03 - Nur ein einziger Biss
Möglichkeit hatte, sich zu beruhigen.«
»Oh.« Fess schluckte schwer. »Eine gute Idee.«
»Salvatore sah zu, wie die Wolfstöle aus dem Raum eilte. Er konnte sich darauf verlassen, dass Fess den Rest des Rudels versammelte und ihn sicher aus dem Gebäude brachte. Natürlich bedeutete das auch, dass er allein sein würde, wenn er sich dem Zorn der Königin stellte. Er lehnte sich lässig gegen den Rand des Schreibtischs, als die mächtige Rassewölfin durch die Tür rauschte und direkt vor ihn trat.
Jeder andere Mann wäre bei ihrem Anblick auf die Knie gefallen. Sie sah nicht nur umwerfend aus in ihrer hautengen Lederhose und ihrem rückenfreien Oberteil; die Luft um sie herum schien tatsächlich vor sexueller Verlockung zu glühen. Doch nur ein Werwolf spürte den räuberischen Hunger, der in ihren grünen Augen schimmerte, und ebenso ihre Vorliebe für Gewalt, der sich in dem harten Zug ihres Lächelns offenbarte.
»Ah, Salvatore, so unwiderstehlich attraktiv wie eh und je!«, gurrte sie und presste verwegen ihren Körper gegen seinen. »Gewiss hast du einen Kuss für deine Königin übrig?«
Salvatore packte sie an den Oberarmen. »Nicht jetzt.«
Sie lachte spöttisch, während ihre Hand an seinem Körper entlang nach unten glitt und seinen Penis umfasste. Salvatore biss die Zähne zusammen, als sie ihn neckisch drückte.
»Du bist vielleicht ein böser Junge, dass du mir all diese Köstlichkeiten vorenthältst!«
Salvatore schob sie mit einer heftigen Bewegung fort. Er hatte nichts gegen lüsterne Frauen, aber es war eine andere Sache, wenn er seinen Samen einer Frau bieten sollte, die ihr Bett mit einem Dutzend anderer Männer teilte. Und zwar mit allen gleichzeitig. Schließlich war er ein König, kein niedriges Mitglied des Rudels!
»Es ist nicht die Zeit für solche Dinge«, knurrte er.
Sophias schönes Gesicht, das trotz der Tatsache, dass sie deutlich über dreihundert Jahre alt war, ebenso jugendlich aussah wie das eines jungen Mädchens, versteinerte kurz, bevor sie sich zu einem angespannten Lächeln zwang. »Schmollst du noch immer, weil ich mich weigere, dir das Exklusivrecht auf meinen Körper zu geben?«
Er zog die Augenbrauen hoch. »Nicht einmal ein Exklusivrecht könnte mich in Versuchung führen, das zu kosten, was alle Werwölfe und Wolfstölen auf fünf Kontinenten miteinander geteilt haben.«
So blitzschnell, dass es mit bloßem Auge kaum zu erkennen war, verpasste Sophia ihm mit dem Handrücken einen Schlag. Salvatore nahm es mit einem schwachen Lächeln hin, das darauf abzielte, sie zu reizen.
»Du Bastard! Du magst ja König sein, aber du beherrschst nicht mich!«, fauchte sie.
Das entsprach der Wahrheit. Als Rassewölfin, der es gelungen war, regelmäßig schwanger zu werden und einen Wurf sogar voll auszutragen, wurde diese Frau von allen Werwölfen verehrt. Bis er seinen eigenen Wurf hervorbringen konnte, war er gezwungen, ihr ein gewisses Maß an Respekt entgegenzubringen.
»Also lass die Finger von mir, solange ich dich nicht zum Gegenteil auffordere!« Sie fletschte die Zähne, drehte sich um und schlenderte durch den kleinen Raum. Auf
ihrem Gesicht zeigte sich ein Anflug von Verachtung beim Anblick der schäbigen Umgebung. Das war nicht wirklich überraschend. Sophia war mehr der Ritz-Carlton-Typ als eine Liebhaberin der einfachen Lebensweise.
»Wo ist dein Rudel?«, verlangte sie schließlich zu wissen, als sie stehen blieb.
»Es patrouilliert auf den Straßen.«
Sie legte den Kopf schräg. »Du befürchtest hier einen Angriff?«
Salvatore stieß sich von seinem Schreibtisch ab. »Sehe ich aus, als sei ich ein Dummkopf? Natürlich befürchte ich einen Angriff. Den Vampiren würde nichts besser gefallen, als uns ein für alle Mal auszurotten.«
»Erzähle mir von diesem Styx.«
»Er ist kalt und tot und zu überheblich, um zu wissen, dass er eigentlich im Grab liegen sollte!«, schnauzte Salvatore. Er verabscheute Vampire und er hatte genug von Styx, dem verdammten Herrscher des Universums.
Sophia lachte über seinen scharfen Tonfall. »Das riecht nach Eifersucht, Salvatore! Diesem Vampir ist es tatsächlich gelungen, dich bis unter das Fell zu treffen. Ich sollte ihn kennenlernen.«
Salvatore zwang sich zu einem Lächeln. »Ich arrangiere ein Treffen, wenn du es wünschst, obwohl ich dich warnen muss, dass er offensichtlich eine … jüngere Ausgabe von dir bevorzugt.«
Urplötzlich knisterte Hitze durch den Raum, als stünde ein Blitzschlag kurz bevor.
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