03 - Nur ein einziger Biss
Nicht, nachdem er sich in den vergangenen Tagen solche Mühe mit dem Versuch gegeben hatte, ihr Vertrauen zu gewinnen. Aber ärgerlicherweise fühlte sie sich ziemlich verletzlich, als er ans Bett trat und zu ihr heruntersah.
Ihre Mutter hatte deutlich herausgestellt, dass sie nur zu einem einzigen Zweck genetisch verändert worden war: um für die Werwölfe Nachfahren zu bekommen. Wie lange konnte Salvatores Geduld wohl noch andauern?
Sie zuckte zusammen, als er die Hand nach ihrem Gesicht ausstreckte. »Nicht …«
In den dunklen Augen blitzte Bedauern auf. »Darcy, ich wollte nicht, dass es auf diese Art geschieht. Bist du verwundet?«
»Fassen Sie mich nicht an.«
Er ließ die Hand sinken, und sein Gesicht nahm einen Ausdruck von verletztem Stolz an.
»Trotz meiner Herkunft bin ich kein Tier, Darcy. Ich werde dir nichts antun.«
»Nein. Sie scheinen einen unendlichen Vorrat an Frauen zu haben, die das für Sie erledigen«, murmelte Darcy. Sie litt immer noch durch den Schlag, den ihre Mutter ihr verpasst hatte. Ganz zu schweigen von ihrem Zusammenstoß mit der reizenden Jade.
Seine Nasenflügel blähten sich, und sein Ärger erfüllte den Raum mit einer prickelnden Hitze. »Ich verfüge über einen unendlichen Vorrat an Frauen, die die schlechte Gewohnheit besitzen, sich in meine Angelegenheiten einzumischen.«
Dem konnte Darcy kaum widersprechen. »Und was ist
das für eine Angelegenheit, die Sie mit mir zu regeln haben?«
»Ich sagte es dir bereits, cara .« Sein Blick glitt langsam über ihren Körper. »Ich wünsche mir, dass du meine Gemahlin wirst. Ich versichere dir, dass das bei unserem Volk eine sehr ehrenvolle Stellung ist.«
Darcy zögerte. Es war nicht so, als würde sie die Attraktivität dieses Mannes überhaupt nicht wahrnehmen. Er sah atemberaubend gut aus und war mit der Art von Charisma gesegnet, das die meisten Frauen unwiderstehlich finden mussten. Unter anderen Umständen wäre sie vielleicht geschmeichelt über sein Interesse gewesen. Aber die aktuellen Umstände umfassten, verfolgt, an ein Bett gekettet und darüber informiert zu werden, dass sie über eine genetisch veränderte Gebärmutter verfügte. Das war nicht gerade das, was eine Frau vor Begeisterung jubeln ließ. Außerdem war er nicht Styx. Und damit Schluss.
»Ich zweifle nicht daran, dass es eine sehr ehrenvolle Stellung ist«, meinte sie langsam. »Aber was ist, wenn ich sie trotzdem nicht einnehmen will?«
Er lächelte und enthüllte dabei seine weißen Zähne. »Du wirst sie wollen.«
»Sie sind ja wirklich sehr von sich überzeugt!«
»Unsere Vereinigung ist seit dem Tag vorherbestimmt, an dem du geboren wurdest. Du kannst ihr nicht entkommen.«
Darcy warf einen nachdrücklichen Blick auf ihre Handgelenke. »Offensichtlich nicht, wenn Sie die Absicht haben, mich weiterhin ans Bett gefesselt zu lassen.«
»Ich ließe dich frei, wenn du mir dein Wort gäbest, dass du nicht zu fliehen versuchst.« Sein Lächeln verschwand,
als er ihr fest in die Augen sah. »Habe ich dein Versprechen?«
Darcy biss die Zähne zusammen. Es wäre so einfach zu lügen. Sie musste nur die Lippen öffnen und ihm alles versprechen, was auch immer er wollte. Und das wollte sie auch tun. Salvatores Vertrauen beinhaltete mit großer Wahrscheinlichkeit die Möglichkeit zu fliehen. Das reichte als Grund für jede Lüge aus.
Noch wichtiger war allerdings Folgendes: Falls sie sich bald befreien konnte, wäre sie imstande, zu Styx zurückzukehren, bevor der gefährliche Vampir die schreckliche Situation noch schlimmer machte.
Darcy zitterte. Sie wusste nicht, wie spät es war, aber sie vermutete, dass es bereits später Nachmittag war. Und das bedeutete, dass es nur noch eine, vielleicht auch zwei Stunden dauerte, bis die Sonne unterging. Nur noch eine oder zwei Stunden, bis Styx in der Lage sein würde, ihrer Spur zu folgen und zu ihrer Rettung zu eilen. Sie würde alles tun, um die unvermeidliche Konfrontation zu verhindern.
Nur leider konnte sie es einfach nicht über sich bringen, es auszusprechen. Sie konnte unter Salvatores unverwandtem, auf sie gerichteten Blick nicht unverfroren lügen.
»Nein.«
»Ich fürchte, unter diesen Umständen müssen die Ketten an Ort und Stelle bleiben«, erwiderte er. »Zumindest für einige Zeit. Irgendwann wirst du dich schon an dein Schicksal gewöhnen.«
Darcy lachte kurz und freudlos auf. »Und eine Zuchtwölfin werden? Ich denke nicht.«
Salvatores Gesichtsausdruck wurde hart. »Ich nehme
an,
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