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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Aufgrund verschiedener Visionen und Zeichen, die wir im Lauf der Jahre erhalten haben, kannten wir ihn bereits eine Weile, obwohl wir nicht sicher waren, dass er es war, den wir suchten.«
    »Also befindet er sich an Bord Eures Schiffes?«
    »Nein …« Die Dämonenbrut wurde ernst. »Durch unseren Mangel an Voraussicht wie auch durch unglückliche Umstände fiel er in die Hände des Hexers Jumil. Er benutzt Corlek als Gefäß für die Phantome des Herrn des Zwielichts, diese unsterblichen Scherben seiner Essenz. Es war ihre Verschmelzung auf Hojamar, die Ihr wahrgenommen habt.«
    Die alte, durchdringende Furcht, die seine Worte in Calabos auslösten, hatte ihn in seinen Träumen oft heimgesucht. Sie entsprang dem Entsetzen angesichts der Möglichkeit, der Herr des Zwielichts könnte zurückkehren. Und nun wurden diese dunklen Albträume von der Wirklichkeit eingeholt. Er schaute auf seine Hände und erwartete, dass sein innerer Aufruhr sich in einem Zittern bemerkbar machen würde. Doch seine Finger blieben ruhig, und Calabos begriff nach und nach, dass diese Furcht nur ein Widerhall von Byrnaks Angst vor seiner Vernichtung durch den Herrn des Zwielichts war, die von der boshaften Präsenz des Fragmentes verstärkt wurde, das er in sich getragen hatte. Es war in seinen Gedanken einprägt gewesen und hatte versucht, seinen kalten Griff über seinen ganzen Verstand auszudehnen. Jetzt jedoch vermochte er hinzusehen und es als das zu erkennen, was es war.
    Er holte tief Luft und entspannte sich, als er ausatmete. »Also sehen wir uns einer… schwierigen Situation gegenüber«, meinte er. »Die von diesem gespenstischen Angriff der Untoten noch verstärkt wird, den Ihr zurückschlagen wollt, richtig?«
    »Wir müssen Jumil und den besessenen Hauptmann Ondene aufhalten«, erklärte Qothan. »Aber zunächst müssen wir uns der untoten Eindringlinge annehmen. Nicht zuletzt deshalb, weil es von Nutzen sein könnte, ihren Anführer lebendig gefangen zu nehmen, statt ihn zu vernichten. Er hat diese Untoten erweckt, und sollte das Fragment des Herrn des Zwielichts seines Wirtes beraubt werden, könnte es sich einen anderen Wirt suchen, sehr wahrscheinlich Ondene. Damit würde es die Macht noch verstärken, die bereits in seinem Verstand wohnt - und wartet.« »Seid versichert, dass die Wächter alles tun werden, was sie vermögen, um Euch dabei zu helfen«, erklärte Calabos. »Welches Vorgehen schlagt Ihr vor?«
    »Wir bilden drei Gruppen aus Soldaten, Euren Leuten und den Magiern von Tangaroth, mit jeweils einem von uns in jeder dieser Gruppen«, sagte Qothan. »Dann greifen wir mit dem Ziel an, die Untoten zurückzuschlagen und ihren Anführer zu ergreifen.«
    »Ein lobenswert unkomplizierter Plan«, bemerkte Calabos. »Angenommen, es gelingt uns, diesen Mann gefangen zu nehmen … Was dann?«
    Qothan lächelte ihn frostig an. »Viel wird von den Umständen seiner Gefangennahme abhängen. Es könnte sogar der Fall eintreten, dass unser Schiff hierher zurückkehrt und uns die notwendige Hilfe gewährt.« Alle vier standen auf, und Calabos schaute die Dämonenbrut offen an.
    »Eure Entscheidung, mich zu Eurer Beratung hinzuzuziehen, ehrt mich«, erklärte er. »Obwohl ich nicht Byrnak bin, hallen die Echos seines Lebens noch immer durch meinen Verstand. Heute jedoch sind sie ruhiger geworden.«
    »Die Ehre liegt ganz auf unserer Seite, Calabos mit dem langen Leben«, gab Qothan zurück. »Wir sind immer noch die, welche dienen, aber wir folgen jetzt einer höheren Pflicht als den finsteren Plänen eines zerbrochenen Gottes.« Er senkte den Kopf. »Wir sind hier fertig, Ihr Herren. Gehen wir ans Werk.«
    Es hatte angefangen zu regnen, und die Blätter der Büsche und Bäume glänzten in dem Licht der Lampen entlang des Fußweges. Bogenschützen und Speerträger hasteten zu zweit oder zu dritt an ihnen vorbei zu der Barrikade, die in der Zwischenzeit angewachsen war und nunmehr von mehr als hundert Männern verteidigt wurde. Als die vier aus der Bierschänke traten, sah Calabos Dardan und Sounek in einem Gespräch vertieft, das sie bei seinem Anblick abrupt abbrachen. Einen Moment glaubte Calabos Unsicherheit in Dardans Miene zu erkennen, doch dann trat Coireg zu ihm. Seine nassen Haare klebten ihm am Schädel.
    »Wir dürfen nicht mehr länger warten«, meinte er. »Tangaroths Magier behaupten, dass mindestens drei Abteilungen der Piraten hierher unterwegs sind.«
    Sounek und Dardan hatten sich zu ihnen gesellt. Calabos sah

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