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03 - Saison der Eifersucht

03 - Saison der Eifersucht

Titel: 03 - Saison der Eifersucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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als Beschützer mit.
    Es war ein windiger
und kühler Tag. Als Harriet die Kerzen im hinteren Salon anzündete, wurde ihr
bewußt, wie spät es war. E ging schon auf sieben Uhr zu, und die Mädchen waren
noch nicht zurück.
    Dann hörte sie das
Rumpeln von Kutschenrädern auf der Straß und lief in den vorderen Salon, um aus
dem Fenster zu schauen. De Seufzer der Erleichterung, als sie Annabelle und
Sarah aussteigen sah, brach jäh ab - die Mädchen schauten nach oben und
sahen si am Fenster stehen, und der Ausdruck des Hasses, der auf ihren
Gesichtern lag, bevor sie ihre übliche höfliche Maske aufsetzten brachte
Harriet den Tränen nahe.
    Sie ging ihnen
nicht entgegen und war erleichtert, als sie geradewegs nach oben liefen und
nach Emily riefen.
    Harriet setzte sich
müde hin. Die Saison wurde immer katastrophaler. Sie machte Sir Benjamin in
Gedanken bittere Vorwürfe. Wenn sie jetzt zurückblickte, musste sie zugeben,
dass er allzu liebevoll zu ihr gewesen war, verglichen mit der kühlen Art, mit
der er seine eigenen Töchter behandelt hatte.
    Joseph, der die
Zwillinge begleitet hatte, kam herein und übergab ihr einen Brief. »Jemand muss
ihn durch den Briefkastenschlitz geworfen haben«, sagte er. »Er lag auf dem
Fußboden in der Halle, als ich hereinkam.«
    »Danke, Joseph«,
sagte Harriet. »Es ist ohne Zweifel eine verspätete Einladung.« Sie nahm den
Brief mit in den hinteren Salon und setzte sich, um ihn zu lesen.
    Zuerst mochte sie ihren
Augen nicht trauen. Er war mit Bleistift in Blockbuchstaben geschrieben.
    »Miss Metcalf«, las
sie. »Wenn Sie nicht wollen, dass der Ruf der Damen Hayner ruiniert wird,
schlage ich Ihnen vor, mich heute abend zu treffen. Ich werde Ihnen einen
Beweis vorlegen, dass sie nicht die rechtmäßigen Töchter von Sir Benjamin sind.
Wenn Sie nicht wollen, dass ich dieses Beweisstück an die große Glocke hänge, müssen
Sie Ihren Schmuck mitbringen und nach St. Giles in die Carrier Street Nr. 10
kommen. Sagen Sie es niemandem. Ich beobachte Sie und werde erfahren, ob Sie wirklich
schweigen.« Der Brief war ohne Unterschrift.
    Harriet war außer
sich vor Angst und Verzweiflung. Ihr einziger Gedanke war, dass sie zu der
angegebenen Adresse musste. Wenn sich der Brief als Lügengespinst
herausstellte, konnte sie zurückkommen und ins Bett gehen. Wenn er wahr war,
musste sie die Mädchen um jeden Preis retten. Zum ersten Mal begann sich
Harriet zu fragen, ob sie Sarah und Annabelle, ohne es zu wissen, vielleicht
einen großen Schaden zugefügt hatte. Die Heiratsanträge, die ihr Huntingdon und
Lord Vere gemacht hatten, nagten an ihrem Gewissen. Dann erinnerte sie sich,
dass sie gehört hatte, Sir Benjamins Frau sei böse und unberechenbar gewesen.
Auf einmal war es ihr klar, warum er ihre, Harriets Gesellschaft der seiner
Töchter vorgezogen hatte. Wenn sie nicht seine leiblichen Töchter waren, er
ihnen aber aus Anstand seinen Namen gegeben hatte, erklärte das alles Harriet
war plötzlich davon überzeugt, dass der Schreiber des anonymen Briefes -
so furchtbar es auch war - die Wahrheit sagte. Sie klingelte.
    Rainbird erschien.
»Sagen Sie mir«, bat ihn Harriet und zwang sich, mit ruhiger, fester Stimme zu
sprechen, »wo ist St. Giles? Ich glaube, ich habe davon gehört.«
    »St. Giles ist ein
übel beleumundetes Stadtviertel, das manche auch als >Krähenhorst<
verspotten. Es ist die Kloake von London, eine Lasterhöhle für Prostituierte
und Gauner.«
    Harriet holte tief
Atem. »Aber wo liegt es? Oh, machen Sie nicht so ein ängstliches Gesicht. Ich
gehe nicht hin. Schildern Sie mir, wie man zum Beispiel von hier aus zu Fuß
hinkäme ...«
    »Es ist ganz
einfach. Man geht die Oxford Street so lange hinauf, bis sie zur High Street
wird, die High Street geht man weiter zur Broad Street, St. Giles ist ein
Irrgarten von widerwärtigen Gassen links von der Broad Street.«
    »Danke«, sagte
Harriet schwach. »Das ist alles, Rainbird. Sie können heute abend frei nehmen.«
Rainbird schaute sie neugierig an, aber der Raum war nur von ein paar Kerzen
erhellt, er konnte ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen.
    Rainbird ging aus
dem Zimmer
    Unterdessen
bettelte Lizzie um die Erlaubnis, in die Kirche gehen zu dürfen. Mrs. Middleton
war unschlüssig. Lizzie war römischkatholisch und pflegte nach St. Patrick am
Soho Square zu gehen. Der Haushälterin gefiel es nicht, dass das junge Mädchen
ohne Begleitung in den Londoner Straßen umherlief, auch wenn Lizzie schon
öfters gegangen war,

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