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03 - Saison der Eifersucht

03 - Saison der Eifersucht

Titel: 03 - Saison der Eifersucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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ziemlich grimmige alte Matrone ist, hat mir, ohne das Gesicht zu einem
Lächeln zu verziehen, erzählt, dass Huntingdons Beine >das Gespräch von
Europa< waren.«
    Miss Spencer
lächelte, aber ihr Geist beschäftigte sich fieberhaft mit etwas anderem. Sie
fragte sich, ob Harriet in den Marquis verliebt war.
    Sarah und Annabelle
waren entzückt von der Abmachung. Beide hatten schon das Gefühl gehabt, dass
Harriet viel zu hübsch war, um sie ständig um sich zu haben; ein Drache wie
Miss Spencer als Anstandsdame dagegen würde bestimmt keinen Gentleman von ihren
eigenen Reizen ablenken. ,
    Insgeheim lachten
und kicherten sie über den Plan von Harriet, mit dem Dienerpack nach Brighton
zu fahren. »Und paß auf«, sagte Sarah und wischte sich die Tränen vor Lachen
aus den Augen, »sie wird auch diesen grässlichen stinkenden Hund mitnehmen, und
er wird auf der Straße nach Brighton jedermann anfallen.«
    »Weißt du,
Schwesterchen«, sagte Annabelle, »hast du gemerkt, dass die Herren starkes
Interesse an Harriet zeigen, obwohl sie bei Bällen und Gesellschaften, wie es
sich gehört, an der Wand sitzt?«
    »Aber natürlich, du
Dummchen«, entgegnete Sarah. »Wie sollen sie denn sonst mit uns bekannt
werden?«

    Unten in der Gesindestube herrschte
fieberhafte Aufregung. Die einzige, die nicht betroffen war, war Emily, die
immer seltener bei der übrigen Dienerschaft anzutreffen war. Sie hatte gesagt,
sie sei ständig bei ihren jungen Herrinnen, da sich diese mindestens sechsmal
am Tag umzögen, aber Jenny erzählte, dass Mary, dem Hausmädchen von nebenan,
Emily gesehen habe, wie sie im Gespräch mit einer vornehmen Dame durch den
Shepherd-Markt gegangen sei. Emily überraschte sie alle dadurch, dass sie
nicht mit nach Brighton fahren wollte. Die Misses Hayner beabsichtigten erst um
zehn Uhr aufzubrechen, während Miss Metcalf und die Diener schon bei
Tagesanbruch losfahren wollten. Sie musste die Damen für ihren Ausflug
herrichten, und es sei auch besser, wenn jemand dabliebe, um das Haus zu
bewachen, fügte sie tugendhaft hinzu. Lizzie hatte das Gefühl, vor Glück zu
vergehen. Das einzige, was noch gefehlt hatte, um ihnen einen Tag ungetrübter
Freude zu garantieren, war Emilys Absage. Lange nachdem Harriet, Sarah und
Annabelle sich zum Schlafen zurückgezogen hatten, waren die Diener noch wach,
bürsteten ihre besten Kleider und polierten ihre Schuhe. Rainbird hatte im
besten Mietstall der Stadt eine schnelle Reisekutsche gemietet. Er hoffte, dass
Miss Metcalf nicht zu entsetzt über die Ausgabe war.
    Jedermann betete
auf seine Art um schönes Wetter. Lizzie wurde so weiß vor Aufregung über die
Aussicht, das Meer sehen zu dürfen, dass sie ins Bett geschickt wurde. Sie lag
in ihrem neuen Bett und war kaum in der Lage, ihre Bequemlichkeit wie sonst in
vollen Zügen zu genießen, weil sie fürchtete, dass etwas Schreckliches
passieren könnte, das sie von der Reise abhielt. Aber der Morgen dämmerte klar
und schön, und beim ersten Tageslicht kletterten sie alle in die Kutsche. Sogar
Beauty machte einen begeisterten Eindruck, nachdem er sich von seinen
Ausschweifungen in Vauxhall erholt hatte. Wenn er seine Herrin bei sich hatte,
wirkte er wie ein sanfter und gehorsamer Hund.
    Der Anblick des
Schnorrers, der auf der Küchentreppe lauerte, veranlasste ihn allerdings zu
einem Ausbruchsversuch, aber ein strenges Wort von Harriet schüchterte ihn
schnell wieder ein. Dennoch registrierte Beauty in seinem Hundeverstand zwei
Tatsachen Katze und Küche. Luke polierte in trüber Stimmung die
Messingbeschläge an der Haustür von Nummer 65. Warum sagte Joseph immer, dass
über dem Haus, in dem er arbeitete, ein Fluch liege? Erstaunliche Dinge
schienen in Nummer 67 vor sich zu gehen. Wer wurde denn sonst von seinem Herrn
oder seiner Herrin zu einem Ausflug mitgenommen? Und noch dazu mit einem
solchen Aufwand! Was war das für ein schnelles Gespann mit vier Stuten, die
leicht ihre fünfzehn Meilen die Stunde schafften!
    Traurig mit seinem
Poliertuch hinter ihnen her winkend, verfolgte Luke die Kutsche mit den Augen,
bis sie in den Picadilly eingebogen war.
    Mrs. Middleton, Jenny,
Alice und Lizzie saßen mit Harriet innen, während die Männer auf dem Dach
reisten.
    Harriet war es nicht
leichtgefallen, ihren Schrecken zu verbergen,
    als ihr Rainbird
sagte, wieviel die Kutsche, der Kutscher und der Pferdeknecht kosteten, aber es
war ihr gelungen, ihre Betroffenheit zu verbergen. Es tat ihr immer weh, Geld,
das ihr nicht

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