedeckten den Boden vor Loki, während aus Kreide gemalte Glücks-Xe in Blau, Rosa und Gelb den Asphalt in seiner Nähe schmückten.
    »Warum hat Lucien ihn versteinert?«, fragte Heather.
    Dante dachte an die Worte seines Vaters.
    Ich habe ihn gefangen genommen, um dich zu schützen.
    Ich dachte, ich könne dich verstecken und verschweigen. Ich dachte, ich könne dir bei deiner Heilung helfen, damit du all die Verletzungen vergisst, die man dir zugefügt hat.
    Aber ich habe mich geirrt.
    »Damit Loki mich nicht finden kann«, antwortete Dante.
    Heather ließ die Kette los. Diese klirrte leise, als sie gegen den Stein schlug. Heather wandte sich zu Dante um. »Glaubst du, dann ist es eine gute Idee, ihn zu befreien?«
    »Höchstwahrscheinlich nicht, aber er ist die beste Chance, die ich habe, um Lucien zu finden. Er kann mir sagen, wo Gehenna ist. Ich wette, dass er mich sogar gerne dorthin begleitet.« Er strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Möglicherweise ist Lucien nicht dort, aber ich kann es nur so herausfinden.«
    »Versuchen wir’s«, sagte Heather. Sie zog ihre Browning aus der Tasche ihres Trenchcoats und hielt sie mit beiden Händen fest, während sie zurückwich, um so die Umgebung besser im Auge zu behalten.
    Dante ließ sich auf einem Knie vor Lokis gefangener Gestalt nieder. Das goldene Zeichen, das Lucien auf Lokis Stirn gemalt hatte, war fast verschwunden. Die blauen Funken der Gefallenen-Magie, die noch vor einigen Wochen zwischen dem Stein und Dantes Fingerkuppe hin und her gesprungen waren, hatten sich ebenfalls fast verflüchtigt.
    Stirnrunzelnd berührte Dante mit den Fingern Lokis Brust. Ein schwaches, verzagtes Lied kratzte wie die Pfoten eines kleinen Eichhörnchens unter dem kühlen weißen Stein. Dante fuhr über das Bildzeichen und stellte sich vor, wie er es auflöste, wie das Gold abblätterte und wie der Märzwind es verwehte.
    Blaue Funken knisterten unaufgefordert unter seinen Fingern. Plötzlich wuchs dunkles Moos aus Lokis Stirn. Ein Liedchen umspielte die Ränder des Mooses. Das wollte er nicht. Dante ballte die Fäuste. Die Funken verglommen.
    »Wir sind nicht allein«, sagte Heather angespannt.
    Ihre Worte rissen Dante aus seiner Konzentration. Rasch erhob er sich und drehte sich um.
    Heather kam rückwärts auf ihn zu, die Waffe weiterhin gezückt und von links nach rechts schwingend. Einige Nachtgeschöpfe in teuren, europäisch anmutenden Anzügen kamen über die Friedhofswege und aus den Schatten der Zypressen hervor auf sie zu.
    Umzingelten sie.
    Dante vermutete, er wäre in der Lage, ein paar von ihnen außer Gefecht zu setzen und vor den anderen zu fliehen. Seine Creawdwr -Kräfte wollte er nicht benutzen, da das, was aus seinen Fingerkuppen kam, nicht nur eine Wirkung auf die Nachtgeschöpfe, sondern auch auf Heather haben konnte.
    »Vielleicht hast du ja M’sieu Mauvais’ Einladung vergessen«, sagte ein rotblonder, perfekt frisierter Vampir. Dante erkannte ihn als Lakai Numéro Un : Laurent.
    »Nein. Ich bin nur nicht interessiert«, antwortete Dante. »Wenn ihr nichts dagegen habt – wir sind beschäftigt.«
    »Hör zu, du kleiner Scheißer«, drohte ein großer, muskulöser Vampir mit Stoppelfrisur. Bei jedem Wort spie er etwas Speichel aus. »Du und dein hübsches Häschen hier – ihr steigt jetzt in die Limousine, die Mauvais so freundlich zur Verfügung gestellt hat, oder ich zerreiße die Maus vor …«
    Dante bewegte sich übernatürlich schnell. Mit gezielten Schlägen gegen den Hals und die Eier des Muskelmannes ließ er diesen auf dem Asphaltweg zu Boden gehen. Muskelmann rollte sich hustend und keuchend zusammen.
    »Du zerreißt niemanden, Arschloch.«
    Dante hörte schnelle Schritte hinter sich. Er wirbelte herum und duckte sich, ehe er Laurent mit den Nägeln über den Bauch fuhr und zuerst den Stoff seines Hemds und dann seine Haut spürte. Er witterte den betörenden Geruch von Vampirblut und bewegte sich erneut übernatürlich schnell.
    Ein Schuss. Der Ton hallte in der Nacht wie ein Hammer wider, der auf Glas traf. Ein zweiter. Ein dritter. Dante riskierte einen Blick. Heather stand neben dem Baronne-Grab. Ihr schönes Gesicht lag im Schatten, doch ihre Mundpartie, die er sehen konnte, wirkte wild entschlossen. Mündungsfeuer flammte aus dem Lauf ihrer Waffe.
    Mehrere Nachtgeschöpfe, die sie in den Kopf getroffen hatte, lagen ausgestreckt auf dem Weg in Heathers Nähe. Dunkle Blutlachen schimmerten auf dem Asphalt.
    Er

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