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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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kleinen Treppe, die auf seine Veranda führte, blieb Coireg stehen und drehte sich zu Dardan und Sounek um.
    »Zunächst, meine Herren, wollen die Ushralanti mit Calabos allein sprechen.«
    Dardan runzelte die Stirn, und Sounek hob eine Braue. Calabos lachte leise.
    »Übt Euch in Geduld, edle Herren«, meinte er, während er die Treppe hinaufstieg. »Solltet Ihr Euch langweilen, habt Ihr hiermit meine ausdrückliche Erlaubnis, hinter meinem Rücken schlecht über mich zu sprechen!« Mit diesen Worten stieß er die Tür des Holzhauses auf und trat ein. Er fühlte sofort die Spannung in dem Raum, und Furcht stieg in ihm hoch.
    Im Innern des Schankraums standen mehrere Tische, die - bis auf einen - verlassen waren. An diesem saßen drei beeindruckende Gestalten. Sie trugen graue oder erdbraune Umhänge und weite Gewänder, unter denen man sehr gut selbst Breitschwerter hätte verbergen können. Ihre Mienen wirkten unbeteiligt, fast ausdruckslos. Als Calabos sie betrachtete, regte sich ein hartnäckiges und unerklärliches Gefühl von Vertrautheit in seinem Hinterkopf. Sie beobachteten schweigend, wie er sich ihnen näherte, dann ergriff der in der Mitte das Wort.
    »Herr Calabos, ich bin Qothan, Kundschafter des Sippenbootes
Sturmklaue.
Dies sind meine Gefährten Viras und Yostil. Bitte, seid an unserem Tisch willkommen.«
    Calabos nahm den vierten und leeren Stuhl, stellte ihn neben die Ushralanti und setzte sich. So zwang er sie, zur Seite zu schauen, und sie konnten ihn nicht mehr wie einen Bittsteller mit ihrer geballten Aufmerksamkeit erdrücken, was möglich gewesen wäre, wenn er ihnen direkt gegenübergesessen hatte.
    »Herr Qothan«, erwiderte Calabos. »Was mir mein Freund Coireg über Euch erzählt hat, fasziniert mich ebenso wie seine bemerkenswerte Heilung von seiner Geisteskrankheit. Wenn ich recht verstehe, ist sie das Ergebnis eines Elixiers, das Ihr gebraut habt. Dann erfuhr ich, dass Ihr mich sehen wolltet, was meine Interesse an Eurem Volk, den Ushralanti, noch verstärkt hat. Denn Euer Name ist mir vollkommen unbekannt.« Der Mann namens Qothan lächelte dünn.
    »Wir sind unter vielen Namen umhergereist«, erwiderte er. »Aber unsere Essenz ist dieselbe geblieben wie zu der Zeit, als Ihr… uns kanntet.«
    Die vagen Gefühle konzentrierten sich plötzlich auf einen Punkt, und Calabos' Gedanken wurden einen Moment von einer namenlosen Panik wie gelähmt.
    Wissen sie wirklich, wer ich bin? Wie könnten sie das?
    »Eure Worte verblüffen mich, Freund Qothan«, erwiderte er unbeirrt liebenswürdig. »Wenn wir uns in der Vergangenheit getroffen hätten, würde ich mich gewiss daran erinnern.«
    »Vertraut Euren magischen Sinnen, Calabos«, erwiderte Qothan. »Wir werden die Maske unseres äußeren Scheins kurz lüften, auf dass Ihr seht und versteht.«
    Calabos wollte sie aufhalten, aber im selben Moment verdunkelten sich die kleinen Lampen in dem Raum, und die drei Gestalten schienen zu schrumpfen, während ihre Gesichter im Schatten verschwammen. Gleichzeitig nahmen geisterhafte Umrisse weit größerer Wesen um sie herum Gestalt an. Sie waren zunächst durchsichtig, wurden jedoch rasch deutlicher und klarer. Er sah massige Brustkästen, breite Schultern, große, schmale, an Reptilien erinnernde Schädel, Klauen und gebogene Schwingen.
    Calabos holte erschaudernd Luft, denn dieser Anblick war unverkennbar.
    Die Dämonenbrut, die ersten und mächtigsten Diener des Herren des Zwielichts, deren uralter, wahrer Name
Israganthir
lautete.
    Unwillkürlich nahm Calabos das Schlimmste an und beschwor den stärksten seiner Gedankengesänge zu seiner Verteidigung, während er sich gleichzeitig von der Tafel erhob. Doch dann verblassten die Furcht erregenden Umrisse, und nur die drei gestreng blickenden Männer blieben zurück. Qothan streckte beruhigend die Hand aus. »Freund Calabos, ich bitte Euch, habt keine Furcht. Keiner von uns ist bösen Willens oder hat vor, Euch Schaden zuzufügen.«
    »Das ist leicht dahingesagt, Qothan«, erwiderte Calabos.
    »Dann beurteilt uns nach unseren Taten. Wir haben die Verwirrung Eures Freundes Coireg geheilt und ihn so befähigt, Euch zu helfen, aus der Falle des Hexers Jumil zu entkommen. Wir haben vor, in das Chaos der Unterstadt einzugreifen, die vom Brunn-Quell gesteuerten Fetische aufzuspüren und zu vernichten. Sie steuern die Armee der Untoten.«
    Sie schwiegen, während Calabos sich auf seinen Stuhl zurücksinken ließ und über Qothans Worte nachdachte. »Ihr wisst,

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