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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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das ganze Tor führte. Sie hatten die Flügel gefaltet und betrachteten das alles überdeckende Grau im Süden, ohne auf die Städter zu achten, die sich am Ufer zusammenscharten und sie anstarrten.
    »Freunde«, sagte Calabos, »es freut mich sehr, Euch gesund wiederzusehen.« Lächelnd schüttelte er Sounek, Dardan und Inryk die Hand. Zuletzt küsste er Tashil mit vollendeter Grazie die Hand. Tashil fiel auf, dass er das Schwert der Vereinten Mächte auf dem Rücken trug, und sie wurde plötzlich unruhig, als ihr dämmerte, dass dies alles auf ein endgültiges Lebewohl hindeutete. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, wandte sich Calabos an den Majordomo.
    »Hohe Exzellenz Roldur«, begann er, »ich hoffe, dass meine Gefährten Euch in meiner Abwesenheit ein wenig helfen konnten, obwohl selbst ich, wäre ich hier gewesen, nichts hätte tun können, um die Perle von Sejeend zu retten.«
    Bei diesen mitfühlenden Worten verzog sich das Gesicht des Majordomo vor Gram. »Ich kann dem Gefühl des Verlustes, das ich empfinde, keine Worte verleihen, ehrwürdiger Calabos«, erwiderte er.
    Calabos nickte traurig. »Wir haben es mit einem bösen, rücksichtslosen und brutalen Gegner zu tun, Roldur. Und es ist unsere Aufgabe, sich ihm zu stellen, wie es schon vor drei Jahrhunderten unsere Bürde war.« »Ihr sagt, was gesagt werden muss«, erwiderte der Majordomo feierlich. »Obwohl der Kaiser und sein Erzmagier sich dem Feind im Norden entgegenstemmen, müssen wir den Mut aufbringen, ihm hier Einhalt zu gebieten. Aber wir wissen nur sehr wenig über unseren Feind, werter Calabos, trotz der… Bemühungen Eurer Wächter.« Tashil warf Dardan einen unbehaglichen Blick zu.
    »Mein Wissen ist ebenfalls sehr unvollständig«, antwortete Calabos. »Aber Ihr seht Euch möglicherweise sehr bald einer neuen Gefahr gegenüber, welche aus dem Portal entspringt, das sich in der Mitte dieser grauen Fäule befindet. Und zwar einer bewaffneten und erbarmungslosen Invasionsarmee.«
    Der Majordomo zuckte entsetzt zurück und wirkte plötzlich sehr viel älter. Dann nahm er sich sichtlich zusammen. »Wir müssen uns darauf vorbereiten«, erklärte er und ging zur Treppe. »Ich werde jetzt meine Vorkehrungen treffen und meine Hauptleute instruieren. Steht Ihr uns mit Euren Fähigkeiten und Eurem Rat zur Seite?«
    Calabos schüttelte den Kopf. »Meine Pflicht führt mich an einen anderen Ort, zu diesem Portal, von dem ich vorhin gesprochen habe. Meine ungewöhnlichen Verbündeten«, er warf einen Seitenblick auf die drei Gestalten der Dämonenbrut, »und ich werden in das Reich des Feindes eindringen und den Kampf dorthin tragen.«
    Tashils schlimmste Befürchtungen bestätigten sich, und sie rang um ihre Fassung. »Wo liegt dieses Reich?« Sie deutete auf das Schwert, das er trug. »Welche Gefahren werden Euch dort erwarten, und wie viele? Calabos, das könnt Ihr nicht alleine bewerkstelligen. Ihr müsst erlauben, dass wir Euch begleiten, bitte…!« Noch während die anderen ihr stürmisch beipflichteten, hob Calabos die Hand und lächelte traurig. »Sollte ich nicht in der Lage sein, allein gegen den Großen Schatten zu bestehen, wäre Euer zwangsläufiger Untergang ein viel zu großes Opfer …« Er schaute Dardan an. »Diesmal gibt es keine Diskussionen, mein alter Freund!« Er richtete sich auf und schaute zu der Dämonenbrut hinüber. Als hätte er ihnen ein geheimes Zeichen gegeben, breiteten sie ihre Schwingen aus und erhoben sich in die Luft.
    »Bleibt in Sejeend.« Er wandte sich Tashil und den anderen zu. »Allerdings bietet Euch die Schleuse von Hubranda einen besseren Zufluchtsort. Bereitet Euch auf die Schlacht vor, helft dem Majordomo so gut Ihr könnt, und achtet auf alles, was sich aus westlicher Richtung entlang des Gronanvel-Tals nähert. Dort in Alvergost wütet ein anderer Pesthauch. Außerdem solltet Ihr auf schlechte Nachrichten aus Besh-Darok gefasst sein …«
    Die drei der Dämonenbrut schwebten jetzt dicht über ihnen, und Tashil spürte den Luftzug ihrer Schwingenschläge auf ihrem Gesicht. Während sie langsam herabsanken, sah Calabos seine Wächter der Reihe nach an.
    »Meine Bestimmung führt mich jetzt in ein dunkles, gefährliches Reich, und in aller Aufrichtigkeit sage ich, dass dies vielleicht das letzte Mal ist, an dem wir uns in diesem Leben sehen.« Dann grinste er noch einmal, hinreißend und listig. »Sollte allerdings eine Möglichkeit bestehen, dass ich zurückkehren kann, sobald der Untergang

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