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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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ersten Träger deines Namens, wie er sich am Anfang benahm. Eigentlich …« Er musterte Byrnak scharf und lächelte schließlich. »Ist das vielleicht eine Seiner Listen, ein unwissendes Fragment von Sich Selbst auszuschicken, in der Hoffnung, dass es gestärkt zurückkehrt? Wir haben dieses Spielchen schon häufiger gespielt, aber nie, während wir einen Krieg zur Eroberung einer anderen Welt geführt haben!« Er lachte. »Ich nehme die Herausforderung an und werde meinen Wert unter Beweis stellen! Bis wir uns wiedersehen, Byrnak, der Beschützer!«
    Der General der Dämmerung lachte immer noch, drehte sich um und ging weg. Seine Gestalt löste sich dabei in Luft auf, und nach zwei Schritten verschluckten sie die Schatten auf dem Dach.
    Byrnak starrte finster auf die Stelle, an der die Gestalt verschwunden war.
    »Das ist kein Spiel«, murmelte er. »Und du wirst um deinen wahren Tod betteln, lange bevor dieser Kampf sich dem Ende neigt.«
    Blankes Chaos und lautes Waffengeklirr erfüllten die Nacht. Ayoni tastete sich vorsichtig durch das Dunkel und bahnte sich mithilfe ihrer Magiersicht einen sicheren Weg durch das Dickicht. Aus Angst vor Entdeckung wagte sie jedoch nicht, Gedankensprache zu benutzen. Tangaroth und sein Handlanger lauerten irgendwo da draußen und warteten auf ein Zeichen von ihr oder Chellour.
    Die Sorge um das Schicksal von Jarryc und den anderen verzehrte sie, und ihre Furcht drohte sie beinahe zu überwältigen. Sie zwang sich jedoch zu einer kühlen Ruhe, als wäre diese ein sicherer Fels in der Brandung. Es nutzte ihr nichts, wenn sie ihrem Schmerz und ihrer Unsicherheit nachgab. Sie musste weitermachen, die Wahrheit herausfinden und versuchen, an dieser Wahrheit nicht zu zerbrechen.
    Sie hatten sich in Gruppen von zehn oder zwölf von ihrer Anhöhe durch eine Schlucht nach Norden gearbeitet. Tangaroths Befehle waren eindeutig. Sie sollten sich an das hügelige Westviertel von Belkiol heranschleichen, wo die Mogaun noch einen Stützpunkt unterhielten, und diese Stellungen angreifen. Tangaroth behauptete, er habe einen Pakt mit den Anführern der Schwarzen Horde geschlossen. Die schwarzen Kämpfer hatten den Hauptteil von Belkiol in ihrer Gewalt und trieben jetzt die barbarischen Mogaun und die Gestalter-Anhänger in die nördlichen Hügel. Er hatte dies nach Einbruch der Nacht wortreich verkündet, durch seinen eigenen, auf wundersame Weise geheilten Mund.
    Ayoni, Jarryc und die anderen waren vor Bestürzung wie gelähmt gewesen und hatten nicht einmal widersprechen können, als Tangaroth den sofortigen Angriff befahl. Kaum eine halbe Stunde, nachdem Jarrycs Gruppe, zu der auch Ayoni und Chellour gehörten, die Schlucht durchquert hatten, waren sie von Shumond und den Resten der Ehernen Garde überfallen worden. Als die Lampen erloschen und sich alle hastig zerstreuten, war Ayoni von den anderen getrennt worden und in ein sanft abfallendes, buschbestandenes Tal geraten. Jetzt hatte sie den Hügelkamm auf dessen anderer Seite erreicht und hielt inne, um sich zu orientieren. Die Magiersicht war zwar tagsüber wirkungsvoller, doch auch in der Nacht brachte sie damit ihre Umgebung klarer zum Vorschein und durchdrang manchmal sogar schwache Illusionen. Sie hätte zwar die Magiersicht mit einem Gedankengesang verstärken können, aber sie wollte Tangaroth nicht auf sich aufmerksam machen, indem sie die Niedere Macht in seiner Nähe einsetzte.
    Ayoni lehnte sich müde, schmutzig und zerkratzt an einen moosbedeckten Felsen und starrte in die Dunkelheit hinaus. Im Osten hörte sie Schreie und das gelegentliche Klirren von Waffen. Dort lag der Große Kanal, an dem die Schwarze Horde wartete. Also blieb ihr nur, sich ihrem ursprünglichen Ziel zu nähern, dem Westviertel von Belkiol, oder den Einsatz von Gedankensprache zu riskieren …
    Es war zwar verlockend, doch Tangaroth war ein sehr mächtiger Magier, und nachdem jetzt der General der Dämmerung sein Bundesgenosse war, konnte sie nicht abschätzen, über welche zusätzlichen Kräfte der Erzmagier verfügte. Ayoni kam zu dem Schluss, dass sie die größten Chancen hatte, Jarryc und die anderen zu treffen, wenn sie zur Anhöhe zurückging. Sie wendete sich nach Süden und war kaum ein Dutzend Schritte gegangen, als sie das Klatschen von Schwingen über sich hörte. Es waren sehr große Schwingen … »Gräfin«, hörte sie eine vertraute Stimme. »Wartet…«
    Sie schaute hoch und stieß erstaunt die Luft aus, als zwei geflügelte Kreaturen

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