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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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reißender Schmerz in ihrem Körper ausbreitete.
    Mit einem Stöhnen zwang sie sich aufzustehen. Sie war überrascht, dass es ihr überhaupt gelang. Sie blutete aus einem Dutzend Wunden, war unerträglich zerschrammt, und in ihrem Kopf pochte es heftig, aber sie schien sich keinen gebrochenen Knochen und kein kaputtes Organ zugezogen zu haben.
    Darcy warf einen Blick auf das Haus und stand kurz davor, zu entscheiden, welche wohl die nächstliegende Tür war, als sie hinter sich ein ganz leises Geräusch hörte. Sie wirbelte herum, gewappnet gegen alles, was da aus der Dunkelheit stürmen mochte. Vampire, Werwölfe, heilige Gottheiten … Löwen und Tiger und Bären!
    Ihr Körper spannte sich an, als sie sich darauf vorbereitete, sich mit einer neuen Katastrophe zu befassen, doch dann klappte ihr fast der Kiefer herunter, als eine schlanke Frau hinter einer uralten Eiche hervortrat. Trotz der Finsternis, die sie einhüllte, war es für Darcy ein Leichtes, das silberblonde Haar auszumachen, das ihr um die Schultern wallte, und die grünen Augen, in denen es unverkennbar glühte.
    Der reine Schock ließ sie regungslos verharren, als die Frau mit fließender Anmut auf sie zukam und direkt vor ihr stehen blieb. Dies war der Moment, von dem Darcy jede einzelne Nacht in den vergangenen dreißig Jahren geträumt hatte. Ihr Traum schien endlich wahr zu werden.
    »Mutter?«, flüsterte sie ungläubig.
    »Ja, Liebes, ich bin deine Mutter.« Ein Lächeln bildete sich auf dem Gesicht, das so unheimlich ihrem eigenen ähnelte. »Wie ungemein aufmerksam von dir, mir direkt vor die Füße zu fallen. Das erspart mir viel Mühe.«

    »Was …?« So ungemein verwirrt, wie sie war, sah Darcy nicht einmal, wie ihre Mutter sich bewegte. Nicht einmal, als sie den Arm hob. Erst als ihre Faust tatsächlich auf Darcys Kinn traf, wurde dieser klar, dass Traum und Realität manchmal nicht übereinstimmten.
    Darcy fiel wieder auf den kalten, gefrorenen Boden zurück, und die allgegenwärtige Dunkelheit übernahm noch im selben Augenblick die Herrschaft über ihren Verstand. Ja, die Realität war wirklich Mist.

KAPITEL 21
    S tyx deutete mit dem Finger genau auf das Herz seines Feindes und konnte fühlen, wie das gefrorene Feuer seines Zorns in der Luft knisterte. In der Ferne konnte er die heftige Aufregung der umstehenden Vampire spüren, konnte ihr Unbehagen riechen und Finger hören, die sich fester um Armbrüste schlossen.
    Nichts von alledem war von Bedeutung. Die Welt beschränkte sich im Moment nur auf den hageren Vampir, der direkt vor ihm stand. Ein Vampir, der sein selbstgefälliges Lächeln verloren hatte und Styx mit neuer Wachsamkeit betrachtete.
    »Eure Theatralik jagt mir keine Angst ein, Styx«, brachte Desmond hervor, obgleich er unter dem bösartigen Starren unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. »Ihr seid umzingelt, und Eure Gefährtin befindet sich in meiner Gewalt! Ihr werdet tun, was Euch gesagt wird, sonst tragt Ihr die Konsequenzen.«
    Styx konnte sehen, wie sich die Lippen des Vampirs bewegten, aber er hörte nicht hin. Das einzige Geräusch, das in diesem Augenblick eine Rolle spielte, war das Donnern der Macht, die durch seinen Körper strömte. Er trat vor und ignorierte den Pfeil, der an seinem Ohr vorbeisirrte.

    »Styx?« Desmond taumelte nach hinten und streckte die Hände aus. »Seid kein Dummkopf! Mein Clan wird Euch töten …«
    Seine warnenden Worte wurden unterbrochen, als Styx ihm die Hände um den dürren Hals legte und zudrückte. Beunruhigte Schreie ertönten, und Styx benutzte Desmonds Körper, um den auf ihn abzielenden Pfeilhagel abzublocken. Desmond stöhnte auf, als die Geschosse tief in seinen Rücken eindrangen und das Silber ihm das Fleisch verbrannte.
    Styx konnte hinter sich den Ansturm spüren, und mit einer höhnischen Geste warf er Desmond in Richtung der Vampire, die ihren Anführer entsetzt anstarrten. Instinktiv hasteten sie zu ihrem Chef, um ihm zu helfen, was Styx die Gelegenheit gab, sich umzuwenden und Jacobs wütendem Angriff entgegenzutreten.
    Der Vampir war beinahe so groß wie er selbst und verwirrt durch seinen eigenen Zorn. An Macht konnte er es jedoch nicht mit Styx aufnehmen.
    Mit Gebrüll stürzte sich Jacob auf Styx’ Kehle, nur um enttäuscht zu knurren, als Styx mühelos seiner Attacke auswich. Als er auf ihn zukam, streckte Styx einfach sein Bein aus und brachte den Narren zu Fall. Im Handumdrehen zog er sein Langschwert aus der Scheide, und während der Vampir

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