03 - Nur ein einziger Biss
tiefes Grab zu schicken!
»Darcy ist keine Werwölfin«, stieß er hervor.
»Seid Ihr Euch da so sicher,Vampir?«
»Bei den Göttern, das ist irgendeine Art von Trick.«
Ein spöttisches Lächeln erschien auf Salvatores Lippen. »Denkt, was Ihr wollt.« Er wirbelte den Dolch herum und schob ihn dann ruhig unter seine Jacke, bevor er sich auf den Weg in Richtung Tür machte. »Komm, Fess, wir müssen der Spur meiner Königin folgen. Es tut mir sehr leid, dass Ihr uns nicht Gesellschaft leisten könnt, Styx. Wenn die Sonne wieder untergeht, wird Darcy die Meine sein, und zwar in jeder Hinsicht.«
Styx bewegte sich, bevor er überhaupt denken konnte. Dieser Hund sollte eine Hand an Darcy legen? Vorher würde er ihn in die Hölle schicken! Er machte einen Satz nach vorn und war nicht auf die große Gestalt gefasst, die plötzlich drohend vor ihm aufragte. Mit erstaunlicher Wucht prallte er gegen Viper, wodurch beide zu Boden stürzten. Im Handumdrehen stand Styx wieder auf den Beinen, genauso aber auch Viper.
»Styx, nein!«, knurrte Viper, und sein entschlossener
Gesichtsausdruck warnte diesen, dass er sehr wohl darauf vorbereitet war, gegen Styx zu kämpfen, um ihn davon abzuhalten, den verdammenswerten Werwolf zu verfolgen. »Die Morgendämmerung ist zu nahe, als dass du die Werwölfe bekämpfen solltest. Wir müssen hier verschwinden, und zwar sofort.«
»Und ihn ziehen lassen, damit er Darcy aufspüren kann?«, fragte Stxy, und sein gesamter Körper erbebte unter dem Drang, dem Werwolf zu folgen. »Er wird sie lange vor Sonnenuntergang erwischt haben.«
Ein seltsamer Ausdruck zeigte sich auf den blassen, feinen Zügen seines Kameraden. »Wenn sie wahrhaftig seine Gefährtin sein sollte, musst du zur Seite treten, Styx«, erklärte er vorsichtig. »Nicht einmal die Kommission wird es dir gestatten, die Gefährtin eines Königs gefangen zu halten.«
»Darcy ist keine Werwölfin«, entgegnete Styx mit frostiger Stimme.
»Aber …«
»Es reicht, Viper. Wie du so ermüdend wiederholt hast, nähert sich die Morgendämmerung.«
Styx drehte sich auf dem Absatz um und durchquerte die Lagerhalle. Seine Macht ließ den Staub um ihn herum aufwirbeln, und das Glas in den Fenstern zerbarst unter dem Druck. Alles sollte verdammt sein. Er würde die Vorstellung, dass Salvatore nicht log, nicht einmal in Betracht ziehen. Es musste eine Lüge sein. Darcy konnte einfach nicht die Gefährtin eines Wolfes sein! Nicht, wenn Styx sich absolut sicher war, dass sie vom Schicksal dazu auserkoren war, seine eigene Gefährtin zu sein.
KAPITEL 14
D arcy wachte mit einem Krampf im Bein und einem schmerzhaft steifen Nacken auf. Offensichtlich waren Sportwagen dazu da, um darin herumzufahren und toll auszusehen, aber sie waren ziemlich ungeeignet für eine erschöpfte Frau, die ein paar Stunden Schlaf zu erhaschen versuchte.
Sie rieb sich den Hals, quälte sich aus dem Auto und sah sich in dem kleinen Park um, den sie sich ausgesucht hatte, um sich zu verstecken.
Es war eine der gepflegten Gartenanlagen, die nur in den elegantesten Gegenden zu finden waren, ein Ort, an dem sie nicht befürchten musste, angegriffen zu werden, während sie schlief. Wenigstens nicht von Menschen. Und da sie es geschafft hatte, die Art von Auto zu stehlen, die nur jemandem mit einem beträchtlichen Vermögen gehören konnte, hatte sich nicht einmal die Polizei die Mühe gemacht, sie zu stören.
Ihr knurrte der Magen, und sie seufzte, als sie sich an die leckeren Müsliriegel erinnerte, die sie in der von Gina mitgebrachten Tasche zurückgelassen hatte.
Verdammt. Diese dämliche Werwölfin hatte alles ruiniert! Wahrscheinlich bedauerte die Frau ihren Angriff mehr als Darcy selbst. Zumindest im Moment.
Darcy drehte sich beinahe der Magen um, als sie an den heftigen Zusammenstoß zurückdachte. Gott, die Frau war eindeutig verrückt gewesen! Wie um alles in der Welt konnte sie eifersüchtig sein, wenn Darcy doch kaum mit Salvatore gesprochen hatte? Vielleicht waren alle Werwölfe einfach verrückt.
Oder vielleicht bin ich auch die Verrückte, dachte Darcy dann. Welche Frau mit auch nur einem bisschen Verstand würde in diesem Park herumhängen, wenn sie stattdessen mit ihrem Wagen so weit von Chicago hätte wegfahren können, wie es nur ging?
Sie hatte schließlich öfter als sie zählen konnte, ihre Habseligkeiten gepackt und neu angefangen. Noch nie hatte es etwas gegeben, das sie irgendwo hätte halten können. Oder jemanden. Immer wieder: eine
Weitere Kostenlose Bücher