03 - Nur ein einziger Biss
besonders würdevoll für den Anführer aller Vampire, doch er fühlte sich im Augenblick auch nicht sonderlich würdevoll.
»Dies ist nicht mein Werk.«
»Das war Darcy?« Ein Ausdruck der Befriedigung bildete sich auf Salvatores schmalem Gesicht. »Wer hätte das gedacht? Sie entwickelt sich allmählich zu einer bemerkenswerten Frau. Zu einer Frau, die sein Eigen zu nennen, sich jeder Mann freuen könnte.«
Reiner, wilder Zorn übermannte Styx, und nicht einmal Vipers fester Griff konnte ihn davon abhalten, sich auf Salvatore zu stürzen und ihn am Hals zu packen. Er würde Salvatore leertrinken, bevor er es dem Hund gestattete, seine Hand an Darcy zu legen!
Blitzartig setzte sich Salvatore zur Wehr, und es gelang ihm, Styx am Knie zu treffen. Styx fauchte, als seine Finger sich fester um Salvatores Hals legten. »Habt Ihr diese Wolfstöle ausgesandt, um sie zu töten?«, schnarrte er.
Salvatore knurrte und schlug Styx heftig in den Magen. »Ich hörte immer, dass Vampiren gewisse Teile ihrer Anatomie
fehlten. Ich wusste nicht, dass damit die Größe ihres Gehirns gemeint war!«
Styx wich einem Aufwärtshaken aus, bevor Salvatore ihm einen weiteren Fausthieb in den Magen verpasste. Er zuckte zusammen und war dann gezwungen, einen Satz nach hinten zu machen, als der Werwolf mit einer geschmeidigen Bewegung einen Dolch unter seiner Jacke hervorzog.
Von der unmittelbaren Todesgefahr befreit, rückte Salvatore in Ruhe seine Krawatte zurecht und funkelte dann Styx an. »Ich bin willens, alles zu opfern, um Darcy am Leben zu halten.«
Es wäre ein Leichtes für Styx gewesen, dem Werwolf den Dolch aus der Hand zu schlagen und ihn erneut zu packen, aber Styx widerstand dem Drang. Der Anasso wälzte sich nicht mit einem gewöhnlichen Werwolf im Schmutz.
»Weshalb griff diese Frau sie dann an?«
»Jade neigt dazu, ein wenig zu reizbar zu sein - selbst für eine Wolfstöle.«
Styx traute seinen Ohren nicht. »Ihr erwartet von mir zu glauben, dass diese Werwölfin aus purem Zufall in diese Lagerhalle kam und sich dazu entschloss, Darcy anzugreifen?«
Salvatore wiegte bedächtig den Kopf. »Sie muss wohl Euer Anwesen beobachtet und auf eine Gelegenheit gewartet haben, sie allein zu erwischen.« Er hielt inne. »Da wir gerade davon sprechen, weshalb war Darcy überhaupt allein hier?«
»Haltet mich nicht für einen Dummkopf, Hund!« Eine Menge Staub wurde aufgewirbelt, als Styx’ Macht die Luft um ihn herum in Bewegung brachte. »Darcy mag unschuldig
sein, doch ich versichere Euch, das ist bei mir nicht der Fall. Ihr schobt ihr absichtlich ein gefälschtes Bild unter, um Darcy aus meinem Schutz fortzulocken.«
»Dieses Bild ist nicht gefälscht,Vampir.«
»Unmöglich.«
»Falls Ihr das wünscht, kann ich dafür sorgen, dass Sophia Euch die Kehle zerfleischt, um zu beweisen, wie echt sie ist.« Die goldenen Augen glühten im schwachen Licht. »Möglicherweise wird sie das ohnehin tun, sobald sie entdeckt, dass Ihr ihre Tochter entführt habt.«
Styx zögerte. War das tatsächlich möglich? War das Bild wirklich echt? Und falls dies der Fall war: Konnte die Frau dann mit Darcy verwandt sein?
Heftig schob er die Fragen beiseite. Es war nicht die richtige Zeit, um sich selbst mit Was-wäre-wenn-Fragen zu belasten.
»Was ist das hier für ein Spiel, Salvatore?«, verlangte er zu wissen.
Nun brachte Salvatores Macht die Luft zum Prickeln. »Es gibt kein Spiel. Darcy gehört mir.«
»Niemals!«
»Ihr habt lange genug gelebt, um niemals ›nie‹ zu sagen, Vampir.«
Der Rassewolf hegte eindeutig einen Todeswunsch. »Ich werde Euch töten, bevor Ihr Hand an sie legt!«
»Nicht, wenn ich Euch zuvor ins Grab bringe!«
Styx trat vor. Er war durchaus bereit, jede Herausforderung anzunehmen, die Salvatore willens war auszusprechen. »Ist das eine Drohung?«
»O ja.« Das Glühen in den goldenen Augen schimmerte, da Salvatore sich bemühte, seine innere Bestie unter Kontrolle zu halten. »Ihr habt meine Gefährtin entführt.
Niemand könnte mir für meine Vergeltung einen Vorwurf machen.«
»Gefährtin!« Styx zuckte zusammen, als habe Salvatore ihm den Dolch ins Herz gebohrt. »Ein Rassewolf kann nur eine Rassewölfin zu seiner Gefährtin nehmen.«
»Genau.«
Styx fauchte leise und warnend. Die Versuchung, den Werwolf einfach zu töten und es hinter sich zu haben, wurde mit jedem Augenblick, der verstrich, immer größer. Ganz gewiss würde jede Strafe durch das Vergnügen aufgewogen, Salvatore in ein hübsches,
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