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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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herabsanken. Sie hielten niemand anderen als Tashil Akri in den Klauen. Die junge Frau trug dicke Reisekleidung und hatte einen länglichen Sack auf dem Rücken. Nachdem Tashil sicheren Boden unter den Füßen hatte, umarmten die beiden Frauen sich, glücklich über das Wohlergehen der anderen, aber noch bevor Ayoni etwas sagen konnte, wurde eine andere Person auf dieselbe Weise abgesetzt. Coireg lächelte sie an und nickte.
    »Seid gegrüßt«, meinte Ayoni, während sie die geflügelten Gestalten genau in Augenschein nahm. Sie sah ihre kräftigen Körper und ihre reptilienartigen Züge. »Vergebt mir, aber wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Eure Freunde … Dämonenbrut sind?«
    Tashil nickte. »Besarl und seine Gefährten haben uns in der Nacht von Sejeend hierher gebracht, und ja, Ayoni, diesen Namen trugen sie einst. Vor all diesen Geschehnissen haben sie sich unter dem gewöhnlicheren Aussehen als Mannschaft der
Sturmklaue
verborgen.«
    Ayoni lächelte. Sie war überrascht, doch sie akzeptierte auch dies als einen Teil des Stromes der Ereignisse, der sie anscheinend unaufhaltsam mit fortriss. »Wie sieht es in Sejeend aus?«, erkundigte sie sich. »Es ist so viel geschehen«, antwortete Tashil traurig, »dass es zu viel Zeit kosten würde, alles zu berichten. Es genügt zu sagen, dass die Substanz die halbe Stadt überzogen hat und jetzt eine Invasionsarmee, die sich die Schwarze Horde nennt, versucht, den Rest zu erobern.«
    »Und dennoch seid Ihr beide hier«, stellte Ayoni fest. »Warum?«
    Tashil schaute Coireg an, der ihren Blick gelassen und anscheinend amüsiert erwiderte.
    »Aufgrund eines göttlichen Spruchs, richtig?«, fragte ihn Tashil und sah dann Ayoni wieder an. »Auf jeden Fall hat eine höhere Macht uns wissen lassen, dass diejenigen, die mir nahe stehen, sich sehr bald in großer Gefahr befinden würden. Ich bezog diese Warnung zunächst auf Euch und Chellour. Doch dann ergab sich etwas anders …«
    »Ich würde nicht gerade behaupten, dass unsere Lage unproblematisch ist«, erwiderte Ayoni. Tashil schüttelte den Kopf. »Jarryc und Chellour sind in Sicherheit. Sie haben mit vierzig Soldaten in einer heruntergekommenen Jagdhütte etwa eine Meile nördlich von hier Zuflucht gefunden. Nein, diese göttliche Prophezeiung bezog sich auf meine Familie …«
    Ayoni bemerkte hinter ihrer gelassenen Fassade den besorgten Ausdruck in ihren Augen. »Seid Ihr sicher?« Tashil nickte nur, und Coireg antwortete an ihrer statt.
    »Es stimmt, Gräfin. Ich habe es durch das Band gesehen, das die Schlummernde Gottheit mit mir verbindet. Die Schwarze Horde hat den größten Teil von Belkiol nördlich von hier erobert und dabei zahlreiche Gefangene gemacht, die in der zeremoniellen Kammer des Tempels des Zwielichts festgehalten werden. Der Boden dieser Kammer wurde mit einem komplizierten Muster versehen, und die Gefangenen sind in elf Grup pen unterteilt worden. Zehn von ihnen wurden in einem Kreis aufgestellt, die elfte in seinem Mittelpunkt. Gleichzeitig wurde eine entsprechende Zahl von goldenen Statuetten verteilt. Kommt Euch das vielleicht bekannt vor?«
    Ayoni lief es vor Entsetzen kalt über den Rücken. »Im Namen der Mutter…!«
    »Der größte Teil meiner Familie hat die Pilgerreise zum Ort der Himmelfahrt des Gestalters in Besh-Darok unternommen«, meinte Tashil ruhig. »Einige von ihnen, einschließlich meines Vaters, wurden gefangen genommen, als die Schwarze Horde in Belkiol einfiel. Und jetzt befinden sie sich unter den Gefangenen im Tempel.«
    »Dieses Ritual darf auf keinen Fall stattfinden.« Ayoni wurde von Erinnerungen an die Zeremonie überwältigt, deren Zeugin sie geworden war. »Seid Ihr beide deshalb hier?«
    »Ich bin deshalb hier«, erklärte Tashil und warf Coireg einen finsteren Seitenblick zu. »Er hat etwas anderes zu erledigen.«
    »Mir wurde eine wichtige Aufgabe übertragen«, erklärte Coireg. »Auf der Insel von Besh-Darok.« »Vermutlich auch ein göttlicher Auftrag«, meinte Ayoni. »Worum geht es dabei?«
    »Ich bin … angewiesen worden, das niemandem zu verraten.« Er lächelte entschuldigend. »Diese Bitte wurde so nachdrücklich erteilt, dass ich nicht einmal die Worte aussprechen könnte, wenn ich es wollte, Gräfin. Aber Ihr müsst beide akzeptieren, dass meine Aufgabe von essenzieller Bedeutung ist und außerdem so gefährlich, dass ich sie sehr wahrscheinlich nicht überleben werde. Trotzdem muss ich es versuchen.«
    Ayoni nickte verstehend,

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