03 - Nur ein einziger Biss
nach oben.
»Und trotzdem sind Sie hier«, sagte sie mit angespannter Stimme.
»Er hätte mich nicht wegschicken dürfen! Ich bin vielleicht nur eine Wolfstöle, aber ich bin nicht seine Hündin, der er einfach den Laufpass geben kann!« Das Schimmern wurde greifbarer, während sich die Luft mit einer kribbelnden Hitze füllte. »Dafür wird er bezahlen.«
Darcy schluckte mühsam. Scheiße, Scheiße, Scheiße. »Hören Sie, ich bin sicher, dass das alles bloß ein Missverständnis ist. Ich kenne Salvatore doch nicht einmal richtig!«
Das Fenster war kaum halb offen. Nur noch ein paar Minuten. O bitte, Gott, gib mir noch ein paar Minuten! »In Wirklichkeit sind wir uns absolut fremd! Wenn Sie zu ihm zurückgehen und mit ihm reden würden, könnte dieses Problem bestimmt gelöst werden.«
»Ich will es jetzt lösen.« Mit einem haarsträubenden Knurren machte die Frau urplötzlich einen Satz nach vorn, und ihre schlanke Gestalt verwandelte sich vor Darcys fassungslosen Augen übergangslos von einem Menschen in einen Wolf.
Einen Moment lang blieb ihr schockiert das Herz stehen. Wenn einem erzählt wurde, dass Werwölfe wirklich existierten, dann war das eine Sache, aber einer Frau dabei zuzusehen, wie sie zu einer turmhoch aufragenden Bestie wurde, war eine ganz andere.
Darcy kam mit einiger Verspätung wieder zu sich und schaffte es kaum, zur Seite zu hechten, so dass die Werwölfin nur wenige Zentimeter von ihr entfernt landete. Es folgte ein frustriertes Knurren, und die Werwölfin drehte den Kopf, um ihre glühenden roten Augen und Zähne zu zeigen, die wirkten, als seien sie dazu gemacht, Fleisch zu
zerreißen. Nichts Menschliches lag mehr in diesen schrecklichen Augen.
Darcy wich zurück und heftete ihren Blick fest auf die Werwölfin, die sich duckte und wieder zum Sprung ansetzte. Sie hatte keine Ahnung, wie sie die Bestie abwehren sollte, aber sie wusste, dass sie es versuchen musste. So sehr sie sich auch eine gewaltfreie Lösung für diese Begegnung wünschte, war sie doch intelligent genug, um zu wissen, dass es schwierig wäre, vernünftig mit einer angreifenden Werwölfin zu reden.
Ein warnendes Knurren war zu hören, und dann schoss das Tier auf sie zu. Instinktiv trat Darcy mit beiden Beinen zu. Es war ein verzweifelter Akt, aber erstaunlicherweise gelang es ihr dennoch, die Schnauze der Werwölfin direkt zu treffen. Mit einem schrillen Aufjaulen hielt sie inne und schüttelte benommen den Kopf.
Darcy sprang augenblicklich hoch und raste auf die Tür auf der anderen Seite zu. Sie glaubte eigentlich nicht, dass sie es schaffen konnte, aber vorerst war jeder Abstand, den sie zwischen sich und ihre Angreiferin bringen konnte, eine gute Sache. Es war der reine Instinkt, der ihr das Leben rettete: Mit einem Hechtsprung ging sie zu Boden, so dass die Werwölfin einen Satz über ihren Kopf hinweg machte.
Darcy wurde durch den plötzlichen Kontakt mit dem Zementboden die Atemluft aus den Lungen getrieben, und nur mit einiger Mühe konnte sie sich auf Hände und Knie aufrichten.
Sie sah, dass die Werwölfin sich durch ihren wilden Sprung mitten in einen Stapel rostiger Fässer katapultiert hatte. Einige davon waren auf sie gestürzt und hielten sie auf dem Boden fest.
Aber das würde nicht lange vorhalten, wie Darcy erkannte. Als sie gerade wieder aufstehen wollte, entdeckte sie ein kurzes Metallrohr, das nur wenige Zentimeter entfernt lag. Widerstrebend hob sie das Rohr vom Boden auf. Dann richtete sie sich auf und rannte wieder auf die Tür zu.
Sie hatte es fast durch die ganze Lagerhalle geschafft, als das Schaben von Krallen auf dem Zement sie dazu zwang, herumzuwirbeln.
»Scheiße«, keuchte sie. Ihr Mund war trocken, als sie beobachtete, wie die Werwölfin mit ihren langen Zähnen geradewegs auf ihre Kehle zusteuerte. Darcy ließ sich keine Zeit, darüber nachzudenken, sondern schwang das Rohr direkt in Richtung des sich ihr nähernden Kopfes.
Es folgte ein grauenhafter dumpfer Schlag, als der Stahl den dicken Schädel mit genug Wucht traf, um Darcy nach hinten zu schleudern. Sie kassierte noch mehr blaue Flecken, aber als sie sich wieder aufrappelte, wurde ihr klar, dass sie es geschafft hatte, die Bestie zu betäuben.Vielleicht ist es auch mehr als nur Betäuben, dachte sie mit einem heftigen Schauder.
Die Werwölfin lag mit geschlossenen Augen auf der Seite und blutete stark aus einer tiefen Wunde, die von einem Ohr bis zu der Wölbung ihrer Schnauze reichte. In Darcys Magen bildete
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