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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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B-Familie regelmäßig zu mir. Und das restliche Alphabet ebenfalls.“ Ich beugte demonstrativ die Arme und sandte ihm eine Gedankenbotschaft. Ich bin das durchtrainierteste Exemplar weiblicher Perfektion, das Sie jemals zu Gesicht bekommen haben - und Sie sind dementsprechend beeindruckt. Außerdem wollen Sie auf Teufel komm raus hier weg, den nächsten Waschraum finden und sich vergewissern, dass diese blöden Kühe in diesem ganzen Chaos nicht Ihre Frisur durcheinandergebracht haben.
    „Ich muss dringend mal ... verschwinden. Nochmals danke.“
    „Nicht der Rede wert. Vergessen Sie's.“ Hoffentlich.
    Wenn ich Mr Weather auch dazu bringen konnte, alles zu vergessen - auch wenn ich es noch so wollte, so würde es selbst meiner Vampirmagie nicht gelingen, einen ganzen Saal voller Frauen zu dem Gleichen zu bringen. Mein Blick streifte die Gesichter, die mich umgaben. Die meisten waren zu sehr damit beschäftigt, über ruinierte Kleider oder in Unordnung geratenes Haar zu jammern, um auch nur Notiz von mir zu nehmen (ja, Baby!); doch es gab einige wenige, die mich anstarrten, als ob ich mich soeben in einen riesigen Wackeldackel verwandelt hätte.
    Oder einen Vampir.
    Ich fuhr mit der Zunge über meine Zähne. Nöö. Keine Fangzähne. Ich strich mit den Händen über mein Kleid. Kein weiches rosafarbenes Fledermausfell.
    Mein einziger Fehler war gewesen, vor aller Augen wie eine Kanonenkugel durch den Saal zu sausen, und, was weitaus wichtiger schien; vor den vier Kameras, die die ganze Zeit über alles auf Band festgehalten hatten, und zwar alles im Namen von Gucci.
    Mr Weather zog sich in die Herrentoilette zurück. Der Stylist des Fernsehteams folgte ihm, ein Bügeleisen in der einen, eine Dose Sprühstärke in der anderen Hand.
    Ich wollte gerade bei einem Kameramann in meiner Nähe mit der Schadenskontrolle anfangen, als zwei Security-Männer, gefolgt von mehreren Schiffsoffizieren, an mir vorbeistürmten. Sie steuerten geradewegs auf John zu, der gerade versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.
    Die Wachen packten ihn in dem Moment, als er es in eine aufrechte Position geschafft hatte, und zerrten ihn von der Tanzfläche. Inzwischen hatten ein halbes Dutzend Produktionsassistenten damit begonnen, das Chaos aus Frauenkörpern zu entwirren.
    „Aber ich hab doch gar nichts getan... „, hörte ich John beschwörend auf die Wachmänner einreden, die ihn jetzt aus dem Saal schleppten. „Warten Sie!“, er kämpfte, wand sich und versuchte, sich mit den Fersen in den Boden zu stemmen. Aber in dem Durcheinander hatte er seine Schuhe verloren und schien auf dem Teppich keinen Halt zu finden. „Nicht!“
    Er zog, zerrte und warf mir einen panischen Blick zu. „Ich darf meine Haare nicht hierlassen!“
    Das 26. Revier des New York City Police Department war nicht halb so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Aber ich war natürlich auch keiner dieser armen Trottel, die in Handschellen an mir vorbeigeführt wurden. Nein, ich hatte es mir auf einem Metallstuhl in der Nähe des umlagerten Informationsschalters bequem gemacht.
    „Schöne Haare“, bemerkte die Frau, die gleich neben mir saß.
    Meine Hände verkrampften sich in der roten Perücke, die auf meinem Schoß lag. „Danke.“ Ich warf der Frau einen Blick zu und lächelte.
    Debby Ray Lawrence. Fünfundzwanzig. Geboren und aufgewachsen in Trenton. Sie war jetzt seit zwei Jahren in der Stadt. Teilzeitstudentin am College. Vollzeitbeschäftigung als „Hostess“. Lebte zurzeit nicht in einer Beziehung. Ihr letzter Freund war ein Mistkerl namens Sonny gewesen. Er hatte ihre Ersparnisse in Höhe von dreihundert Dollar verjubelt und den letzten Schokoriegel verspeist, bevor er sie für eine Stripperin namens Lou verlassen hatte. Er hatte behauptet, Debbie habe nicht genug Erfahrung für ihn, was zu ihrer gegenwärtigen Beschäftigung geführt hatte. Kein Mann würde sie je wieder verlassen, weil sie im Bett eine Niete war. Aber wenn sie jetzt auch genau wusste, was sie tat, so war sie doch keineswegs sicher, dass sie es mochte. Sie hatte noch nie einen Orgasmus erlebt und, um ehrlich zu sein, sie verstand einfach nicht, was an dem Ganzen eigentlich so toll sein sollte.
    Es gab noch tonnenweise andere Informationen - ihre Lieblingsfarbe, Lieblingsessen, Lieblingspolitiker-, aber ich war müde und Debbie extrem langatmig. Ich lächelte und kappte die Verbindung.
    „Amateurin oder Profi?“, fragte sie mich. „Definitiv Profi.“
    „Ja, das hab ich mir schon

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