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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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gedacht. Sie haben den Look richtig gut drauf.“
    „Hab ich das?“ Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass Partnervermittlerinnen einen eigenen Look hatten. Ich blickte an mir herunter.
    Fabelhafte Schuhe. Tolles Kleid. Ich war supermegamäßig scharf.
    „Und, wie viel verlangen Sie so?“
    „Für zwei oder drei?“
    „Ich dachte eher an einen.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Mit einem halte ich mich gar nicht erst auf.
    Entweder zwei oder mehr, sonst lohnt sich die Mühe nicht und ich verschwende bloß meine Zeit. Ich meine, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit schon, dass man gleich beim ersten ins Schwarze trifft?“
    „Das stimmt, aber zwei scheint mir doch ziemlich viel zu sein.“
    „Machen Sie Witze? Ich habe so was schon massenweise getan. Erst letzten Monat war es ein ganzes Dutzend.“
    „In einer Nacht?“
    „O nein. Das wäre zu anstrengend. Das hat sich über ein paar Wochen verteilt.“
    „Ach so. Jetzt versteh ich. Das hab ich auch schon gemacht.“
    „Sind Sie ebenfalls Partnervermittlerin?“
    „Nein, ich habe einen Zuhälter, der meine Termine macht. Ich muss mich nur darum kümmern, dass der Typ auch kommt. Was ist mit Ihnen? Haben Sie einen Zuhälter?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin keine Nutte. Ich sorge nur dafür, dass die passenden Leute zusammenkommen.“
    „Dann sind Sie eine Zuhälterin?“
    Meine Gedanken wanderten zu Viola und dem Reproduktions-Festival, für das ich vor ein paar Monaten verantwortlich gewesen war. Im Namen der Fortpflanzung, nicht zum Vergnügen. Es ging um nichts Geringeres als das Überleben der Spezies. „Irgendwie schon.“
    Sie nickte. „Wären Sie daran interessiert, neue Mädchen zu betreuen?“
    „Nur wenn Sie daran interessiert wären, Ihren gegenwärtigen Beruf aufzugeben und die Liebe Ihres Lebens zu finden.“
    „Liebe ist meistens großer Mist. Mir ist kaltes, hartes Bargeld lieber.“
    „Mir geht's genauso. Also, was tun Sie hier?“
    „Meine Freundin hat ihre Handtasche verloren und es nicht gemerkt. Sie hat versucht, einen Taxifahrer um sein Geld zu bescheißen, und der hat die Bullen gerufen. Er hat sie angezeigt, und jetzt ist sie hier. In solchen Situationen helfen wir uns gegenseitig: Wenn sie Hilfe braucht, wendet sie sich an mich.
    Wenn ich Hilfe brauche, wende ich mich an sie. Was ist mit Ihnen?“
    „Ein Freund von mir ist durchgedreht und ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass ihn keiner in die Klapsmühle einweist.“
    Wir plauderten noch ein paar Minuten, und ich gab ihr eine Handvoll Dead End Dating-Visitenkarten, die sie unter ihren Freundinnen verteilen sollte (nur für den Fall, dass sie es satt hatten, von Männern für Sex bezahlt zu werden, und es lieber wieder wie früher kostenlos machen wollten), ehe Ash endlich auftauchte. Er war meine einzige Verbindung zum NYPD, darum hatte ich ihn angerufen und um Hilfe gebeten.
    Er kam in Begleitung von zwei Männern. Beide waren ähnlich gut aussehend wie er, vom Typus her dunkel, mit pechschwarzen Haaren. Der Mann zu seiner Rechten trug seine Haare allerdings lang und offen, während der Mann zu seiner Linken sie sich millimeterkurz geschoren hatte. Alle drei hatten das gleiche Flammentattoo auf ihrem rechten Arm. Sie waren scharf und sexy und...
    Dämonen.
    Das wurde mir klar, als ich merkte, wie sie die Aufmerksamkeit jedes weiblichen Wesens in diesem hektischen Raum auf sieh zogen. Nur Vampire verfügten über eine solche hypnotische Kraft. Oder merkwürdige Sektengurus.
    Da Ash zu keiner dieser Gruppen gehörte (er hatte mir nicht ein einziges Mal ein Pamphlet aufgedrängt oder versucht, mich zu einem Massenselbstmord aufzufordern), musste er ein Dämon sein.
    Genauer gesagt, ein Inkubus.
    Ich merkte, wie auf einmal eine dicke, fette Glühbirne über meinem Kopf aufleuchtete. Du Dummerchen. Das war's! Ich hätte es wissen müssen.
    In unserer Familie ging das Gerücht um, dass die Zofe meiner Ururururgroßmutter mal von einem verführt worden war. Eben noch hatte sie friedlich wie ein Baby geschlafen, und im nächsten Augenblick war sie vor Geilheit ganz außer sich und hatte so einen Zuchthengst um seinen Samen angebettelt (die Worte meiner Mutter, nicht meine). Jedenfalls, der Zuchthengst hatte ihr den Wunsch erfüllt und war, puff!, verschwunden. Die eine Hälfte des Schlosses hatte einen Inkubus dafür verantwortlich gemacht, die andere einen nichtsnutzigen Stallburschen namens Sean. Aber niemand wusste es mit Gewissheit.
    Ich selber war bis heute noch nie

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