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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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positiv und AB
    negativ zu fühlen. Sprich: nutzlos.
    Was erklärte, warum ich - Gräfin Lilliana Arrabella Guinevere du Marchette -
    meine hochwertigen Bettlaken (Fadenzahl 1200) zugunsten eines Staubsaugers verließ.
    Nein, ehrlich.
    Ich wünschte mir so verzweifelt, irgendetwas tun zu können; schlafen konnte ich nicht, also schien es mir eine gute Idee zu sein. Jedenfalls wesentlich besser, als im Bett zu liegen und an die Decke zu starren.
    Zu warten. Voller Angst.
    Also nahm ich mir die Teppiche vor, und danach wischte ich Staub. Ich fegte sogar das Bad. Als ich damit fertig war, blieb ich am Waschbecken stehen und beäugte die Klobürste.
    Okay, so verängstigt war ich nun auch wieder nicht.
    Außerdem hatte ich inzwischen den Tag hinter mich gebracht. Die Sonne würde gleich untergehen und ich hatte einen arbeitsreichen Abend vor mir.
    Ich sprang unter die Dusche und durchlief dann mein allabendliches Ritual von Haaren und Make-up und noch mal Haaren. Ich zog ein cremefarbenes, ultrakurzes besticktes Seidenkleid von Foley und flache goldene Sandalen an.
    Dann krönte ich diesen Look - eine Mischung von Die Frauen von Stepford und Twiggy -noch mit einer Lederclutch von Coach, Kristallohrringen und meiner Sonnenbrille. Ich schnappte mir Ninas Donna-Karan-Jacke und den Schal, und schon war ich aus der Tür.
    Ich mochte mich ja total scheiße fühlen, aber zumindest sah ich so vampiliziös aus wie immer.
    Offenbar war ich nicht die Einzige, die so dachte, denn in derselben Sekunde, in der ich vor das Haus trat, blitzte die Kamera.
    Dazu hatte ich ja jetzt so gar keine Lust.
    Bevor ich noch wusste, wie mir geschah, hatten mich meine übernatürlichen Füße auf die andere Straßenseite getragen. Ich stand einer entsetzten Gwen gegenüber, die aussah, als ob sie eben einen Geist gesehen hätte.
    Super gemacht, Lil. Unauffällig verhalten, erinnerst du dich?
    „Sie“, sie schluckte, „das heißt, Sie waren gerade noch ...“ Sie zeigte auf die gegenüberliegende Straßenseite, bevor ihr panischer Blick wieder zu mir zurückschoss. „Und jetzt sind Sie... „ Sie zeigte auf mich und schluckte noch einmal. „Einfach so.“
    Ich erinnerte mich, wie ich mich durch sämtliche Fernsehkanäle gezappt hatte, bevor ich in meiner Verzweiflung Zuflucht beim Staubsauger suchte. „Ich bin Illusionistin. Wie dieser Uri Geller. Sie wissen schon, der Löffelverbieger.“
    „Aber ich dachte, Sie sind Partnervermittlerin?“
    Ich lächelte. „Das bin ich tatsächlich. Illusionistin bin ich nur in meiner Freizeit. Und da wir uns gerade über das Thema Verabredungen unterhalten
    „Tun wir das?“, stieß sie hervor.
    Tun wir. Ich sandte ihr eine Gedankenbotschaft. Nicht dass sie sie empfangen würde. Es sei denn, ihr Hass auf Männer hätte sie in eine überzeugte Lesbierin verwandelt. Oder zumindest bisexuell gemacht.
    Mit ausdrucksloser Miene starrte sie mich an. Ein gutes Zeichen oder ein schlechtes, je nachdem, wie man es sah. Ich beschloss, es für ein gutes Zeichen zu halten. Sie hatte meine stumme Botschaft nicht empfangen, was bedeutete, dass sie immer noch auf Männer stand - auch wenn sie fand, dass Lorena Bobbitt der erste weibliche Präsident der Vereinigten Staaten werden sollte.
    „Heutzutage ist es schwierig, nette Männer kennenzulernen; kein Wunder, dass so viele bei Versagern enden“, sagte ich ganz unverbindlich.
    „Das sind doch alles Versager.“
    „Die Mehrzahl vielleicht, aber es gibt auch diese seltenen Exemplare, die ihr Gewicht in Gold wert sind: Männer, die Ihnen das Frühstück ans Bett bringen und die Füße massieren, Männer, die nicht im Bett furzen oder die Fernbedienung an sich reißen.“
    „Wirklich?“ Sie sah aus, als hätte ich ihr gerade erzählt, dass die Erde eine Scheibe ist und gebürtige Vampire sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft engagieren.
    „Und ob. Sie haben bisher nur noch nicht an der richtigen Stelle gesucht. Sie brauchen etwas Führung. Jemand, der Ihren Haken mit dem richtigen Köder versieht und Ihre Leine auswirft.“ Ich überreichte ihr eine Karte. „Das wäre dann meine Aufgabe. Eine attraktive Frau wie Sie sollte ihren Kaffee nicht ganz allein trinken.“ Ich blickte auf die unberührte Tasse, die auf dem Tisch stand.
    „Oh, ich hab doch gar nicht - ich meine, ja, natürlich. Ich habe hier gerade meinen Kaffee getrunken.“ Sie nickte nachdrücklich, entsetzt, dass sie um ein Haar ihre Tarnung hätte auffliegen lassen. „Ahm, ich kann einfach nicht ohne

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